CA Immo vor Verkauf des "Hessen-Pakets"

Sie hat darüber mit der deutschen Patrizia Immobilien AG eine bindende Vereinbarung über exklusive Verkaufsverhandlungen unterschrieben, wie die CA Immo am Montagabend ad-hoc mitteilte. Das Paket umfasst 36 Immo-Objekte an 19 Standorten, die 2006 vom deutschen Bundesland Hessen erworben wurden und seither langfristig von diesem gemietet werden.

Der Abschluss der Transaktion ist laut CA-Immo noch im Jahr 2013 geplant. Mitte 2013 hat das Hessen-Paket rund 15 Prozent des Gesamtportfolios der CA Immo von insgesamt 5,318 Mrd. Euro Immo-Vermögen repräsentiert. Die Verkaufsabsicht erfolgt im Rahmen der Strategieumsetzung 2012 bis 2015, die auf eine Portfolio-Fokussierung zur Steigerung der Profitabilität der Gruppe abzielt, erinnert die CA Immobilien Anlagen AG.

CA-Immo-Chef Bruno Ettenauer geht davon aus, dass der Verkauf des Hessen-Immobilienportfolios bis Ende November d.J. abgeschlossen werden kann. Grundsätzlich habe man sich mit der deutschen Patrizia Immobilien AG geeinigt, jetzt werde in exklusiven Verkaufsgesprächen noch über die Details verhandelt, sagte Ettenauer am Dienstag zur APA.

"Das aktuelle Marktumfeld ist für den Verkauf dieses für die nächsten 20 Jahre zu 100 Prozent an die öffentliche Hand vermieteten Portfolios ideal", sagte Ettenauer.

"Es ist ein Portfolio von verschiedenen Immobilien in Wiesbaden und Umgebung, die vom Land Hessen genutzt werden, wo das Land Hessen Verwaltungs-, Justiz- und sonstige Einheiten untergebracht hat", erklärte Ettenauer.

Nicht Teil dieses Pakets ist der ebenfalls in Hessen gelegene Frankfurter Büroturm "Tower 185", dessen Verkauf ebenfalls auf der Agenda steht. "Wir sind dort auf gutem Weg, aber noch nicht so weit, dass wir schon heute einen Verkauf melden könnten." Als Zieldatum für den Verkauf hat sich die CA Immo Ende September gesetzt, das Closing soll im letzten Quartal dieses Jahres erfolgen, "vielleicht auch Beginn 2014", so Ettenauer. Der Büroturm steht bei der CA Immo mit rund 460 Mio. Euro in den Büchern.

Der Erwerb des Hessen-Pakets im Jahr 2006 sei für die CA Immo ebenso sinnvoll gewesen wie es nun der Ausstieg sei, erklärte Ettenauer. "Damals war die CA Immo in Deutschland nicht vertreten. Das heißt, wir hatten damals keine Immobilienexperten vor Ort, so gesehen war das Portfolio mit einem großen Mieter, mit einem langfristigen Mietvertrag und mit einer überschaubaren Verwaltungstangente ein ideales Investitionsobjekt für einen Neuling am Immobilienmarkt Deutschland." 2007 habe man die Vivico gekauft und damit auch eine Immobilienplattform mit lokalen Experten erworben. In den Jahren 2009/2010 habe das Paket der CA Immo durchaus geholfen, "jetzt sind wir aber der Meinung, dass die Liquidität des Marktes einen Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt günstig erscheinen lässt, wenn wir uns perspektivisch auch um andere Optionen kümmern möchten".

Es sei ein "definitives Ziel dieser Transaktion, dass wir die frei werdenden Mittel dazu verwenden, einerseits Verbindlichkeiten zurückzuführen und parallel dadurch natürlich von der Bilanzoptik die Stabilität des Unternehmens nochmal deutlich erhöhen". Immobilienunternehmen würden einerseits von den Mieteinnahmen leben und von den Developments, "sie leben letztendlich aber auch davon, dass sie Immobilien kaufen und auch verkaufen, also von den Tradingergebnissen". Dass die CA Immo beim Verkauf des Hessen-Pakets mit Gewinn aussteigen wird, "davon können Sie ausgehen", so Ettenauer.

(APA) ivn/gru/sp/chg