09.02.2007 18:02:00
|
DAX Schluss: Mit Gewinnen ins Wochenende, Automobiltitel auf der Überholspur
DaimlerChrysler profitierten von einer Kaufempfehlung der Citigroup und schafften es mit einem 3,2-prozentigen Kursaufschlag an die Spitze des DAX. Ferner hat der Automobilkonzern mit einem Konsortium von privaten und öffentlichen Investoren eine Vereinbarung getroffen, nach der man seine Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS bei Beibehaltung der Stimmrechte wie geplant von 22,5 Prozent auf 15 Prozent reduziert. EADS verloren in der zweiten Reihe 1,6 Prozent. Volkswagen und BMW zählten ebenfalls zu den Favoriten und kletterten um 1,6 bzw. um 2,1 Prozent und folgten damit den starken Vorgaben für Automobiltitel aus den USA, wo Papiere von GM und Ford nach positiven Analystenstimmen deutlich zulegen.
Spürbare Gewinne verzeichneten außerdem MAN, SAP und Siemens. Einem Pressebericht zufolge will China die Transrapid-Strecke in Shanghai um gut 30 Kilometer verlängern. Auf dieses Vorhaben haben sich den Angaben zufolge das aus ThyssenKrupp und Siemens bestehende deutsche Transrapid-Konsortium und Shanghai Maglev Transportation geeinigt. Infineon standen ebenfalls im Rampenlicht, bröckelten nach anfänglichen Gewinnen allerdings um 1,3 Prozent ab. Zur Tagesmitte hin sorgte hier noch ein Auftrag für gute Stimmung. So hat der US-Kreditkartenanbieter MasterCard den Technologiekonzern mit der Lieferung von Sicherheits-Chips für seine neuen chipbasierten Bezahlkarten beauftragt.
TUI rutschten ebenfalls in negatives Terrain und gaben leicht ab, nachdem die schweizerische Großbank UBS ihre Beteiligung an dem Reise- und Schifffahrtskonzern auf unter 5 Prozent reduziert hat. Nach einem festen Auftakt befanden sich außerdem E.ON unter Druck. Presseangaben zufolge winkt dem spanischen Baukonzern Acciona, Großaktionär des spanischen Energieversorgers Endesa, ein Milliardengewinn, falls man das Übernahmeangebot des deutschen Energieversorgers für Endesa akzeptiert.
Im MDAX verfestigten sich unter anderem HOCHTIEF um knapp 3 Prozent. Presseangaben zufolge zeichnet sich beim Verkauf der von der Custodia gehaltenen Beteiligung an dem Baukonzern ein reges Interesse seitens vieler Finanzinvestoren ab.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 6.911,11 (+0,50 Prozent)
MDAX: 9.998,47 (+0,41 Prozent)
Tagesgewinner: DaimlerChrysler, BMW, Volkswagen
Tagesverlierer: Infineon, Deutsche Börse, adidas
Unternehmensmeldungen:
Die Deutsche Lufthansa AG verbuchte im Januar einen Anstieg bei der Zahl der beförderten Passagiere. Wie der im DAX30 notierte Konzern heute erklärte, wurden im Berichtszeitraum 3,851 Millionen Fluggäste transportiert, was im Vergleich zum Vorjahreswert einem deutlichen Plus von 6,3 Prozent entspricht. Die Zahl der angebotenen Sitzkilometer erhöhte sich um 5,0 Prozent auf 11,682 Milliarden, während die Zahl der verkauften Sitzkilometer um 7,4 Prozent auf 8,593 Milliarden zulegen konnte. Der Sitzladefaktor verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozentpunkte auf 73,6 Prozent.
Der Sportartikelhersteller adidas AG (ISIN DE0005003404/ WKN 500340) besteht auf der Vertragsverlängerung mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Wie der Konzern heute erklärte, hat adidas heute dem DFB seine Rechtsposition übermittelt. Nach eingehender Prüfung des vom DFB in Auftrag gegebenen Gutachtens geht adidas unverändert davon aus, dass der bestehende Vertrag bereits im August 2006 bis mindestens 2014 wirksam verlängert wurde, teilte der Konzern weiter mit. Der Herzogenauracher Konzern sieht sich dabei in seiner Auffassung durch eine aus internen und externen Fachanwälten und Rechtsprofessoren bestehenden Expertengruppe ausdrücklich bestätigt. Um partnerschaftlich an einer Lösung dieser Frage zu arbeiten, werden adidas und der DFB ihre Gespräche vereinbarungsgemäß zeitnah fortsetzen, hieß es weiter.
