Cashflow verbessert |
17.03.2016 12:43:48
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HeidelbergCement erhöht Dividende deutlich
Für das laufende Jahr setzt HeidelbergCement auf kontinuierliches Wachstum und Wertschaffung für Aktionäre, wie Scheifele erklärte. "Wir blicken verhalten zuversichtlich auf das Jahr 2016", sagte der Vorstandsvorsitzende. So sei der Ausblick für die Weltwirtschaft positiv, die geopolitischen und makroökonomischen Risiken seien jedoch gestiegen. HeidelbergCement erwartet eine Absatzsteigerung für Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton.
Moderates Wachstum erwartet
Umsatz und operatives Ergebnis sollen organisch - sprich vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten - moderat wachsen. Das entspreche etwa einem Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich, sagte Scheifele. Der bereinigte Jahresüberschuss soll ebenfalls moderat zunehmen. HeidelbergCement sei positiv in das Jahr gestartet, so Scheifele. So lägen die ersten zwei Monate bislang über den Erwartungen.Die Investitionen sollen nahezu unverändert bei 1,1 Milliarden Euro liegen. Die Programme zur Kostensenkung, Prozessoptimierung sowie Margensteigerung würden fortgesetzt.
Positiv ist HeidelbergCement vor allem für die USA, Großbritannien und Deutschland gestimmt. Im wichtigen Markt Indonesien geht HeidelbergCement dank steigender Infrastrukturmaßnahmen von einer Belebung aus. Schwierigkeiten sieht das Unternehmen dagegen weiterhin in China sowie Russland und der Ukraine. In den beiden osteuropäischen Ländern hat HeidelbergCement mittlerweile den Goodwill komplett abgeschrieben. Durch den Währungsverfall waren die Preise eingebrochen. Während Scheifele einen Rückzug aus Russland ausschließt, erwägt er einen solchen Schritt für die Ukraine, wo HeidelbergCement im Rebellengebiet ein Werk betreibt.
Insgesamt geht das Unternehmen davon aus, dass weiteres Wachstum in den Industrieländern den Druck in den Schwellenländern ausgleichen wird.
Das Thema Brexit - ein möglicher Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union - wird dabei auch von HeidelbergCement aufmerksam verfolgt. Denn der Konzern ist stark in England vertreten. Scheifele glaubt dabei zwar nicht an ein Nein der Briten im Sommer. Sollte es dennoch dazu kommen, dürfte das Risiko für HeidelbergCement vor allem auf der Währungsseite liegen, schätzt der Manager. Auswirkungen auf das Geschäft erwartet Scheifele zumindest für 2016 nicht.
Italcementi-Übernahme im Plan
Nicht enthalten in der Prognose ist die Übernahme des Wettbewerbers Italcementi, der in der zweiten Jahreshälfte vollständig abgeschlossen sein soll. HeidelbergCement hatte im vergangenen Sommer den Kauf von Italcementi verkündet. Der Zukauf, der Italcementi mit insgesamt 3,7 Milliarden Euro bewertet, geschieht in zwei Schritten. Zunächst erwirbt der Heidelberger Konzern die rund 45 Prozent, die im Besitz der Gründerfamilie Presenti sind. Der Kauf dieser Anteile soll im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden. Im Anschluss daran will HeidelbergCement den verbleibenden Aktionären von Italcementi ein öffentliches Pflichtangebot unterbreiten.Die Konsolidierung soll zum 1. Juli erfolgen. Bereits jetzt hat HeidelbergCement die kartellrechtlichen Freigaben einer ganzen Reihe von Ländern, mit den Behörden in den USA und Europa steht das Unternehmen noch in Verhandlungen. Dabei plant HeidelbergCement umfangreiche Verkäufe im Volumen von rund 1 Milliarde Euro, etwa in Regionen, in denen sich die Geschäfte der beiden Unternehmen überschneiden, so in Belgien oder in den USA.
Mit der Übernahme wird HeidelbergCement die Nummer Zwei im Markt hinter der fusionierten LafargeHolcim. Das Synergieziel hat der Heidelberger Konzern mehrfach angehoben, aktuell werden 400 Millionen Euro erwartet. Scheifele erwartet nach diesen beiden Großtransaktionen keine größeren Konsolidierungsbewegungen. Auch erwartet er nicht, dass sich chinesische Konzerne wie in anderen Industrien in die Zementbranche einkaufen.
2015 bestes Jahr seit Finanzkrise
HeidelbergCement steigerte im vergangenen Jahr den Nettogewinn dank Einsparungen, Preiserhöhungen, niedrigeren Energiekosten sowie positiven Wechselkurseffekten um 65 Prozent auf 800 Millionen Euro. Vorstandsvorsitzender Scheifele bezeichnete das Jahr als das beste seit der Finanzkrise. Auch das operative Ergebnis legte zweistellig zu - um 16 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro, und dies trotz eines insgesamt stagnierenden Absatzes von Zement, Zuschlagstoffen oder Transportbeton. Der Umsatz profitierte vom schwachen Euro und stieg so um 7 Prozent.Dabei verdiente HeidelbergCement zum ersten Mal seit Finanzkrise eine Prämie auf seine Kapitalkosten. Auch der operative Cashflow wurde verbessert. Die Nettoverschuldung konnte dank es Verkaufs des Bauproduktegeschäfts deutlich auf 5,3 von 7,0 Milliarden Euro gesenkt werden.
Von Natali Schwab
FRANKFURT (Dow Jones)
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