07.05.2015 12:52:00

Erste Bank Österreich will bis 75 Millionen in Filialen stecken

Bis 2019 wird die Erste Bank Österreich 75 Millionen Euro in ihr Filialnetz investieren. Das kündigte der Vorstand an. Die Summe fließt größtenteils in neue Zweigstellenprojekte und Umbauten. Die Bank stellt gerade ein neues Filialkonzept auf. Eine erste "Superfiliale" neuen Zuschnitts ging in Wien (Am Spitz) in Betrieb. Das Konzept für Ballungsräume stellt auf den Erste-Einflussbereich Wien ab. Es soll neue Kunden bringen, das ist das erklärte Ziel, hieß es Mittwochabend vor Journalisten. Das Investitionsprogramm laufe parallel zum Ausbau des Internetbanking. Die Geldinstitute seien gefordert, in beide Richtungen zu investieren. "Digital und Filiale sind für uns nicht zwei Welten", sagte Erste-Österreich-Chef Thomas Uher. Immer mehr nutzten für alltägliche Abwicklungen und Zahlungen digitale Dienste, bei Finanzierungen und komplizierteren Finanzfragen sei die Nähe zum Bankberater gefragt. Viele bräuchten zudem noch eine "servicierte Selbstbedienung".

An tiefe Einschnitte ins Filialnetz - wie dies in Österreich die UniCredit oder in Deutschland die Deutsche Bank tun - ist laut Erster demnach nicht gedacht. Sie hat das praktisch schon hinter sich: Die Standorte außerhalb Wiens wurden an die Bundesländersparkassen abgegeben. Sukzessive wurden auch eigene Filialen aufgelassen. Heute hat die Erste 102 Bankfilialen, vor zehn Jahren waren es ein Drittel mehr.

Es werden weiterhin welche aus dem Netz herausfallen, andere neu aufmachen. "Wir sind total stolz auf die Filialen, aber wir sind kein Immobilienkonzern", sagte der Retailvorstand der Erste Group, Peter Bosek. Es gehe um Frequenzlagen. "Wir haben nichts davon, wenn wir zehntausend Filialen haben, die aber irgendwo sind, wo kein Mensch ist." Ein wichtiger Schritt sei voriges Jahr die Verlängerung der Öffnungszeiten auf 18 Uhr gewesen.

Im Vorzeigeprojekt Am Spitz in Wien-Floridsdorf bieten nach einem 2,5 Millionen Euro teuren Umbau 45 Beschäftigte alles an Bankgeschäften und Beratung an, was die Erste im Programm hat. Dem Bau sollen 14 weitere in Wien folgen. Als Standort steht unter anderen der Rochusmarkt fest. Wien ist der am dynamischsten wachsende Bankmarkt, befand Uher. Außerhalb Wiens würde sich das "Superfilial"-Konzept in Salzburg anbieten, wurde bestätigt, das wäre dann Thema der Salzburger Sparkassen.

Im Spargeschäft verdienten derzeit weder die Kunden noch die Banken. Geld verdienen die Filialen im Klein- und Mittelbetriebsgeschäft. Stark besetzen will die Erste in Österreich das Thema Start-up-Finanzierung. Uher ist da auch für "neue intelligente Zusammenarbeitsmodelle" auch mit Crowd-Funding-Anbietern. Seit gut zehn Jahren komme die Erste pro Tag auf im Schnitt zwei neue Gründer-/Start-Up-Kreditvergaben. 15 Prozent der Kommerzfinanzierungen in den Filialen seien Gründerkredite. Als Testimonial hat die Erste die Jungunternehmerin Rita Huber unter Vertrag, die mit mittlerweile 20 Mitarbeitern vegetarische Bio-Mahlzeiten kocht und mit dem Rad zustellt.

(Schluss) rf/cri

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