03.07.2006 18:01:00
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DAX Schluss: Positiver Ausklang, adidas legt zu
Zum stärksten Indexwert avancierte ThyssenKrupp mit einem kräftigen Aufschlag von 3,1 Prozent. Der indische Stahlunternehmer Lakshmi Mittal hat Presseangaben zufolge bei der zu ThyssenKrupp gehörenden Werft Blohm+Voss eine 94 Meter lange Superyacht in Auftrag gegeben, der Auftragswert beläuft sich dabei auf knapp 160 Mio. Euro. Papiere des Sportartikelherstellers adidas, der mit Deutschland und Frankreich zwei im Halbfinale stehende Teams bei der laufenden Fußball-Weltmeisterschaft ausrüstet, sprinteten um 2,6 Prozent vor. Weit oben auf der Einkaufliste der Anleger fanden sich außerdem Titel von Continental. Der amerikanische Technologiekonzern Motorola gab heute bekannt, dass er den Verkauf seiner Automobilelektroniksparte an Continental abgeschlossen hat.
ALTANA bröckelten dagegen um 0,6 Prozent ab. Presseangaben zufolge hat der Pharma- und Spezialchemiekonzern die Preise für sein Hauptprodukt Pantoprazol in Deutschland um mehr als 30 Prozent gesenkt. Papiere von METRO bildeten mit -0,7 Prozent das Schlusslicht. Einem Zeitungsbericht zufolge haben die Konzerntöchter Saturn und Media Markt zusammen mit dem US-Chip-Konzern Intel über Jahre hinweg massiv gegen das Kartellrecht verstoßen.
In der zweiten Reihe richteten sich die Blicke auf EADS. Der Luft- und Raumfahrtkonzern gab am Wochenende bekannt, dass EADS-Co-Chef Noël Forgeard sowie der deutsche Airbus-Chef Gustav Humbert mit sofortiger Wirkung zurückgetreten sind. Zudem gab der Konzern bekannt, dass die Investmentbank Rothschild den von EADS zu bezahlenden Preis für den 20 Prozent-Anteil der BAE Systems an Airbus auf 2,75 Mrd. Euro festgelegt hat. Die Aktien verloren heute 1,2 Prozent. Premiere-Papiere profitierten dagegen von einem positiven Analystenkommentar und legten 6,1 Prozent zu, deutliche Gewinne verzeichneten außerdem Wacker Chemie und SGL Carbon. Gegen den Trend ging es unter anderem für Vossloh um über 3 Prozent abwärts.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 5.712,69 (+0,52 Prozent)
MDAX: 7.975,77 (+1,13 Prozent)
Tagesgewinner: ThyssenKrupp, adidas, Deutsche Lufthansa
Tagesverlierer: METRO, ALTANA, FMC
Unternehmensmeldungen:
Der amerikanische Technologiekonzern Motorola Inc. hat den Verkauf seiner Automobilelektroniksparte an die Continental AG abgeschlossen.
Die Transaktion umfasst dabei wie bereits am 3. April zwischen beiden Konzernen vereinbart, Motorolas Geschäftsbereiche Fahrwerksteuerung und Antrieb, Sensorik und Komfortelektronik sowie das Telematikgeschäft. Durch den Verkauf der Geschäftssparte wird der Konzernumsatz im laufenden zweiten Quartal unterhalb der ursprünglichen Prognose in Höhe von 10,3 bis 10,5 Mrd. Dollar liegen, da die Umsatzerlöse der Automobilelektroniksparte in Höhe von rund 400 Mio. Dollar als nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten ausgewiesen werden. Ohne die Berücksichtigung der Automobilelektroniksparte erwartet Motorola nunmehr im laufenden Quartal einen Gesamtumsatz in Höhe von 9,9 bis 10,1 Mrd. Dollar.
Der Pharmakonzern ALTANA AG senkt seine Preise für seinen Kassenschlager Pantoprazol deutlich ab. Laut einem Bericht der Tageszeitung "DIE WELT" vom Wochenende, bietet der im DAX30 notierte Konzern seit Samstag seinen Magensäureblocker im Vergleich zum März 2006 um bis zu 33 Prozent günstiger an. Ein Konzernsprecher bestätigte diesen Schritt gegenüber der Zeitung: "Wir haben die Preise für Pantozol auf den Festbetrag angepaßt." Wie hoch der Umsatzverlust beim wichtigsten ALTANA-Produkt ausfallen wird, wollte der Konzern aber nicht beziffern. Aufgrund der Maßnahme ist laut dem Konzernsprecher keine Revision der Jahresprognose notwendig: "Diese Absenkung der Festbeträge in Deutschland sind in der Prognose für 2006 berücksichtigt." Die Preisreduzierung bei Pantoprazol kommt für ALTANA zu einem schlechten Zeitpunkt. Denn derzeit verhandelt der im DAX30 notierte Konzern mit strategischen Partnern und Finanzinvestoren über die Zukunft seines Medikamentengeschäftes. Mögliche Umsatzverluste beim Kassenschlager könnten unter Umständen den Unternehmenswert beeinflussen, hieß es weiter.
