10.07.2006 17:59:00
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DAX Schluss: Fester nach positiven US-Vorgaben, Continental unter Druck
Die Deutsche Lufthansa avancierte mit einem 2,1-prozentigen Aufschlag zum stärksten Wert im deutschen Leitindex, auf dem zweiten Platz folgten die Papiere des Chip-Herstellers Infineon. Einem Pressebericht zufolge kommt der Konzern mit der Sanierung seiner angeschlagenen Kommunikationssparte voran und gewinnt Zug um Zug neue Kunden. MAN-Aktien tendierten ebenfalls fester, nachdem sich Finanzvorstand Karlheinz Hornung in einem Presseinterview zufrieden über Umsatz und Orderzuwächse äußerte. Titel des Energieversorgers RWE legten 0,5 Prozent zu. Presseangaben zufolge ist die Private Equity-Gesellschaft Terra Firma an einer Übernahme der RWE-Tochter Thames Water interessiert, die Übernahmeofferte soll sich auf bis zu 7 Mrd. Britischen Pfund (GBP) belaufen.
Mit einem 1,2-prozentigen Abschlag fanden sich Continental mit am Indexende. Einem Presseinterview mit Conti-Vorstandsmitglied Karl-Thomas Neumann zufolge könnte sich der Preisdruck im Falle eines möglichen Zusammenschlusses der beiden Automobilkonzerne Renault und Nissan mit General Motors verschärfen. Schwächer tendierten außerdem Anteilsscheine von METRO und die von Volkswagen.
In der zweiten Reihe knüpften Anteilsscheine von Vivacon an die deutlichen Freitaggewinne an und legten mehr als 6 Prozent zu. Papiere des Sportartikelherstellers PUMA, der die italienische Fußball-Nationalmannschaft ausrüstet, stiegen um ein knappes Prozent. Dagegen verloren Aktien von HOCHTIEF trotz zweier Großaufträge für die australische Beteiligungsgesellschaft Leighton 1,6 Prozent. Die schwächste Performance lieferten aber Fielmann-Papiere mit -3,7 Prozent ab.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 5.706,32 (+0,43 Prozent)
MDAX: 7.880,30 (+0,27 Prozent)
Tagesgewinner: Deutsche Lufthansa, Infineon, MAN
Tagesverlierer: METRO, Continental, Volkswagen
Unternehmensmeldungen:
Die Private Equity-Gesellschaft Terra Firma ist Presseangaben zufolge an einer Übernahme der Wassergesellschaft Thames Water interessiert. Wie die britische Tageszeitung "Daily Telegraph" am Wochenende berichtete, will Terra Firma gemeinsam mit der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley eine Übernahmeofferte in Höhe von bis zu 7 Mrd. Britischen Pfund (GBP) für die Tochter des deutschen Energieversorgers RWE AG (ISIN DE0007037129/ WKN 703712) abgeben. RWE hat die Investmentbank Goldman Sachs sowie die Deutsche Bank mit dem Verkauf bzw. der Vorbereitung für einen Börsengang von Thames Water beauftragt. Zuletzt war Thames Water aufgrund von Leckagen im Londoner Wassernetz zunehmend in die Kritik geraten. Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen die Verkaufsunterlagen zum Ende dieses Monats an die Interessenten verschickt werden.
Die Festnetzsparte der Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750), T-Com, will mit dem neuen Universaltelefon T-One an Mobilfunkanbieter verlorene Kunden zurückgewinnen. Laut einem Bericht der "WirtschaftsWoche" sehen die T-One-Planungen unter anderem vor, dass Mehrpersonenhaushalte bis zu vier T-One-Handys an ihre DSL-Buchse anschließen können. Jedes Familienmitglied bekommt ein eigenes Telefon mit einer eigenen Rufnummer, zwei können gleichzeitig telefonieren. Dabei können sie die Telefonflatrate von 9,95 Euro pro Monat sogar gemeinsam nutzen. "Je mehr Familienmitglieder über T-One telefonieren, umso günstiger wird es", sagt T-One-Projektleiter Volker Binder der Wirtschaftswoche. T-Com-Chef Walter Raizner will das neue Festnetztelefon, das der Kunde wie ein Handy mitnehmen und überall nutzen kann, kurz nach den Sommerferien präsentieren. T-One sucht automatisch das günstigste Funknetz, das im Display angezeigt wird: Zuhause stellt der Funkrouter (WLAN) die Verbindung zum DSL-Anschluss her, und unterwegs können sich T-One-Kunden über die 7.500 öffentlich zugänglichen Telekom-Hotspots einwählen. Erst wenn diese Festnetzinfrastrukturen nicht verfügbar sind, hilft das teurere T-Mobile-Netz aus. Bis Ende 2007 will Raizner 500.000 T-One-Kunden gewinnen.
