Großschäden belasten |
07.05.2020 12:45:54
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Corona-Krise kommt Talanx teuer zu stehen - Aktie gibt nach
Die Summe entspreche dem, was Talanx bisher "seriöserweise" für 2020 abschätzen könne, sagte Querner in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Am Ende könne es für den Konzern aus Hannover teurer werden - oder auch billiger. Mit der zurückgestellten Summe habe Talanx jedoch "schon gute Risikovorsorge betrieben".
Der Kurs der Talanx-Aktie drehte nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen in die Verlustzone. Am späten Vormittag lag das Papier mit rund einem Prozent im Minus und gehörte damit zu den schwächeren Werten im SDAX. Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Bei der Hauptversammlung in Hannover sollen die Aktionäre an diesem Donnerstag für 2019 allerdings eine auf 1,50 Euro erhöhte Dividende beschließen.
Seine Gewinnprognose für 2020 hatte der Talanx-Vorstand um Konzernchef Torsten Leue wegen der anhaltenden Unsicherheit um die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie bereits im April kassiert. Zu einer neuen Prognose konnte sich der Vorstand - wie bei vielen anderen Unternehmen auch - bei der Vorlage der Quartalszahlen nicht durchringen. Ursprünglich hatte die Talanx-Führung einen Gewinn von 900 bis 950 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Von den im ersten Quartal verbuchten Corona-Schäden von 313 Millionen Euro beruht laut Querner "allenfalls ein niedriger zweistelliger Prozentsatz" auf konkreten Schadenmeldungen. Mit 220 Millionen Euro entfällt der Großteil auf den Rückversicherer Hannover Rück, an dem Talanx gut die Hälfte der Anteile hält. Dadurch schlägt dessen Schadenbelastung nur rund zur Hälfte auf den Nettogewinn von Talanx durch.
Von Januar bis März verdiente Talanx unter dem Strich - wie seit April bekannt - 223 Millionen Euro und damit fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Während die Hannover Rück die hohen Schadenbelastungen infolge der Corona-Krise mit lukrativen Finanzgeschäften mehr als wettmachte, bekam Talanx auch im Geschäft mit deutschen Firmenkunden die Folgen der Pandemie zu spüren. Allein für März erreichten die HDI-Versicherung den Angaben zufolge mehr als 1300 coronabedingte Schadenmeldungen aus Betriebsschließungen.
Im Gegensatz zu anderen Versicherern, die Betriebsschließungen infolge des Coronavirus in ihren Verträgen ausgeschlossen sehen, haben HDI-Kunden aus Sicht des Konzerns Anspruch darauf. Der HDI gewähre Deckungsschutz aus der Betriebsschließung auch für behördliche Schließungsanordnungen, die anlässlich des neuartigen Coronavirus angeordnet werden, hatte HDI-Chef Christoph Wetzel im April klargestellt. Davon könnten etwa viele Gaststätten und Bars profitieren.
In Bayern zahlen Versicherer wie Allianz und HDI versicherten Hotelbetrieben auch dann eine kleine Entschädigung, wenn diese nicht wegen behördlicher Anordnung schließen mussten. Bayerns Regierung hatte dazu eine Initiative gestartet.
/stw/men/stk
HANNOVER (dpa-AFX)
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