Hans-Jürgen Haack-Kolumne 01.03.2013 13:05:00

Crisis? What crisis?

Kolumne

Gleichzeitig verschlechtern sich die Konjunktur-Daten in Europa (vor allem im Süden) weiter. In den USA tritt das sogenannte „Sequester“ in Kraft, automatische Ausgaben-Kürzungen von zunächst 85 Milliarden US-Dollar, verteilt auf mehrere Programme und Zeitpunkte. Letzteres wird medial aktuell nicht besonders stark thematisiert (im Vergleich zum "fiscal cliff" Ende 2012). Doch bei Ausbleiben einer Einigung bis ca. Mitte März dürfte die Unsicherheit bezüglich der Konjunktur so groß werden, dass die Märkte signifikant belastet werden und sich die nächste Krise entwickelt.

Aber aktuell scheinen die Aktienmärkte all diese Krisenherde zu ignorieren. Der Dow Jones lag am Donnerstag zeitweise nur noch 50 Punkte von seinem Allzeit-Hoch entfernt, die europäischen Indizes erholten sich zuletzt von den Rückgängen nach dem Schock der Italien-Wahl. Schütteln die Märkte also die Krisen dauerhaft ab, kann man der relativen Stärke der Indizes trauen?

Wohl eher nicht, wenn man den Blick erweitert. So tendieren die T-Bonds/Euro Bunds seit Tagen freundlich bis fest, Euro und Australischer Dollar zeigen Schwäche, Yen sowie Schweizer Franken werden stärker und die Rohstoffe fallen. Das ist ein typischer „Risk-off-Modus“ und passt nicht zu steigenden Aktien! Aber Achtung: Oft drehen Rohstoffe schon zwei bis sechs Monate vor den Aktien. Es ist also durchaus einzukalkulieren, dass nach Abschluss der laufenden Konsolidierung/Korrektur einen letzten Schub bei den Aktien - wenn die breite Masse wie üblich am Ende der Hausse in die Märkte strömt - die Indizes auf signifikant neue Jahreshochs (z.B. DAX höher als 8.000 Punkte, Dow Jones höher als 14.500 Punkte) bringt.

Aber wenn man Rohstoffe, Bonds und Währungen betrachtet, sollte man spätestens für die 2. Jahreshälfte sehr vorsichtig werden. Ein Abbau der Aktien-Positionen im Frühjahr scheint mir nicht das Schlechteste zu sein. Es ist wie immer: Die Party verlassen, wenn es am schönsten ist! Wie Sie darauf mit Derivaten spekulieren können lesen Sie im täglichen Börsenbrief HAACK-DAILY.

Experte Hans-Jürgen Haack ist seit rund 30 Jahren Börsianer und unter anderem bekannt durch regelmäßige TV-Auftritte bei n-tv und DAF, durch Seminare sowie Vorträge auf Messen und Road-Shows. Er ist Autor des täglichen Derivate-Börsenbriefs "HAACK-DAILY" und des wöchentlichen Aktien-Börsenbriefs "HAACK-INVEST", die beide unter dem Dach von PP-Brokerage erscheinen.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquelle: Hans-Jürgen Haack
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