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1,8 Milliarden Sicherheiten 20.03.2014 10:25:49

Deutsche Bank erwartet weitere Milliarden-Strafen

Insgesamt hat das Institut für juristische Risiken derzeit noch 1,8 Milliarden Euro zur Seite gelegt, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Hinzu kommen weitere Eventualrisiken für Rechtsfälle, die die Bank derzeit auf 1,5 Milliarden Euro beziffert. Für diese Verluste, "deren Eintritt mehr als unwahrscheinlich, aber weniger als wahrscheinlich ist", hat die Bank noch keine Vorsorge getroffen.

Die Aufräumarbeiten bei den Lasten aus der Vergangenheit hatten die Deutsche Bank im Schlussquartal 2013 wieder tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von fast 1,4 Milliarden Euro. Zudem zehrte sie von ihren Rückstellungen rund 2,3 Milliarden Euro auf. Ende Oktober belief sich die Vorsorge für Rechtsstreitigkeiten noch auf 4,1 Milliarden Euro.

Im Dezember hatte die Deutsche Bank den nach eigenen Angaben größten Streit um Hypothekenpapiere in den USA gegen die Zahlung von 1,4 Milliarden Euro aus der Welt geschafft. Zuvor hatte die EU-Kommission das Institut wegen der Beteiligung am Libor/Euribor-Skandal um verbotene Absprachen bei Referenzzinssätzen zu einer Strafe von 725 Millionen Euro verdonnert.

Vor einem Monat zog die Deutsche Bank schließlich einen Schlussstrich unter die jahrelange Auseinandersetzung um die Pleite des Kirch-Medienkonzerns. Dafür zahlt sie gut 900 Millionen Euro. Die Kosten für den Vergleich verbuchte die Bank im Schlussquartal 2013.

Trotz dieser Fortschritte sieht die Bank weitere "erhebliche Prozessrisiken". Rückstellungen kann sie dabei nur dann treffen, wenn mögliche Belastungen schon irgendwie kalkulierbar sind. Es handelt sich ohnehin oft nur um Schätzungen, wie das Institut selbst einräumt. Noch völlig offen ist etwa, wie sich die Verwicklung der Bank in die mutmaßlichen Manipulationen auf dem Devisenmarkt auswirken.

Die Ermittlungen der Behörden stehen weltweit noch ziemlich am Anfang. Bekannt ist bereits, dass die Deutsche Bank ähnlich wie andere Großbanken einige Mitarbeiter wegen des Falls gefeuert hat. Ähnlich wie bei den Referenzzinssätzen Euribor/Libor sollen sich Händler verschiedener Institute jahrelang untereinander abgesprochen haben, um Kurse zugunsten eigener Geschäfte zu manipulieren. Die Deutsche Bank ist der weltweit größte Akteur auf dem Devisenmarkt mit einem täglichen Umsatz von gut 5 Billionen US-Dollar.

Auch der Libor-Skandal ist für die Deutsche Bank noch nicht beendet. Nach der Strafe von der EU wartet die Bank noch auf eine Einigung mit den Behörden in Großbritannien und den USA. Hinzu kommt, dass noch völlig offen ist, wie sich die Schadensersatzklagen von anderen Unternehmen auswirken werden, die sich durch die Betrügereien geschädigt sehen. Hinzu kommen zahlreiche weitere offene Fälle wegen Hypothekengeschäften in den USA aus der Zeit vor der Finanzkrise.

Der Vorstand betonte im Geschäftsbericht erneut, mit den Altlasten so schnell wie möglich aufräumen zu wollen. "Wir werden auch 2014 mit Nachdruck auf die Beendigung bestehender Verfahren hinarbeiten", wird Co-Chef Jürgen Fitschen im im Geschäftsbericht zitiert.

/enl/zb/fbr

FRANKFURT (dpa-AFX)

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