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02.06.2016 12:45:40

Ergo-Umbau ist den Aktionären der Munich Re zu teuer

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Umbau der Erstversicherer-Tochter Ergo findet auch am Tag nach der Vorstellung der Pläne offenbar wenig Anklang bei den Aktionären der Munich Re. Die Umstrukturierung sei mit weniger Wertsteigerungen verbunden als erwartet, schrieb Analyst Michael Huttner von der US-Bank JPMorgan in einer Studie. Die Munich-Re-Papiere weiteten ihre Vortagesverluste am Donnerstag aus und fielen als Dax-Schlusslicht (DAX) um 2,15 Prozent auf 163,50 Euro.

Dem Analysten Werner Eisenmann von der DZ Bank erscheinen die Ergo-Umbaukosten auf den ersten Blick relativ hoch. Sie würden die Ergebnisse kurz- bis mittelfristig belasten, weshalb das Programm seine volle Wirkung später entfalten werde als gedacht. Dem stünden allerdings relativ hohe Einsparungen gegenüber, die nachhaltig sein sollten.

So sollen die jährlichen Kosten des Versicherers bis zum Jahr 2020 um brutto 540 Millionen Euro sinken. Kosten soll der gesamte Umbau gut eine Milliarde Euro. Rund 300 Millionen davon werden im laufenden Jahr verbucht, weshalb 2016 für Ergo zum zweiten Verlustjahr in Folge werden dürfte.

Die Munich Re betonte aber, dass die Sonderbelastungen in ihrer Gewinnprognose von 2,3 Milliarden Euro für 2016 bereits berücksichtigt seien. Auf dieses Ziel hatte die Assekuranz ihren Ausblick allerdings erst im Mai eindampft und dabei neben dem insgesamt turbulenten Finanzmarktumfeld zum Jahresstart auch auf die hohen Aufwendungen für den Umbau von Ergo verwiesen. Der Aktienkurs ging in der Folge in die Knie und rutschte bis auf den tiefsten Stand seit Ende 2014.

Nach den nun vorgestellten Details zum Umbau sieht Analyst Thomas Seidl von Bernstein Research denn auch nur begrenzte Auswirkungen auf die Munich Re. Er reduzierte seine Gewinnschätzungen in einer Studie vom Donnerstag nur leicht und senkte sein Kursziel von 175 auf 171 Euro, sieht für den Aktienkurs also etwas Luft nach oben.

Auch JPMorgan-Experte Huttner bleibt insgesamt zuversichtlich. Er reduzierte zwar sein Kursziel um 10 Euro auf 190 Euro, hielt angesichts des Potenzials der Papiere aber an seiner "Overweight"-Einstufung fest. So ändere sich nichts an der Kapitalstärke des Rückversicherers, schrieb er. Zudem hob er die Dividende und das Aktienrückkaufprogramm positiv hervor./mis/stw/stb

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