Trotz hoher Kosten |
07.05.2015 10:18:48
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Commerzbank verdoppelt operatives Ergebnis
Durch den zunehmenden Abbau des ausgelagerten Kreditportfolios NCA muss die Bank immer weniger Geld für Kreditausfälle zurückstellen. Im ersten Quartal flossen 158 Millionen Euro in die Risikovorsorge. Vor einem Jahr waren es noch 238 Millionen Euro gewesen. Das war neben besseren operativen Ergebnissen in den Kernsegmenten, dem Verkauf des Versicherungsgeschäfts in Polen sowie besseren Bewertungen von Papieren im Abbauportfolio NCA der Grund für das Gewinnplus. Die Bank glich damit höhere Kosten aus. Sie entstanden durch die Bankenabgabe in Höhe von 167 Millionen Euro und Abschreibungen auf Papiere der Abwicklungsanstalt Heta in Höhe von 200 Millionen Euro.
Die Bank hatte einen Teil ihrer Zahlen bereits am 27. April bekannt gegeben - und gleichzeitig eine Kapitalerhöhung angekündigt, bei der die Bank rund 1,4 Milliarden Euro eingesammelt hat. Mit der Kapitalerhöhung wollte die Bank ihre Kapitalausstattung verbessern. Per Ende März lag die harte Kernkapitalquote damit bei vollständiger Anwendung der künftig geltenden Basel-III-Regeln pro forma bei 10,2 Prozent nach 9,3 Prozent Ende 2014.
Angesichts der verbesserten Kapitalausstattung fasst die Commerzbank für 2015 erstmals seit 2008 wieder eine Dividendenzahlung ins Auge. Vorstandschef Martin Blessing wiederholte seine Aussage von der Hauptversammlung, dass die Ausschüttung geplant sei und die Bank jedes Quartal Rückstellungen dafür bilde. In den ersten drei Monaten waren es 57 Millionen Euro. Ob es dann am Ende des Jahres für eine Ausschüttung an Aktionäre reiche, "muss man abwarten", sagte Blessing.
Wachstum in allen Segmenten
Am besten lief es für die Commerzbank im Privatkundengeschäft. Mit 161 Millionen Euro lag das operative Ergebnis 45 Prozent über dem Vorjahr. Die höheren Erträge stammen aus dem Mehrgeschäft mit Vermögensverwaltungsprodukten und den sogenannten Premium-Depots der Bank. In der Mittelstandsbank stieg das operative Ergebnis ebenfalls, wenngleich weniger stark. Die Sparte profitierte von einer geringeren Risikovorsorge und vergab mehr Kredite.
In Osteuropa schloss die Bank den Verkauf des Versicherungsgeschäfts der Tochter MBank an Axa ab und konnte dafür 46 Millionen Euro verbuchen. Das glich aus, dass die Verwaltungsaufwendungen leicht stiegen, da auch in diesem Segment anteilig die Bankenabgabe anfiel und die Kosten für die polnische Einlagensicherung stiegen. Operativ verdiente die Bank dadurch 116 Millionen Euro nach 98 Millionen Euro im Vergleichszeitraum.
Im Investmentbanking erwischte die Bank ebenfalls einen guten Start. Sowohl der Handel mit festverzinslichen Papieren und Devisen als auch das Aktien- und Rohstoffgeschäft verbesserten sich. Das operative Ergebnis stieg um 40 Prozent auf 300 Millionen Euro. Bereinigt um Bewertungseffekte lag das Ergebnis noch um 25 Prozent über dem Vorjahresquartal. Allerdings stiegen im Investmentbanking auch die Kosten am stärksten an. So entfiel der anteilig größte Brocken der Bankenabgabe in Höhe von 65 Millionen Euro auf das Segment. Dazu kamen 50 Millionen Euro für die Neuordnung der IT-Struktur.
Das Abbauportfolio schrumpfte in der Schiffs- und Immobilienfinanzierung weiter auf 30 Milliarden Euro von 31 Milliarden Euro Ende 2014. Operativ stand ein Verlust von 86 Millionen Euro zu Buche, nach einem Minus von 174 Millionen Euro im Vergleichszeitraum. Darin enthalten sind die Heta-Abschreibung, Restrukturierungskosten von 16 Millionen Euro sowie 27 Millionen Euro Bankenabgabe.
DJG/igo/kgb Dow Jones Newswires

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