Der Automobilkonzern DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) hat heute mit einem Konsortium von privaten und öffentlichen Investoren eine Vereinbarung getroffen, nach der das Unternehmen bei Beibehaltung des Stimmrechtsgleichgewichts zwischen Deutschland und den französischen Aktionären seine Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) wirtschaftlich wie geplant von 22,5 Prozent auf 15 Prozent reduziert. Der Stuttgarter Automobilkonzern hat in diesem Zusammenhang seinen gesamten Anteil von 22,5 Prozent an der EADS in einer Gesellschaft gebündelt, an der sich das Investorenkonsortium über eine Zweckgesellschaft zu einem Drittel beteiligen wird. Im Ergebnis entspricht dies einem Anteil an der EADS in Höhe von 7,5 Prozent. Die Gegenleistung für die mittelbare Beteiligung an EADS beträgt rund 1,5 Mrd. Euro und führt bei DaimlerChrysler zu einem entsprechenden Liquiditätszufluss. Die Transaktion wird im ersten Quartal 2007 abgewickelt. Als Ausgleich für die mittelbare Beteiligung an den EADS-Aktien erhalten die Investoren von DaimlerChrysler eine Vorzugsdividende in Höhe von 175 Prozent der normalen EADS-Dividende, bezogen auf die 7,5-prozentige mittelbare Beteiligung. DaimlerChrysler wird unverändert die Stimmrechte des gesamten EADS-Anteils kontrollieren.
Der Kreditkartenanbieter MasterCard Inc. (ISIN US57636Q1040/ WKN A0F602) hat den Technologiekonzern Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) mit der Lieferung von Sicherheits-Chips für seine neuen chipbasierten Bezahlkarten beauftragt. Dies teilte der im DAX30 notierte Halbleiterhersteller heute mit. Infineon beliefert damit eines der weltweit größten Projekte für das bargeldlose Bezahlen mit kontaktlosen Chipkarten, die derzeit weltweit in dreizehn Ländern eingeführt werden, darunter Taiwan, Malaysia, Australien und die USA. Die neuen MasterCard PayPass Bezahl- und Kreditkarten enthalten einen Sicherheits-Chip mit kontaktloser Schnittstelle, der modernste Verschlüsselungsfunktionen beinhaltet. Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge rund 400 Millionen chip-basierte Bezahlkarten ausgegeben, wobei hiervon etwa rund 17 Millionen kontaktlose Chipkarten den beiden Projekten von MasterCard und Visa zuzurechnen sind. Das US-Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan erwartet, dass der Markt für kontaktlose Bezahlkarten in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich um 63 Prozent jährlich wächst. Finanzielle Einzelheiten der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.
Der spanischen Acciona S.A. (ISIN ES0125220311/ WKN 865629), Baukonzern und Großaktionär des spanischen Energieversorgers Endesa S.A. (ISIN ES0130670112/ WKN 871028), winkt Presseangaben zufolge ein Milliardengewinn, falls man das Übernahmeangebot des deutschen Energieversorgers E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) akzeptiert. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unterlagen berichtet, die der spanische Baukonzern bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, würde Acciona bei der Annahme der finalen Offerte für Endesa einen Gewinn von 1,3 Mrd. Euro realisieren. Laut dem Bericht würde Acciona für seine 21-prozentige Endesa-Beteiligung insgesamt 8,6 Mrd. Euro in bar erhalten. Bezahlt hatte das Unternehmen für die knapp 223 Millionen Aktien, die es in den vergangenen Monaten erwarb, rund 7,3 Mrd. Euro. E.ON hatte zuletzt 38,75 Euro je Endesa-Aktie geboten. Wie aus den Unterlagen an die SEC hervorgeht, kaufte Acciona das erste Paket am 25. September zu einem Kurs von 32 Euro je Aktie und bezahlte dafür insgesamt 3,4 Mrd. Euro. Damals vereinbarte das Unternehmen bereits mit der Hausbank Banco Santander über ein Kurssicherungsgeschäft einen Preis von 33,30 Euro für eine zweite Tranche von 9,63 Prozent. Die weiteren Aktien musste Acciona nach Informationen der Wirtschaftszeitung allerdings am Markt zu Kursen zwischen 35 und 36 Euro übernehmen. Mitte November erwarb das Unternehmen weitere 0,37 Prozent für 140 Mio. Euro. Zum Jahreswechsel stockte es schließlich seinen Anteil noch einmal um 1 Prozent auf und bezahlte dafür 390 Mio. Euro.