Dem zum European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gehörenden Flugzeughersteller Airbus brechen angesichts der Lieferverzögerungen beim doppelstöckigen A380 und Unklarheiten über die Ausgestaltung des geplanten Langstreckenfliegers A350 die Aufträge weg. Wie das "Handelsblatt" heute berichtet, gingen bei Airbus im Zeitraum von Januar bis Juni dieses Jahres insgesamt 117 Flugzeugbestellungen ein. 2005 hatte diese Zahl im gleichen Zeitraum bei 276 gelegen. Damit fiel Airbus erstmals seit fünf Jahren bei den Bestellungen hinter dem amerikanischen Rivalen Boeing Co. (ISIN US0970231058/ WKN 850471) zurück. Wie die Wirtschaftszeitung unter Berufung auf einen Konzernsprecher erklärte, stieg aber die Zahl der Auslieferungen von 189 auf 219. Im Segment der Großraumflugzeuge mit den Modellen A330, A340 und A350 sowie dem von Lieferverzögerungen überschatteten Prestigeobjekt A380 verzeichnete Airbus nur 21 neue Aufträge, darunter 13 für das umstrittene Langstreckenflugzeug A350. Seit März gingen in diesem Segment überhaupt keine Bestellungen mehr ein. Bei den Flugzeugen mit kleinerem Rumpfdurchmesser verkaufte Airbus in der ersten Jahreshälfte immerhin noch 96 Maschinen, hieß es weiter.
Der amerikanische Investor Guy Wyser-Pratte sieht in seiner Beteiligung an der Vossloh AG (ISIN DE0007667107/ WKN 766710) ein langfristig lohnendes Investment und will schnellstmöglich Gespräche mit der Eigentümerfamilie des im MDAX notierten Konzerns führen. "Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie könnten die Amerikaner davon überzeugen, die bisher hier genutzten Holzbefestigungen der Schienen durch solche aus Stahl von Vossloh zu ersetzten. Das wäre ein Riesengeschäft", erklärte Wyser-Pratte in einem Interview mit der "WirtschaftsWoche" (Montagausgabe). Ende Juni 2006 hatte sich der US-Investor mit 3 Prozent an Vossloh beteiligt. Der bekannte US-Milliardär äußerte sich weiterhin gegenüber dem Wirtschaftsmagazin zuversichtlich, dass sich die Eigentümerfamilie aufgeschlossen gegenüber seinen Plänen zeigt: "Ich wäre nicht überrascht, wenn die Familie unseren Plänen zustimmt, wenn ich die Chance bekomme, mit ihr zu sprechen." Nach Aussage von Wyser-Pratte wird er sich in den kommenden zwei Monaten in Cannes aufhalten: Das ist nicht sehr weit von Deutschland entfernt. Es wird sicher bald Gesprächstermine geben", erklärte der US-Investor weiter. Deutliche Kritik übt der US-Milliardär an der zweiten von Vossloh in der vergangenen Woche herausgegebenen Gewinnwarnung: "Die war unnötig. Das war ein Sturm im Wasserglas. Ich habe auch eine Theorie, warum der Vorstand das machte, aber ich habe noch keine Beweise dafür, deshalb werde ich mich dazu auch nicht äußern."
Die zum Baukonzern HOCHTIEF AG (ISIN DE0006070006/ WKN 607000) gehörende australische Beteiligungsgesellschaft Leighton Holdings Ltd. (ISIN AU000000LEI5/ WKN 856187) hat zwei Aufträge im Gesamtwert von 104 Mio. Dollar erhalten. Wie der Konzern heute erklärte, wird man im Auftrag der indischen Kochi Refineries für die Installation einer Pipeline für Rohöl mit verantwortlich zeichnen. Die Pipeline mit einer Gesamtlänge von 20 Kilometer soll im indischen Cochin verlegt werden. Der Gesamtwert dieses Auftrages wurde auf 40 Mio. Dollar beziffert. Außerdem wird die Tochtergesellschaft Leighton Asia (Southern) im Rahmen eines Joint Ventures mit der Kier Dubai LLC die Errichtung von Straßen und Infrastrukturanlagen für die in Dubai gelegene "City of Arabia" übernehmen. Unter anderem ist das Gemeinschaftsunternehmen für den Bau von Straßen mit einer Gesamtlänge von 15 Kilometer sowie fünf Brücken verantwortlich. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von 64 Mio. Dollar, wobei der auf die Leighton-Tochter entfallende Anteil auf 32 Mio. Dollar beziffert wurde. (10.7.2006/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Airbus SE (ex EADS) | 165,08 | 0,12% | |
Deutsche Telekom AG | 30,11 | 0,47% | |
HOCHTIEF AG | 144,90 | 0,00% | |
RWE AG St. | 28,74 | 0,10% | |
Vossloh AG | 46,05 | 2,68% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 21 309,46 | 0,26% | |
MDAX | 25 913,56 | -0,55% | |
STOXX 50 | 4 507,05 | -0,03% | |
EURO STOXX 50 | 5 203,09 | -0,05% | |
CAC 40 | 7 856,51 | 0,24% | |
EURONEXT 100 | 1 520,76 | -0,15% | |
Prime All Share | 8 223,04 | 0,20% | |
HDAX | 11 061,38 | 0,22% | |
CDAX | 1 809,08 | 0,22% | |
DivDAX | 189,92 | 0,19% | |
NYSE International 100 | 7 550,50 | 0,04% | |
EURO STOXX | 532,14 | 0,00% |