Absage 08.11.2017 09:35:41

Crédit Agricole winkt bei Commerzbank ab: Keine Pläne für Anteilskauf

Crédit Agricole winkt bei Commerzbank ab: Keine Pläne für Anteilskauf

Es gebe keine Pläne, einen Anteil der nach wie vor teilverstaatlichen deutschen Bank zu erwerben, sagte Crédit-Agricole-Chef Philippe Brassac am Mittwoch in einer Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal.

Anfang Oktober hatte das noch etwas anders geklungen. Damals hatte Brassac dem "Handelsblatt" gesagt, dass die Credit Agricole das Geschäft in Deutschland deutlich ausbauen wolle. Dabei würde er auch einen Blick auf die Commerzbank werfen, sollte das Frankfurter Geldhaus tatsächlich als Übernahmeziel auf den Markt kommen.

Im Herbst hatte es zahlreiche Gerüchte und Spekulationen gegeben, dass sich die Bundesregierung von ihrem rund 15 Prozent schweren Anteil an der Commerzbank trennen könnte und dabei eine europäische Bank unterstützen würde. Befeuert wurden die Spekulationen durch die französische Regierung: Präsident Emmanuel Macron würde eine Annäherung der größten französischen Bank BNP Paribas, die ebenfalls als Interessent genannt wurde, und der Commerzbank begrüßen.

Crédit-Agricole-Chef Brassac erklärte nun aber, er sehe keine Konsolidierung unter Europas Banken: "Die ganze Regulierung steht dem entgegen." Auch die italienische HypoVereinsbank-Mutter Unicredit war als Commerzbank-Interessent genannt worden.

Die Crédit Agricole S.A. ist mit 42 Milliarden Euro fast drei Mal so viel wert wie die Commerzbank - und zeigte relative Stärke im dritten Quartal: Trotz eines schwachen Kapitalmarktgeschäfts fielen die Geschäftszahlen etwas besser aus als Experten erwartet hatten. Unterm Strich verdienten die Franzosen 1,07 Milliarden Euro. Der Vorjahresgewinn lag zwar fast doppelt so hoch, ist wegen eines Sondereffekts aber nur bedingt vergleichbar.

Die französische Großbank litt zuletzt wie so viele Rivalen unter einem mauen Anleihehandel. Dagegen liefen die Vermögensverwaltung und das Beratungsgeschäft etwa bei Übernahmen besser als vor einem Jahr. Die Commerzbank legt an diesem Donnerstag (9.11.) ihre Geschäftszahlen vor.

Die Crédit Agricole ist börsennotiert, gehört aber mehrheitlich kleineren Genossenschaftsbanken. Von der Struktur her ist das Geldhaus damit in Deutschland am ehesten mit der Frankfurter DZ Bank vergleichbar, die als Zentralinstitut für den Genossenschaftssektor dient. Die gesamte Crédit-Agricole-Gruppe kam auf einen Quartalsgewinn von unterm Strich 1,91 Milliarden Euro./das/zb/men/jha/

PARIS (dpa-AFX)

Weitere Links:


Bildquelle: Commerzbank AG,360b / Shutterstock.com,Martin Good / Shutterstock.com

Analysen zu Commerzbankmehr Analysen

31.01.25 Commerzbank Sector Perform RBC Capital Markets
31.01.25 Commerzbank Buy Deutsche Bank AG
31.01.25 Commerzbank Overweight JP Morgan Chase & Co.
24.01.25 Commerzbank Buy Warburg Research
22.01.25 Commerzbank Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BNP Paribas S.A. 68,86 0,79% BNP Paribas S.A.
Commerzbank 18,86 -0,48% Commerzbank
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) 15,09 1,93% Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole)
Société Générale (Societe Generale) 36,04 3,92% Société Générale (Societe Generale)
UniCredit S.p.A. 46,83 1,79% UniCredit S.p.A.