DAX Schluss: 8.000er Marke überwunden, Finanzwerte im Aufwind

Angesichts der jüngsten Hiobsbotschaft aus dem Finanzsektor standen Bankenwerte verstärkt im Fokus. Die schweizerische Großbank UBS schockte ihre Anleger heute mit einer Gewinnwarnung und kündigte weitere Subprime-Abschreibungen in Höhe von 10 Mrd. Dollar an. Allerdings gab der Konzern gleichzeitig auch den Einstieg neuer Großinvestoren bekannt.

Nach einem schwachen Auftakt konnten sowohl die UBS in Zürich wie auch die hiesigen Mitbewerber zulegen. So gewannen die Deutsche Bank 1,4 Prozent und die Deutsche Postbank 1,5 Prozent. Für die Commerzbank ging es um 2,1 Prozent aufwärts. Einem Pressebericht zufolge will die Commerzbank ihre Eigenkapitalrendite im Privatkundengeschäft in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Ferner rückten die Allianz und die HRE deutlicher vor.

Anteilsscheine von Bayer profitierten unterdessen von positiven Studienergebnissen und schlossen mit einem Plus von 0,7 Prozent. Kursgewinne von jeweils mehr als 2 Prozent fuhren adidas und BMW ein. Die Volkswagen-Aktie tendierte hingegen schwächer. Die Konzerntochter AUDI verbuchte im November nur noch einen leichten Absatzanstieg. Daneben sackten die beiden Versorgerschwergewichte E.ON und RWE deutlicher ab. Unter Abgabedruck standen zudem Linde und ThyssenKrupp.

Im MDAX rückten Papiere von Tognum um 2,7 Prozent vor. Der Motorenhersteller steht vor dem größten Defense-Einzelauftrag seiner Geschichte. Der Konzern wird 405 Schützenpanzer der Bundeswehr mit Triebwerken ausstatten, das Auftragsvolumen wird sich voraussichtlich auf 350 Mio. Euro belaufen. Gildemeister stiegen im SDAX um 4,9 Prozent. Der Titel wird das Papier von Techem nun schon zum 12. Dezember im MDAX ersetzen.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 8.033,36 (+0,49 Prozent)

MDAX: 10.050,30 (+0,94 Prozent)

Tagesgewinner: adidas, Commerzbank, BMW

Tagesverlierer: Linde, ThyssenKrupp, Merck

Unternehmensmeldungen:

Die zur Volkswagen AG (Volkswagen St (VW)) gehörende Konzerntochter AUDI AG (ISIN DE0006757008/ WKN 675700) verbuchte im November einen leichten Absatzanstieg. Wie der Konzern heute erklärte, wurden im Berichtsmonat 0,5 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft. Dabei verzeichnete AUDI besonders in den stark umkämpften Märkten Europas weiteres Wachstum. In Deutschland setzte AUDI im November 7,9 Prozent weniger Modelle ab.

Die Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) konnte in einer Phase-III-Studie erfreuliche Resultate mit Rivaroxaban (Xarelto) erzielen. Wie der Pharmakonzern am Samstag verkündete, beugt der neue Gerinnungshemmer venösen Thromboembolien (VTE) bei Patienten nach Hüftgelenkersatz-Operationen signifikant wirksamer vor als die Standardtherapie (Enoxaparin).

Dr. Georg Erdmann, Chief Financial Officer der PATRIZIA Immobilien AG (ISIN DE000PAT1AG3/ WKN PAT1AG), verlässt im beiderseitigen Einvernehmen zum Jahresende aus familiären Gründen das Unternehmen. Wie der Immobilienkonzern heute erklärte, wird das Vorstandsmitglied Alfred Hoschek ab sofort kommissarisch das Finanzressort verantworten, bis ein neuer Finanzvorstand das Amt übernimmt. Hoschek hatte den Finanzbereich bis zum Börsengang bereits über mehrere Jahre verantwortet.

Die MTU Friedrichshafen, eine Tochtergesellschaft der Tognum AG (ISIN DE000A0N4P43/ WKN A0N4P4), steht vor dem größten Defense-Einzelauftrag ihrer Geschichte. Wie der Motorenhersteller heute bekannt gab, sind in den Prototypen des neuen Schützenpanzers Puma in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich Triebwerke der MTU getestet worden. Bis August 2008 soll das Gesamtfahrzeug die abschließenden Tests durchlaufen, so dass bis zum Jahresende 2008 der Serienauftrag für die Lieferung von 405 Triebwerken mit Motoren des Typs 10V 890 erteilt werden und die Lieferung ab 2010 beginnen kann. Das Auftragsvolumen wird sich voraussichtlich auf 350 Mio. Euro belaufen. (10.12.2007/ac/n/m)