Nachfolger wird John Cryan |
08.06.2015 08:00:47
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John Cryan löst Deutsche Bank-Chefs Jain und Fitschen ab
Mit der Mitteilung bestätigte die Deutsche Bank die Berichte des Wall Street Journal und von Dow Jones Newswires vom frühen Nachmittag.
"Ihre Rücktrittsentscheidung zeigt beeindruckend, dass sie die Interessen der Bank über ihre eigenen stellen", sagte Aufsichtsratschef Paul Achleitner.
Die Verträge von Fitschen und Jain hatten ursprünglich eine Laufzeit bis zum 31. März 2017.
Sein Amt als Präsident des Bundesverbands Deutscher Banken wird Fitschen zumindest erst einmal behalten: "Fitschen ist weiterhin Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und wird auch sein Amt als Präsident des Bankenverbands fortführen", sagte BdB-Sprecherin Iris Bethge. Fitschen wurde für drei Jahre als BdB-Präsident gewählt und ist sein Amt 2013 angetreten. Die Entwicklungen bei der Deutschen Bank wollte der Bankenverband nicht kommentieren.
Begrüßt werden die Rücktritte von Aktionärsvertretern. "Wir begrüßen, dass jetzt zeitnah zur Hauptversammlung, auf der wesentliche Aktionäre sehr deutlich auf die Notwendigkeit von Veränderungen im Vorstand hingewiesen haben, reagiert worden ist", sagte Hans-Christoph Hirt vom britischen Aktionärsberater Hermes zu Dow Jones und dem Wall Street Journal. "Um die großen Herausforderungen der Bank in den nächsten Monaten und Jahren in den Griff zu bekommen, war ein wirklicher Neuanfang an der Spitze des Vorstands unausweichlich", sagte er.
Mit den plötzlichen Rücktritten gilt nun ein Schwenk in der strategischen Ausrichtung der Bank als möglich. Zur Enttäuschung einiger Anleger hatten Jain und Fitschen den radikalen Umbau Bank mit der Teilung in zwei selbständige Gesellschaften für das Investment-Banking und das Retail-Bank-Geschäft kurzfristig fallen lassen, wie es in gut informierten Kreisen heißt. Vermutlich stehe die Entwicklung in Zusammenhang mit einem neuen Fünfjahresplan der Bank zu den strategischen und finanziellen Zielen. Jain habe darauf mit Fitschen gesprochen, der mit ihm übereinstimmte. Im Anschluss hätten die beiden CEOs den Aufsichtsratchef Paul Achleitner informiert. Auch Großaktionären wie Blackrock seien die Rücktrittspläne bereits bekannt gewesen.
Den Höhepunkt erreichte die Frustration für die Beteiligten laut der Quellen, als zur Hauptversammlung nur 61 Prozent die Strategie der Vorstände unterstützen. Das sei ein Schlag ins Gesicht der Vorstände gewesen.
Mit dem Rückzug Jains und Fitschens setzt sich die Rücktrittswelle bei den großen Banken fort. In diesem Jahr sind bereits der Vorstandsprecher der britischen Bank Standard Chartered Peter Sands und der Credit-Suisse-Chef Brady Dougan zurückgetreten. Das Umfeld für die Banken gilt als schwierig, auch wegen der immer schärferen Regulierungsschrauben.
John Cryan war von 2012 bis 2014 Präsident Europa von Temasek, dem Staatsfonds Singapurs. Von 2008 bis 2011 war er Finanzvorstand der UBS und hatte seit 1987 verschiedene Funktionen im Corporate Finance-Geschäft und in der Kundenberatung von UBS und SG Warburg inne. Er verfügt über einen Abschluss der Universität Cambridge. Er ist Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank und legt dieses Amt nun nieder.
Dow Jones Newswires LONDON (Dow Jones)
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