Devisenskandal |
15.01.2014 15:00:34
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Deutsche Bank suspendiert offenbar Mitarbeiter im Devisenskandal
Seit Herbst gehen Aufsichtsbehörden weltweit dem Verdacht nach, dass Banker bei den viel beachteten Referenzkursen für Währungen getrickst haben könnten. Über ein Dutzend große Banken wurden deshalb um Auskünfte gebeten. Mehrere Häuser, darunter etwa die Citigroup, haben bereits einzelne Mitarbeiter suspendiert oder entlassen. Bei der Deutschen Bank waren in der Affäre vorher noch keine Freistellungen bekannt geworden.
Mit den jetzigen Suspendierungen bei der Deutschen Bank wird deutlich, dass sich die Untersuchungen auch auf die Handelsaktivitäten bei Währungen von Schwellenländern erstrecken. Der argentinische Peso ist leichter als andere Währungen zu manipulieren, weil das Handelsvolumen vergleichsweise gering ist und bereits kleine Trades den Kurs verändern können.
Bei der Deutschen Bank heißt es, die Aufsichtsbehörden hätten Informationen angefragt, die im Zusammenhang mit Untersuchungen von Handelsaktivitäten am Devisenmarkt stehen. Die Deutsche Bank unterstütze die Untersuchungen der Aufsichtsbehörden und werde in begründeten Fällen disziplinarische Maßnahmen gegen Mitarbeiter ergreifen. Zu konkreten Fällen will sich die Deutsche Bank nicht äußern.
Im November letzten Jahres hatte das Wall Street Journal schon erfahren, dass FBI-Agenten einem New Yorker Devisenhändler der Deutschen Bank einen unangekündigten Besuch in dessen Haus abgestattet haben. Der Deutsche-Bank-Händler wurde mit dem Protokoll aus einem Internet-Chat konfrontiert, in dem er damit geprahlt habe, Währungskurse manipulieren zu können. Informierte Personen aus dem Umfeld der Bank erklärten, der Mann habe einen Witz gemacht und die Sache sei ein Missverständnis. Der Devisenhändler hat seinen Job bei der Deutschen Bank behalten und wurde nicht suspendiert.
Die Ermittlungen wegen potenzieller Währungsmanipulationen hatten im April in Großbritannien ihren Lauf genommen. Damals hatte die britische Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority damit begonnen, den Markt eingehend zu prüfen. Seither haben Branchenwächter unter anderem in den USA, der Schweiz und Hongkong ihre eigenen zivil- oder strafrechtlichen Untersuchungen eingeleitet.
Die Banken seien gebeten worden, tausende elektronische Chatnachrichten von Händlern zu prüfen. Im Zuge ihrer internen Prüfungen hätten die Banken umfangreiche Abschriften von Gesprächen in Foren durchforstet, die von Devisenhändlern frequentiert würden. Dabei hätten sie sich vor allem auf ein Forum konzentriert, das von Händlern neben anderen Bezeichnungen entweder "Das Kartell" oder "Der Räuberclub" genannt wurde, sagten informierte Personen bereits früher.
Mehrere Banken hätten den Branchenaufsehern von Gespräche berichtet, die nach der Einschätzung der Kreditinstitute beunruhigend seien, sagen mit den Chat-Abschriften Vertraute. In einigen elektronischen Nachrichten schienen Händler auf unangemessene Weise marktsensible Informationen mit Konkurrenten auszutauschen. Händler der Deutschen Bank seien aber nicht in diesen Chatrooms aktiv gewesen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com DJG/cbr/jhe Dow Jones Newswires
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