27.08.2008 19:54:00

Continental rechnet mit Ausgleichszahlungen von Schaeffler

        JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Nach der Einigung mit Schaeffler rechnet der Autozulieferer Continental  mit mehr als 100 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen des künftigen Großaktionärs. Von den am Donnerstag von Schaeffler zugesagten Ausgleichszahlungen von bis zu 522 Millionen Euro seien 122 für Belastungen vorgesehen, die auch ohne Mehrheitsübernahme entstehen, sagte Finanzvorstand Alan Hippe am Mittwoch in Südafrika bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Dabei handle es sich um den Wegfall steuerlicher Verlustvorträge, der bereits bei einer Beteiligung von 25 Prozent einsetze.

    "Ich gehe davon aus, dass sie mehr als 30 Prozent halten werden", sagte Hippe. Die zugesagten 122 Millionen Euro werde Conti dann "auf die Hand" bekommen. Weitere 400 Millionen Euro seien für Belastungen vorgesehen, die erst bei Überschreiten der 50-Prozent-Marke anfielen. Dabei handele es sich vor allem um Kosten für die dann fällige Neuaushandlung der Kredite, die Conti im vergangenen Jahr für den Kauf von Siemens VDO aufgenommen hatte.

    In den Kreditverträgen hatten sich die Banken ein Sonderkündigungsrecht gesichert für den Fall, dass ein Investor mehr als 50 Prozent der Conti-Anteile übernimmt. Der gesamte Kredit wäre dann vorzeitig fällig, die Konditionen müssten komplett neu ausgehandelt werden. Es sei davon auszugehen, dass eine Refinanzierung im aktuellen Umfeld zu höheren Kosten führen würde, sagte Hippe. Conti war Ende Juni mit insgesamt 11 Milliarden Euro verschuldet. Die Kredite hatte Conti im vergangenen Sommer für die 11,4 Milliarden Euro schwere Übernahme von Siemens  VDO aufgenommen.

    Er gehe daher davon aus, dass Schaeffler, wie in der Vereinbarung von vergangenem Donnerstag zugesagt, unter 50 Prozent bleiben werde, sagte Hippe. "Über 50 Prozent zu gehen würde diese Change-of-Control-Klauseln in unseren Kreditverträgen auslösen - und das kann nicht im Sinne von Schaeffler sein", sagte Hippe. "Wir gehen aber davon aus, dass die Vorsichtsmaßnahmen von Schaeffler funktionieren werden." In der Vereinbarung mit Conti hatte sich Schaeffler am vergangenen Donnerstag verpflichtet, den Anteil bis 2012 unter 50 Prozent zu halten. Bei einem Verstoß seien in der Vereinbarung auch "Sanktionen und Strafen" vorgesehen, sagte Hippe. Über Einzelheiten sei aber Vertraulichkeit vereinbart worden.

    Die Obergrenze von 49,99 Prozent schließe auch indirekte Beteiligungen mit ein, sagte Hippe weiter. "Das beinhaltet auch alle Strukturen, über die wir zuvor heftig gestritten haben", sagte Hippe. Schaeffler hatte sich vor seinem Übernahmegebot bereits 36 Prozent der Conti-Aktien über Optionen und Swap-Geschäfte gesichert. Conti-Chef Manfred Wennemer hatte dies als "rechtswidriges Heranschleichen" kritisiert. Die von ihm angerufene Finanzaufsicht BaFin sah am Ende aber keine Meldepflichten verletzt. Wennemer erklärte nach der Einigung mit Schaeffler seinen Rücktritt zum Monatsende. Ab September wird Technikvorstand Karl-Thomas Neumann den Chefsessel übernehmen./fj/wiz

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Continental AGmehr Analysen

21.01.25 Continental Buy UBS AG
16.01.25 Continental Market-Perform Bernstein Research
15.01.25 Continental Buy UBS AG
13.01.25 Continental Buy UBS AG
05.12.24 Continental Buy Jefferies & Company Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Continental AG 67,78 2,02% Continental AG

Indizes in diesem Artikel

MDAX 25 927,14 -0,49%