Der Waren- und Versandhauskonzern KarstadtQuelle AG (ISIN DE0006275001/ WKN 627500) hat heute die von der Deutsche Lufthansa AG gehaltenen Anteile an dem Reisekonzern Thomas Cook erworben. Diese vertragliche Vereinbarung folgt dabei der am 22. Dezember 2006 geschlossenen Vereinbarung. Darin hatten beide Seiten bekannt gegeben, dass KarstadtQuelle den 50-Prozent-Anteil der Lufthansa an Thomas Cook einschließlich der Fluglinie Condor zum Kaufpreis von 800 Mio. Euro übernimmt. Lufthansa erhält zudem die von der Condor gehaltenen Anteile an der türkischen Fluggesellschaft Sun Express. Der Gewinn für das Jahr 2006 in Höhe von 170,8 Mio. Euro verbleibt bei Thomas Cook. Die Lufthansa begleitet den Übergang der Condor in eine neue Gesellschafterstruktur durch eine Erhöhung ihrer Anteile von bislang 10 Prozent auf künftig 24,9 Prozent. Nach Ablauf von zwei Jahren hat KarstadtQuelle erstmals Gelegenheit, die Anteile der Lufthansa zu übernehmen. Die gesamte Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden und dem Aufsichtsrat der Lufthansa.
Bei dem Verkauf der von der Custodia gehaltenen Beteiligung am Baukonzern HOCHTIEF AG (ISIN DE0006070006/ WKN 607000) zeichnet sich Presseangaben zufolge ein reges Interesse seitens vieler Finanzinvestoren ab. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" stehen auf der Interessenliste der Investmentbank Rothschild, welche vom HOCHTIEF-Großaktionär August von Finck mit dem Verkauf der 25,08-Prozent-Beteiligung an dem im MDAX notierten Konzern beauftragt worden war, offenbar nur Private-Equity-Gesellschaften. Laut dem Bericht steht die australische Macquarie Bank Ltd. (ISIN AU000000MBL3/ WKN 901864), die zuvor in verschiedenen Medienberichten als möglicher Kaufinteressent für HOCHTIEF gehandelt wurde, nicht auf der Liste der potentiellen Käufer für die Beteiligung. Erwartet wird aber laut dem Bericht, dass die Investmentbank Babcock & Brown, wie Macquarie einer der großen Infrastruktur- und Immobilienfinanzierer, unter den Interessenten ist. Damit erhalten Spekulationen über eine Zerschlagung des Konzerns erneut Auftrieb, meinen Analysten. Der Deal stehe noch ganz am Anfang, hieß es. Finanzkonzerne und Fonds bringen sich aber bereits in Stellung. Erst kürzlich gab die britische Schroders bekannt, dass sie mit einem Anteil von knapp 4 Prozent beteiligt ist. HOCHTIEF selbst hält 6,87 Prozent der Anteile. Der Rest liegt im Streubesitz. Wettbewerber aus der Baubranche sind offenbar nicht unter den Interessenten. Hochtief-Konkurrent Bilfinger Berger AG (ISIN DE0005909006/ WKN 590900) hat auch bereits abgewinkt. "Wir haben kein Interesse an einer Übernahme des Aktienpakets von Custodia", wird ein Konzernsprecher zitiert. Weitere potenzielle Interessenten wie die französische Vinci oder spanische Baukonzerne zeigten sich ebenfalls desinteressiert und wollten Gerüchte nicht kommentieren, hieß es weiter. (09.02.2007/ac/n/m)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu ARCANDOR AG i.I.mehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu ARCANDOR AG i.I.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Acciona S.A. | 118,70 | -1,49% | |
adidas | 228,80 | 2,69% | |
Airbus SE (ex EADS) | 150,62 | 2,41% | |
ARCANDOR AG i.I. | 0,01 | -9,09% | |
E.ON SE | 12,26 | 0,82% | |
Endesa S.A. | 21,26 | 3,35% | |
HOCHTIEF AG | 118,00 | -0,25% | |
Lufthansa AG | 6,30 | -0,03% | |
MasterCard Inc. | 505,40 | 0,14% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,67 | -0,32% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 933,62 | 1,57% | |
MDAX | 26 302,94 | -0,07% | |
STOXX 50 | 4 364,00 | 0,82% | |
EURO STOXX 50 | 4 846,73 | 0,88% | |
CAC 40 | 7 236,89 | 0,02% | |
IBEX 35 | 11 735,30 | 0,81% | |
EURONEXT 100 | 1 439,19 | -0,01% | |
Prime All Share | 7 740,20 | 1,38% | |
HDAX | 10 448,88 | 1,34% | |
CDAX | 1 705,16 | 1,35% | |
DivDAX | 186,25 | 1,22% | |
NYSE International 100 | 7 594,38 | 0,78% | |
EURO STOXX | 501,77 | 0,59% |