Geändert am: 24.04.2017 22:41:55

Frankreich-Wahl und Steuerfantasie treiben Kurse

Mit dem Einzug des liberalen EU-Befürworters Emmanuel Macron in die Stichwahl ist die Hoffnung verbunden, dass die Zweitplatzierte Marine Le Pen vom rechtspopulistiechen Front National wohl ohne Chance bleiben dürfte. Im Gegensatz zu Le Pen wird Macron als börsenfreundlich gesehen. Laut Umfragen darf der Politiker mit 62 Prozent Zustimmung im finalen Wahlgang rechnen. Naturgemäß konnte die Wall Street von diesem europäischen Ereignis nicht so stark profitieren wie die Märkte jenseits des großen Teichs, wo es in Frankreich um gut 4 und in Deutschland um gut 3 Prozent nach oben ging.

   Dennoch reichte es nach der langen Phase mit nur kleinen Kursbewegungen zu beachtlichen Gewinnen und der Nasdaq-Composite stieg sogar auf ein Allzeithoch. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,1 Prozent auf 20.764 Punkte, der S&P-500 gewann ebenfalls 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,2 Prozent. Das Umsatzvolumen sank auf 907 (Freitag: 927) Millionen Aktien. Den 2.114 (1.350) Kursgewinnern standen 882 (1.592) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 99 (146) Titel.

   Auch heimische Hoffnungen beflügelten die Wall Street. Im Handelsverlauf wurde aus Kreisen bekannt, dass US-Präsident Donald Trump die Unternehmenssteuer auf 15 Prozent senken will. Dabei hätten niedrigere Steuern Priorität gegenüber dem Versuch, das Haushaltsdefizit zu begrenzen. Der Plan soll am Mittwoch veröffentlicht werden. Bereits zum Wochenausklang hatte die Aussicht auf eine Steuerreform den US-Aktienmarkt gestützt.

Sichere Häfen werden gemieden

Den klaren Profiteur der Frankreich-Wahl mit den damit einhergehenden gesunkenen Risiken für die Eurozone stellte die Gemeinschaftswährung. Der Euro sprang zum US-Dollar in die Nähe eines Fünfmonatshochs und klettert aktuell auf 1,0870 Dollar nach Wechselkursen knapp über 1,07 Dollar zum Wochenschluss. Im Tageshoch hatte der Euro sogar die 1,09-Marke touchiert.

   Angesichts der erkennbar gestiegenen Risikoneigung verließen die Anleger die vermeintlich sicheren Häfen Gold und Renten. Trotz der Schwäche des Greenbacks, der Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums billiger macht, fiel der Preis für die Feinunze des Edelmetalls auf 1.276 Dollar. Zum Wochenschluss hatten Anleger noch rund 1.285 berappen müssen - ein Abschlag von 0,7 Prozent. Am Rentenmarkt gaben die Notierungen nach, im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 2,27 Prozent.

   Selbst der günstige Dollar sorgte nicht für eine Erholung am Erdölmarkt nach dem Preisrutsch der Vorwoche. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um weitere 0,8 Prozent auf 49,23 Dollar, das war ein Vierwochentief. Die europäische Referenzsorte Brent sank in gleichem Umfang. Fundamental habe sich nichts geändert, hieß es im Handel. Die Sorge vor einer Überversorgung des Marktes bedingt durch die steigende US-Förderung dominiere weiter das Handelsgeschehen.

Bankenwerte führen den Markt an

Wie die europäischen Märkte wurde auch die Wall Street von Bankenwerten angeführt. Vor allem das gestiegene Renditeniveau stützte den Sektor, aber auch die Hoffnung auf eine Entrümpelung der Regulierung durch US-Präsident Donald Trump. Im Dow gewannen JP Morgan 3,5 und Goldman Sachs 2,9 Prozent. Der Bankensektor rückte um 2,8 Prozent vor.

   Unter den Einzelwerten fielen Halliburton um 0,7 Prozent. Der Öldienstleister hat einen Erstquartalsverlust ausgewiesen, weil das Unternehmen einige seiner Schulden zurückgezahlt hat. Dagegen verteuerte sich die Hasbro-Aktie um 5,9 Prozent. Der Umsatz in der Spielesparte des Unternehmens schnellte im ersten Quartal um 43 Prozent nach oben.

   PPG Industries gibt beim niederländischen Farben- und Spezialchemiekonzern Akzo Nobel nicht auf. PPG erhöhte ihre Offerte zum zweiten Mal. Die Papiere des Herstellers von Kunstglas- und Chemieprodukten zeigten sich 2 Prozent fester. Nach zunächst noch positiv aufgenommenen Studienergebnissen ging es für den Kurs von Akari Therapeutics um 14,7 Prozent gen Süden. Nach Geschäftsausweis des Hygieneartikelanbieters Kimberly-Clark stiegen die Titel 0,3 Prozent und zeigten damit relative Schwäche. Das Unternehmen verbuchte Erlösrückgänge in fast allen entwickelten Regionen.

DJG/DJN/raz/

Dow Jones Newswires

NEW YORK (Dow Jones)

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