Geldwäsche 21.09.2020 12:31:42

Commerzbank-Aktie verliert deutlich: Themenkomplexe aus Fincen-Files sind bekannt

Commerzbank-Aktie verliert deutlich: Themenkomplexe aus Fincen-Files sind bekannt

Wie Buzzfeed News berichtet, hat die Commerzbank demnach jahrelang mit Personen und Firmen zusammengearbeitet, die auf Sanktionslisten stehen, und hunderte Millionen Euro an Firmen und Personen weitergeleitet, die der Terrorfinanzierung oder Geldwäsche beschuldigt werden. Laut Commerzbank ist dies nicht neu.

Die Themenkomplexe seien "bekannt und beruhen vollumfänglich auf von der Commerzbank überwiegend im Zeitraum 2010 bis 2016 getätigten Meldungen an die zuständigen Behörden", teilte die Bank auf Anfrage von Dow Jones Newswires mit. Die Commerzbank habe ihre Compliance seit 2015 mit Investitionen von mehr als 800 Millionen Euro verstärkt und die Zahl der Mitarbeiter deutlich erhöht. Zu einzelnen Kundenbeziehungen wollte sich die Bank nicht äußern.

Die Verbesserung der Compliance der Bank werde dadurch untermauert, das der zur Überprüfung durch den von US-Behörden eingesetzten Monitor 2019 beendet wurde, teilte die Bank weiter mit. Außerdem seien die sogenannten "Deferred Prosecution Agreements" mit den US-Behörden 2018 ohne weitere Auflagen aufgehoben worden. Auch mit der britischen Financial Conduct Authority (FCA) habe die Commerzbank kooperiert. Die inzwischen abgeschlossene Untersuchung des Zeitraums 2012 bis 2017 durch die FCA habe kein strafrechtlich relevantes Verhalten der Bank ergeben.

Die Commerzbank war 2015 von den US-Behörden zu einer Zahlung von knapp 1,5 Milliarden Dollar verdonnert worden, um Vorwürfe der Geldwäsche und Verstoß gegen US-Sanktionen beizulegen.

Das Bundesfinanzministerium teilte gegenüber Buzzfeed mit, die Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Commerzbank würden "im Rahmen ihrer unabhängigen Mandatsausübung aufmerksam verfolgen, ob weitere Anpassungen des Compliance-Systems der Commerzbank erforderlich sind". Eine Commerzbank-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern.

Die Finanzaufsicht Bafin teilte Buzzfeed mit, sie werde die Informationen aus den Fincen-Files prüfen und Hinweisen auf Defizite bei der Geldwäscheprävention bei der Commerzbank nachgehen.

Bei den Fincen-Files handelt es sich um mehr als 2.100 Geldwäsche-Verdachtsmeldungen aus den Jahren 2000 bis 2017. Das US-Onlinemedium Buzzfeed News hat die Unterlagen mit dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) geteilt und so eine weltweite Recherche von 110 Medien aus 88 Ländern ermöglicht. In Deutschland sind an der Recherche neben Buzzfeed WDR, NDR und die Süddeutsche Zeitung beteiligt.

Via XETRA fällt die Commerzbank-Aktie derzeit um 5,56 Preozent auf 4,23 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)

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