Der indische Stahlunternehmer Lakshmi Mittal hat Presseangaben zufolge bei der zur ThyssenKrupp AG gehörenden Werft Blohm+Voss eine 94 Meter lange Superyacht in Auftrag gegeben. Wie die "WirtschaftsWoche" berichtet, hat die Yacht einen Auftragswert von knapp 160 Mio. Euro. Damit macht der Konzernchef des niederländischen Stahlkonzerns Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U) seinem Rivalen Roman Abramowitsch Konkurrenz, der ebenfalls eine Megayacht ("Pelorus") sein Eigen nennt. Die Wahl von Mittal fiel unter anderem laut dem Bericht auf Blohm+Voss, weil die Hamburger die strengsten Sicherheits- und Geheimhaltungsvorkehrungen für den Bau des Privatkreuzers garantierten. So wird die Yacht (Baunummer 971) fast komplett in einer hermetisch verschlossenen Halle in Hamburg gebaut, Fertigstellungstermin ist das Frühjahr 2009. Nur die Innenausstattung kommt vom Londoner Design-Unternehmen Michael Leach, das für edles Ambiente wie zum Beispiel eine gläserne Bar sorgt. Daneben verfügt die Yacht über einen Hubschrauber und einen Heli-Landeplatz, der unter das Oberdeck versenkt werden kann, hieß es weiter. Indirekt profitiert der Stahlunternehmer bei dem Auftrag auch von der Übernahme des in Luxemburg ansässigen Stahlherstellers Arcelor S.A. (ISIN LU0140205948/ WKN 529385). Wie das Wirtschaftsmagazin weiter berichtet, sollen die Schiffswände nicht aus Kruppstahl gefertigt sein. Blohm+Voss wird sie vom Grobblech-Hersteller Dillinger Hütte im Saarland beziehen, wie Mittal es gewünscht hat. Und die Dillinger Hütte gehört zum Beteiligungsbesitz von Arcelor.
Die Bayer AG hat sich in China erfolgreich eine Kreditlinie zur Finanzierung von Polyurethan-Anlagen des Teilkonzerns Bayer MaterialScience am Standort Caojing gesichert. Wie der im DAX30 notierte Konzern heute erklärte, hat die syndizierte Kreditlinie einen Gesamtwert von 6,1 Mrd. Yuan (umgerechnet 610 Mio. Euro). Unter der Führung von China Construction Bank, HSBC, Industrial and Commercial Bank of China sowie der Standard Chartered Bank war die Syndizierung deutlich überzeichnet. Die Kreditlinie hat eine Laufzeit von 10 Jahren und steht sowohl in US-Dollar als auch in der chinesischen Währung Yuan zur Verfügung. Der Zinssatz beträgt 30 Basispunkte über Libor bei einer Inanspruchnahme in US-Dollar bzw. 10 Prozent unter der anzuwendenden chinesischen Zentralbank-Rate bei Krediten in Renminbi. Die jährliche Bereitstellungsgebühr beläuft sich auf 8 Basispunkte pro Jahr. Die Produktionseinheit zur Herstellung von MDI, einem Schaumstoff-Vorprodukt, ist Teil eines Investitionsprojekts an diesem Standort, das sich bis 2009 insgesamt auf rund 1,8 Mrd. Dollar belaufen soll.
Prof. Dr. Paul Kirchhof hat sein Aufsichtsratsmandat bei der Deutsche Bank AG mit Wirkung zum 15. Juli niedergelegt. Wie das Kreditinstitut heute erklärte, will Prof. Dr. Kirchhof künftig mehr Zeit auf seine juristischen und wissenschaftlichen Aufgaben und Interessen verwenden. Vorstand und Aufsichtsrat haben Prof. Dr. Theo Siegert (59) gebeten, für den Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen. Prof. Dr. Siegert blickt auf eine über 30-jährige Karriere in der Franz Haniel & Cie. GmbH zurück und war langjähriger Finanzvorstand und zuletzt bis Ende 2005 Vorsitzender des Vorstands. Der Vorstand der Deutschen Bank hat beim Amtsgericht Frankfurt am Main den Antrag gestellt, Prof. Dr. Siegert an Stelle von Prof. Dr. Kirchhof zum Mitglied des Aufsichtsrats zu bestellen. Vorstand und Aufsichtsrat haben diesen Entschluss mit Bedauern zur Kenntnis genommen und Prof. Dr. Kirchhof, der seit 2004 Mitglied des Aufsichtsrats war, ihren Dank für seinen Einsatz zum Wohle der Bank ausgesprochen.
