Experteneinschätzung 10.01.2025 11:36:00

Travelers- und AIG-Aktien wegen möglicher Milliardenkosten durch Waldbrände unter Druck

Travelers- und AIG-Aktien wegen möglicher Milliardenkosten durch Waldbrände unter Druck

Die versicherten Schäden könnten ähnlich hoch ausfallen wie bei den Waldbränden in Nordkalifornien aus dem Jahr 2017, teilte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York mit. Dies entspreche etwa 16 Milliarden US-Dollar (15,5 Mrd Euro). Die volkswirtschaftlichen Schäden dürften aber weitaus höher liegen.

Laut einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather, das auch die Auswirkungen von Unwettern bemisst, könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen.

Die Schätzung beinhalte unter anderem die Beschädigung und Zerstörung Tausender Häuser sowie anderer Gebäude, die Schäden an Infrastruktur und die langfristigen Kosten für den Wiederaufbau, wie es weiter hieß. Da die Feuer noch nicht unter Kontrolle seien, könne die Höhe der Schäden noch steigen. Bei den Bränden sind Medienberichten zufolge bislang etwa 10.000 Gebäude zerstört worden.

Die Versicherungsbranche kann die erwartete Belastung nach Einschätzung von S&P verkraften. Bei den Erstversicherern aus den USA könnten die Schäden jedoch schon die Budgets aufzehren, die sie für die Unternehmen für die gesamten Katastrophenschäden des Jahres eingeplant haben. Dadurch könnten sie im weiteren Jahresverlauf unter Druck geraten - besonders wenn sich 2025 zu einem Jahr mit hohen Katastrophenschäden entwickelt, schrieben die Experten weiter.

Für das gerade abgelaufene Jahr 2024 gilt dies laut einer aktuellen Studie des weltgrößten Rückversicherers Munich Re auf jeden Fall. Der DAX-Konzern bezifferte die volkswirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen aus dem vergangenen Jahr auf 320 Milliarden Dollar. Davon trugen Erst- und Rückversicherer 140 Milliarden Dollar. Gemessen an den versicherten Schäden war 2024 demnach das drittteuerste Jahr seit 1980. Bei den Gesamtschäden liegt 2024 auf dem fünften Platz.

JPMorgan sieht Travelers besonders betroffen

JPMorgan sah die Verluste im Zusammenhang mit den aktuellen Bränden hauptsächlich auf die Eigenheimversicherungsgeschäfte von Allstate, Travelers und Chubb beschränkt. Darüber hinaus seien auch die gewerblichen Immobiliengeschäfte von Travelers, AIG und Chubb voraussichtlich betroffen sein, dies jedoch in geringerem Maße. Basierend auf einer vorläufigen Einschätzung des betroffenen Gebiets und historischer Ereignisse könnten die versicherten Verluste durch diesen Brand 10 Milliarden US-Dollar erreichen, wobei die Erstversicherer stärker betroffen seien als die Rückversicherer, hieß es in der Mitteilung.

Die Travelers-Aktie sackt aufgrund der aktuellen Ereignisse im vorbörslichen NYSE-Handel um 4,02 Prozent auf 233,00 US-Dollar ab. Für Allstate geht es daneben 6,16 Prozent auf 179.99 US-Dollar nach unten, während die Aktie von AIG 3,61 Prozent auf 68,85 US-DOollar und die Titel von 3,62 Prozent auf 257 US-Dollar verlieren.

Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX

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Bildquelle: Dan Kitwood/Getty Images,Travelers Companies

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