Bessere Geschäfte |
06.05.2020 18:03:00
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Dialog Semiconductor übertrifft Analystenerwartungen - Aktie mit zweistelligem Kurssprung
Im ersten Quartal setzte der Apple-Lieferant 248 Millionen Dollar um und damit 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz lag damit im oberen Bereich des zuletzt veröffentlichten Zielkorridors. Zudem hatten die von Bloomberg befragten Experten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Auch die Prognose für den Umsatz im zweiten Quartal ist besser als die bisherigen Analystenschätzungen.
Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis ging zum Jahresauftakt im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 30 Prozent auf 33 Millionen Dollar zurück. Das liege vor allem am gesunkenen Umsatz, der durch die höhere Bruttomarge verbunden mit niedrigeren Betriebsausgaben aber zum Teil kompensiert worden sei. Unter dem Strich stand ein Gewinn von knapp 14 Millionen Dollar und damit rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Die Zahlen und Prognose für das zweite Quartal kamen an der Börse gut an.
Die Dialog-Aktie legte am Mittwoch via XETRA um 113,56 Prozent auf 33,75 Euro zu, nachdem sie sich am Dienstag bereits um acht Prozent verteuert hatte. Seit dem Corona-Crash-Tief erholte sich die Aktie um fast 90 Prozent. Seit Jahresbeginn hat sie im Zuge des Crashs aber immer noch rund 30 Prozent verloren. Das Papier war bis vor Kurzem im MDAX gelistet, flog aber im Februar wegen des Brexits aus dem Index raus. Grund dafür ist, dass der Firmensitz des Unternehmens London ist und dieser damit nach dem Brexit nicht mehr in der EU liegt - das ist aber wiederum Voraussetzung für eine Notiz in den Deutsche-Börse-Auswahlindizes.
Die Analysten der DZ Bank bezeichnen die Zahlen zum ersten Quartal und den Ausblick aufs zweite Quartal angesichts des schwierigen Marktumfelds als "recht ermutigend". Christian Sandherr von der Privatbank Hauck & Aufhäuser hob außerdem die mittelfristigen Aussichten hervor: Dialog habe wie gewohnt Angebotsanfragen von Kunden für 2022 und darüber hinaus erhalten. Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan sieht allerdings auch Risiken für das zweite Halbjahr 2020. Es sei noch unklar, wie stark sich die Corona-Krise auf die Nachfrage nach neuen Smartphones auswirke.
Dialog Semiconductor hatte bereits Anfang Mai wegen der hohen coronabedingten Unsicherheit die Prognose für das laufende Jahr zurückgezogen. "Wie für die gesamte Branche, ist es auch für uns aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage kurzfristig schwieriger, eine Prognose für die zweite Jahreshälfte abzugeben", sagte Dialog-Chef Jalal Bagherli laut Mitteilung. Er betonte aber, dass die Lieferketten und Vertragshersteller trotz Corona-Pandemie nahezu voll einsatzfähig sind. Das Kundeninteresse halte zudem wie geplant an.
Der Konzern bietet vor allem Audio-, Schnelllade- und Bluetooth-Chips für Smartphones, Tablets und andere Mobilgeräte an. Das Geschäft soll künftig unabhängiger vom Großkunden Apple werden. Ende Februar kündigte Dialog die Übernahme des US-Schaltkreisspezialisten Adesto, um sich für den Bereich mit der Vernetzung von Geräten im Internet zu stärken (Internet of Things). Adesto wird dabei mit rund 500 Millionen Dollar bewertet.
LONDON (dpa-AFX)
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