Einigung mit US-Behörden? |
04.10.2016 11:26:40
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Deutsche Bank-Aktie steigt: Anleger schöpfen Hoffnung
Die Anteilsscheine reduzierten nun am Dienstag anfängliche Verluste schnell und gewannen am Vormittag unter den Favoriten im freundlichen DAX 1,38 Prozent auf 11,73 Euro. Zwischenzeitlich waren die Aktien sogar um rund 3,5 Prozent angesprungen.
Bereits vor dem Wochenende hatten die Anleger nach einem Medienbericht aufgeatmet, demzufolge der Finanzkonzern vor einer günstiger als befürchteten Einigung mit den US-Behörden auf eine Strafzahlung wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor Finanzkrise stehe. Genannt wurde eine Summe von 5,4 Milliarden Dollar. Daraufhin hatte der Aktienkurs der Deutschen Bank bis zum Handelsschluss am Freitag mit einem Plus von 6,39 Prozent auf 11,57 Euro die Spitze des deutschen Leitindexes erklommen.
Grund der Erleichterung: Bisher stand eine Strafforderung von über 14 Milliarden Dollar im Raum. Das hatte die Anleger unlängst verunsichert. Für zusätzlichen Druck hatte am Donnerstagabend ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg gesorgt, wonach bestimmte Hedgefonds teilweise überschüssige Geldbestände und Positionen bei der Deutschen Bank reduziert hätten. Der Kurs war daraufhin am Freitagvormittag auf ein Rekordtief von 9,898 Euro abgerutscht. Selbst zu den schlimmsten Zeiten der Finanzkrise war die Aktie mehr als 15 Euro wert gewesen.
Angesichts dieser Turbulenzen des Aktienkurses hatten Analysten bereits am Freitag die Deutsche Bank in Schutz genommen. Am Dienstag nun äußerte sich der Experte Alevizos Alevizakos von dem britischen Finanzinstitut HSBC ähnlich zuversichtlich. Sorgen bezüglich der Kapitalisierung der Bank seien übertrieben, hieß es.
Bei der Deutschen Bank gehe es um Vertrauen und nicht um die finanzielle Stärke des Instituts, schrieb Alevizakos. So sei die Mindestliquiditätsquote als Maß für das kurzfristige Liquiditätsrisiko hoch. Auch insgesamt sei der hiesige Branchenprimus solide finanziert.
Die Deutsche Bank steht seit Monaten unter Druck - alleine seit Jahresbeginn hat die Aktie knapp 50 Prozent verloren und ist damit der schlechteste Dax-Wert. Die Sorgen um die Kapitalausstattung hatten im September nach der Milliardenforderung der US-Regierung einen Höhepunkt erreicht. JPMorgan-Experte Kian Abouhossein, der zu den einflussreichsten Analysten der Bankenbranche zählt, mahnte denn auch: "Es muss relativ schnell ein Vergleich erzielt werden, damit das Geschäft nicht belastet wird."
Damit dürfte die Unsicherheit rund um die Deutschen Bank anhalten. "Wirklich wissen scheint keiner etwas", sagte ein Händler mit Blick auf den Medienbericht, in dem die Summe von 5,4 Milliarden Dollar genannt wurde. Sollte gleichwohl die Strafe am Ende deutlich unter den ursprünglich gemeldeten, gut 14 Milliarden Dollar liegen, wäre das natürlich sehr gut für das Finanzinstitut.
/la/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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