20.01.2014 15:40:33

Deutsche Bank verbreitet in Sachen Kapital weiter Zuversicht

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank sieht sich weiter gut auf die künftigen Kapitalvorgaben der Aufsichtsbehörden vorbereitet. In den eigenen Kalkulationen sei genügend Puffer eingebaut, auch strenge Anforderungen zu erfüllen, sagte Finanzchef Stefan Krause am Montag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Vor allem bei der sogenannten Verschuldungsquote (Leverage Ratio), bei der die Geschäfte der Bank unabhängig vom Risikogehalt pauschal ins Verhältnis zum Eigenkapital gesetzt werden, sehen viele Beobachter die Deutsche Bank als Nachzügler. Die Banken müssen künftig mehr Eigenkapital vorhalten. Das soll sie stabiler gegen neue Krisen machen.

    Die Deutsche Bank hatte im Sommer des vergangenen Jahres angekündigt, ihre Bilanzsumme wegen der neuen Regeln bis Ende 2015 deutlich reduzieren zu wollen. Von den anvisierten 250 Milliarden Euro hat sie bis Ende Dezember rund ein Drittel geschafft. Ende 2013 lag die für die Berechnung der Verschuldungsquote relevante Bilanzgröße bei 1,45 Billionen Euro. Nach den vergangene Woche verabschiedeten Plänen der Aufseher, die noch in nationales Recht umgesetzt werden müssen, rechnet die Bank mit einem Aufschlag von 200 Millionen Euro. Dies sollte aber kein Problem sein. "Wir werden die Minimalanforderungen trotzdem auf jeden Fall erfüllen", sagte Finanzchef Krause.

    Zumal zuvor zum Teil mit schärferen Regeln gerechnet worden war. Die neuen Vorgaben vom Baseler Ausschuss für Bankaufsicht, in dem sich Aufseher weltweit über die Vorgaben abstimmen, wurden von vielen Experten als Lobbyerfolg vor allem für die großen europäischen Banken bewertet. Denn bei der Berechnung der Bilanzsumme dürfen sie zum Beispiel gegenläufige Handelspositionen herausrechnen. Zudem bleiben bestimmte Geschäfte weiter außen vor. Damit wird der Betrag kleiner, für den sie Eigenkapital vorhalten müssen.

    Bislang ist vorgesehen, dass die Banken mindestens 3 Prozent Eigenkapital in ihrer Bilanzsumme haben müssen. Die Deutsche Bank kam Ende 2013 nach eigenen Berechnungen auf eine Quote von 3,1 Prozent und erfüllte damit die geplanten Vorgaben.

    Um diese Quote hatte es im vergangenen Jahr eine heftige Diskussion gegeben. Gerade deutsche Aufseher halten sie für problematisch, da sie unbeachtet lässt, welches Risiko in der Bilanz schlummert. Dafür gibt es eine andere Quote, die sogenannte harte Kernkapitalquote. Die damit verknüpften Kapitalvorgaben richten sich nach dem Risiko von Anlagen. Allerdings hatte sich dabei herausgestellt, dass verschiedene Banken für gleiche Anlagen zu ganz unterschiedlichen Risikoeinschätzungen kamen. Diese Spielräume sind vielen Aufsehern zu groß.

    Die Deutsche Bank sieht sich mit einer harten Kernkapitalquote von 9,7 Prozent derzeit selbst im internationalen Vergleich weit vorn. Sie hatte den Wert im vergangenen Jahr um fast zwei Prozentpunkte gesteigert. Dazu trug neben dem beschleunigten Abbau von Risiken auch eine Kapitalerhöhung bei./enl/zb/he

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