Der Chemiekonzern BASF AG hat die Übernahme des amerikanischen Harzspezialisten Johnson Polymer am 1. Juli abgeschlossen. Wie der Konzern heute erklärte, haben die zuständigen Behörden der Transaktion zugestimmt. Die Akquisition umfasst die Produktionsstandorte von Johnson Polymer in den USA und in den Niederlanden sowie anwendungstechnische Zentren und Niederlassungen in Asien. Sie ergänzt das Harzportfolio der BASF um wasserbasierte Technologie und verstärkt die Marktpräsenz des Unternehmens vor allem in Nordamerika. Das Geschäft von Johnson Polymer beschäftigt 430 Mitarbeiter und wird in den Unternehmensbereich Veredlungschemikalien der BASF integriert, teilte der Konzern weiter mit.
Der Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. gab am Sonntag neben den Personalien bekannt, dass die Investmentbank Rothschild den von der EADS zu bezahlenden Preis für den 20 Prozent-Anteil der BAE Systems plc an Airbus auf 2,75 Mrd. Euro festgelegt hat. Nachdem keine Einigung zwischen der EADS und dem britischen BAE-Konzern erzielt werden konnte, war Rothschild entsprechend den Vereinbarungen im Airbus Shareholders' Agreement von beiden Parteien als Schlichter berufen worden, um den Preis festzulegen. Die Preisfestsetzung ist den Angaben zufolge ein bedeutender Meilenstein im Put-Option-Prozess. Der Abschluss der Transaktion bedarf der Zustimmung der Aktionäre von BAE Systems. BAE Systems hatte seine Put-Option für seine 20 Prozent-Beteiligung an Airbus am 7. Juni 2006 ausgeübt. Das Airbus Shareholders' Agreement stellt es der EADS frei, den Kaufpreis in bar, in EADS-Aktien oder in einer Kombination zu entrichten. Das EADS-Board hat beschlossen, in bar zu bezahlen. Die Preisfestsetzung durch Rothschild bezieht sich ausschließlich auf den Anteil von BAE Systems an Airbus. Am 30. Juni 2006 hatte Airbus an BAE Systems eine Dividende in Höhe von 129 Mio. Euro ausgeschüttet. Derzeit hat Airbus 1,2 Mrd. Euro Darlehen an BAE Systems gewährt, deren Rückzahlung mit Abschluss der Transaktion fällig wird. Airbus UK wird im betrieblichen Altersvorsorgesystem von BAE Systems verbleiben und bis Juni 2011 weiterhin von der Begrenzung seiner Beiträge als Arbeitgeber profitieren. Auch für zukünftige Rentenmodelle wird nach bestmöglichen Lösungen für Airbus UK und seine Mitarbeiter gesucht. (3.7.2006/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Airbus SE (ex EADS) | 152,02 | 0,93% | |
BAE Systems plc | 15,16 | -0,20% | |
BASF | 43,90 | 1,39% | |
Bayer | 19,16 | -0,37% | |
Continental AG | 63,06 | 0,35% | |
Deutsche Bank AG | 16,70 | 2,76% | |
Motorola Solutions Inc. | 472,90 | -0,19% | |
thyssenkrupp AG | 3,85 | -0,47% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 016,75 | 0,42% | |
MDAX | 26 450,55 | 0,56% | |
S&P 500 | 6 049,88 | 0,05% | |
STOXX 50 | 4 384,95 | 0,48% | |
EURO STOXX 50 | 4 878,51 | 0,66% | |
FTSE 100 | 8 359,41 | 0,56% | |
CAC 40 | 7 255,42 | 0,26% | |
EURO STOXX Banks | 140,84 | 1,09% | |
EURO STOXX Chemicals | 1 435,60 | 0,25% | |
FTSE GLOB G IND | - | ||
EURONEXT 100 | 1 447,77 | 0,60% | |
FTSE Allshare | 4 562,54 | 0,56% | |
Prime All Share | 7 772,78 | 0,42% | |
HDAX | 10 491,63 | 0,41% | |
CDAX | 1 711,63 | 0,38% | |
DivDAX | 185,50 | -0,40% | |
NYSE US 100 | 17 412,16 | 0,21% | |
NYSE International 100 | 7 594,38 | 0,78% | |
EURO STOXX | 504,38 | 0,52% |