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Exklusives Interview 14.03.2017 13:12:32

iPad-Magier Simon Pierro: "Diese 20 Dollar waren eine clevere Investition mit guter Rendite"

finanzen.at: Sie sind eigentlich Wirtschaftsingenieur und ziehen als DER iPad Zauberer ein Millionenpublikum in Ihren Bann. Wie sind Sie zur Zauberei gekommen?

Simon Pierro: Mit fünfzehn Jahren, während eines Familienurlaubs in New York, prellte mich ein Hütchenspieler um zwanzig Dollar. Damals ein halbes Vermögen für mich! Meine Neugierde war geweckt: Wie hatten mich die Taschenspieler getäuscht? Welche trickreichen Fingerfertigkeiten hatte ich übersehen? Um weitere Ressourcen zu schonen, ließ ich mir von meiner Schwester zum Geburtstag ein Zauberbuch schenken und versuchte mich in der Kunst der ehrlichen Zauberei.
Später, während meines Studiums konnte ich ohne den Druck des Profi-Magier-Daseins sehr viel experimentieren und hatte dabei schon erste Erfolge. Unter anderem bekam ich von Siegfried und Roy in Las Vegas den SARMOTI Award für das aufstrebendste Talent weltweit überreicht und wurde in Deutschland zum "Magier des Jahres" ernannt.

Rückblickend waren die 20 Dollar also eine clevere Investition mit guter Rendite!

finanzen.at: Technik und Illusion, mit Ihrer innovativen Art der Zauberei haben Sie bewiesen, dass nicht nur Apples namentlich ausgewiesene Magic Mouse magisch ist. Bei Ihrer iPad-Zauberei setzen Sie vor allem auf Videos bei der Google-Tochter YouTube - und das in HD. Wie reagierten Ihre klassischen Zauberer-Kollegen auf diesen digitalen Fortschritt?

Simon Pierro: Irgendwann verband ich meine Liebe zur Zauberei mit meinem technischen Know-How. Bereits viele Jahre bevor das iPad herauskam, zauberte ich mit Projektionen auf Leinwänden und Fernsehgeräten. Als Apple dann das iPad vorstellte, nutzte ich als erster Magier dessen Apps als eine Art virtueller Zauberkasten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der digitale Fortschritt auch die Welt der Zauberer erreicht und nicht jeder meiner Kollegen war darüber glücklich. YouTube wurde von vielen als der Ort betrachtet, an dem vorrangig die Geheimnisse der Zunft verraten werden - und tatsächlich gibt es kaum ein Kunststück, welches nicht in einem Erklärvideo thematisiert wird. Mich interessierte aber ohnehin nur die Entwicklung neuer Kunststücke, die es so noch nicht gegeben hat. Dadurch erwies sich YouTube als die perfekte digitale Bühne, mein virtuelles Las Vegas sozusagen, auf der ich mittlerweile mehr als 100 Millionen Menschen erreichen konnte.

finanzen.at: Die Digitalisierung nahm vor einigen Dekaden ihren Anfang und seither immer mehr an Fahrt auf. Inwiefern hat die Digitalisierung die Magie verändert?

Simon Pierro: Die digitalen Innovationen schienen das Business-Modell von uns Magiern zu konterkarieren: Auf Social Media Plattformen wurden, wie erwähnt, die Geheimnisse unserer Tricks gelüftet, HD Kameras entlarvten mit Ihren gestochen scharfen Bildern so manche Illusion, und Personal Devices wie Smart-Phones und iPad ziehen die Menschen mitunter stärker in ihren Bann als mühevoll erdachte Bühnenshows. Aber man kann das auch anders sehen: Über die digitalen Kanäle habe ich einen direkten Draht zu meinem Publikum, in den Sozialen Medien werden meine Kunststücke verbreitet und diskutiert. HD-Kameras ermöglichen es mir, meine Tricks live vor über 10.000 Menschen vorzuführen, denn dank dieser HD-Cams werden selbst Close-up Effekte vor großem Publikum möglich. Und iPad und iPhone - ersetzten den magischen Vorhang durch ein trendiges Display und wurden zu meinem digitalen Zauberstab und zu meinem Markenzeichen.

finanzen.at: ... und Ihr Erfolg gibt Ihnen Recht! 100 Millionen Klicks bei YouTube. Neben Ihrem Besuch bei der Ellen DeGeneres Show, auf deren berühmter Couch bereits ebenfalls Barack Obama, Tom Hanks, Adele und viele mehr Platz genommen haben, welche weiteren Polit- und Showgrößen konnten Sie bereits verzaubern?

Simon Pierro: Ich denke, dass mir bisher ein guter Spagat zwischen Popkultur und Unterhaltung eines breiten Publikums einerseits, und exklusiven Auftritten in der Corporate World und Politik andererseits, gelungen ist.

Mit Lady Gaga und William Shatner ("Star Trek") habe ich die Bühne geteilt, mit Andrea Bocelli bin ich im Mittleren Osten in einem Wohnzimmer aufgetreten, und wurde gemeinsam mit Neil Patrick Harris ("How I met your mother") in einer Fernsehshow interviewt. Siri-Erfinder Adam Cheyer hat mich zu seinem 50. Geburtstag nach San Francisco eingeladen, Dieter Zetsche ist schon Stammgast bei gemeinsamen Events, Googles Eric Schmidt sowie Thomas de Mazière habe ich beim World Economic Forum in Davos digital verzaubert, und beim arabischen Social Influencer Summit hatte ich eine persönliche Audienz mit His Highness Sheik Mohammed ("Ruler of Dubai").

Einige Meetings waren sogar so geheim, dass ich eine Vereinbarung unterzeichnen musste, dass ich keine Details veröffentlichen darf. Lustigerweise musste ich dort zu Beginn mein iPhone abgeben, mein iPad aber, mein Zauberwerkzeug, durfte ich logischerweise behalten.

finanzen.at: Mit den iPad-Effekten haben Sie ein neues Genre der Zauberkunst definiert. Inwiefern verbinden Sie als welt- und web-weit-bekannter iPad-Magier auch börsennotierten Unternehmen mit der Zauberei?

Simon Pierro: Mit börsennotierten Unternehmen bin ich gleich in zweierlei Hinsicht verbunden: Zum einen fungieren sie, wie erwähnt, als Auftraggeber und zum zweiten haben sie sich den gleichen Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen. Hier bin ich zuletzt auch verstärkt als Keynote Speaker und Impulsgeber im Einsatz. Dabei gebe ich Führungskräften einen Einblick in ein völlig anderes Genre, in dem doch letztlich die gleichen Gesetze gelten: Genau wie Industrieunternehmen sind wir Künstler gefordert, uns zu überlegen, wie wir mit den disruptiven Entwicklungen, den Chancen und Risiken der digitalen Transformation, umgehen wollen.

finanzen.at: Wie lässt sich Magie generell mit den Finanzmärkten vereinen?

Simon Pierro: "Können Sie Geld zaubern?" ist wohl die häufigste Frage neben "Können Sie meine Schwiegermutter verschwinden lassen", die mir gestellt wird.
Da einige meiner besten Kunden aus der Branche der Finanzdienstleister kommen, habe ich mittlerweile ein ganzes Repertoire an themenbezogenen Kunststücken "angespart". So lasse ich Kurse auf dem iPad steigen, drucke Geld aus dem iPad und sehe gerne auch mal die Börsenentwicklung voraus.

Video des Simon Pierro-Auftritts in der Ellen DeGeneres Show

finanzen.at: Haben Sie sich ein (magisches) Ziel für 2017 gesetzt?

Simon Pierro: Ich setze mir tatsächlich jedes Jahr ein magisches Ziel. Ein Ziel, das erstmal unerreichbar scheint und das ich nur aus künstlerischem oder idealistischem Antrieb umsetzen möchte.
Das ist dann quasi mein Hobby-Projekt und die Welt wird nur davon erfahren, wenn es mir gelingt es erfolgreich umzusetzen.


Dann gibt es natürlich eine Vielzahl "klassischer" Ziele, die mein Unternehmen beständig voranbringen.
Zum Beispiel baue ich aktuell mein Franchise-System auf und aus. Dafür habe ich weltweit sieben exklusive Künstler ausgewählt, die meine Kunststücke bei Business Events vorführen. Einer davon wird in Kürze bei einem deutschen Primetime-Sendeformat zu sehen sein. Mehr darf ich dazu aktuell nicht verraten. Und ebenfalls für Furore sorgt momentan unsere bezaubernde Franchise-Magierin aus New York. Eine Journalistin vom "Forbes Magazine" fand das so spannend, dass sie darüber einen Artikel zum Thema "Gender Gap" schreiben möchte. Wieder eine Parallele zum klassischen Business: Warum gibt es anteilig ebenso wenige Magierinnen wie Managerinnen?

An Ideen und Vorhaben für 2017 mangelt es nicht. Aber dann irgendwann mitten im Jahr ruft z.B. die Redaktion von Ellen DeGeneres an und dann werden ohnehin wieder alle Pläne und Ziele auf den Kopf gestellt.


Mehr Informationen über die iPad-Zauberei findet man auf der Website www.simonpierro.de


Redaktion finanzen.at

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