'Tut unfassbar weh' |
07.12.2023 16:58:00
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BVB-Aktie deutlich im Minus: BVB leidet nach Aus im DFB-Pokal - Sorge um Quartett
In der Champions League sind die Dortmunder bereits für das Achtelfinale qualifiziert. In der Liga liegen sie allerdings schon zehn Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Verlieren sie am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Leipzig, beträgt der Rückstand der Schwarz-Gelben auf die zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigenden Tabellenplätze bereits vier Zähler.
"Die Saison ist lang. Das merkst du immer wieder. Das Spiel am Samstag entscheidet jetzt nicht die ganze Saison", sagte Keeper Kobel. Er fügte aber auch hinzu: "Wir müssen extrem aufpassen, dass wir da den Anschluss nicht verlieren. Das startet mit dem nächsten Spiel." Die Stimmung sei nach dem erneut ganz schwachen Auftritt in Stuttgart "schon kacke", so der 26-Jährige. Vor dreieinhalb Wochen hatte der BVB bereits in der Liga beim VfB verloren.
"Wir haben häufig genug gezeigt, dass wir auch eine Reaktion zeigen können", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl mit Blick auf das Leipzig-Spiel. Da müsse man aber "eine bessere Leistung bringen, um zu bestehen". Den taktisch defensiven Ansatz von Trainer Edin Terzic, der in Stuttgart mit Dreier-/Fünferkette hatte verteidigen lassen, verteidigte Kehl.
BVB sorgt sich um Quartett - Ryerson nach Pokal-Aus auf Krücken
Borussia Dortmund sorgt sich nach dem DFB-Pokal-Aus beim VfB Stuttgart um gleich vier angeschlagene Spieler. Stürmer Youssoufa Moukoko musste bei der 0:2 (0:0)-Niederlage im Achtelfinale bei den Schwaben am Mittwoch bereits in der ersten Hälfte ausgewechselt werden. Der U21-Nationalspieler habe einen Stich im hinteren Oberschenkel gespürt, berichtete BVB-Trainer Edin Terzic nach der Partie.
Zur Pause mussten auch Außenverteidiger Marius Wolf, der umgeknickt war, und Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer, der laut Terzic einen Schlag in die Wade bekommen hatte, raus. Kurz vor Spielende verdrehte sich dann noch Defensivmann Julian Ryerson das Knie. Der Norweger verließ das Stadion später auf Krücken.
Man müsse bei allen vier Spielern weitere Untersuchungen abwarten, erklärte Coach Terzic. In der Fußball-Bundesliga trifft Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/Sky) auf RB Leipzig.
Kein Titel-Team mehr: Borussia Dortmund auf Suche nach Form und Identität
Aus Gregor Kobel sprach die pure Ernüchterung. Titel zu gewinnen und diese speziellen Momente zu erleben, sei einer der Gründe für ihn gewesen, vor zweieinhalb Jahren zu Borussia Dortmund zu wechseln, sagte der Torhüter. Seit Mittwochabend sieht es so aus, als würde der BVB eine weitere Saison ohne Trophäe abschließen. "Es tut unfassbar weh, dass wir dieses Jahr wieder eine Riesenchance liegen lassen haben", sagte Kobel nach dem hochverdienten Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart.
Die wohl größte Titelchance in dieser Spielzeit ist bereits dahin, der Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga gewaltig. Verliert der BVB am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig, sind vorerst auch die Champions-League-Plätze außer Reichweite. Die Stimmung droht zu kippen. Findet der Vizemeister vor Weihnachten nicht zurück in die Spur, kommt er zumindest extern um eine Trainer-Diskussion wohl kaum noch herum. Die darüber, für welche Art von Fußball die Borussia eigentlich stehen will, ist ohnehin schon in vollem Gange. Neben seiner Form sucht der BVB auch seine Identität.
Das Spiel mit dem Ball sei eine "Katastrophe" gewesen, sagte Kapitän Emre Can nach der 0:2 (0:0)-Niederlage in Stuttgart in aller Deutlichkeit. Aber auch gegen den Ball habe die Mannschaft nicht gut gearbeitet. Überhaupt habe wenig gepasst - ob vorn oder hinten. Es müsse sich "sehr, sehr viel verbessern", monierte der 29-Jährige, der von Coach Edin Terzic diesmal als rechter Part einer Dreier-Abwehrkette aufgeboten worden war.
Eine Frage der Qualität sei der erneut schwache Auftritt des BVB in seinen Augen nicht gewesen, so Can. Man habe ja schon oft bewiesen, zu welch guten Leistungen man fähig ist. Erst eine Woche zuvor hatte die Borussia mit einem 3:1 bei der AC Mailand den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champions League gesichert. Gegen Paris Saint-Germain geht es kommenden Mittwoch um den Sieg in der vermeintlichen Monstergruppe F. Umso erstaunlicher ist es, dass sich der BVB vergangenen Sonntag in Leverkusen (1:1) und nun in Stuttgart derart mutlos präsentierte. Mauertaktik statt Offensivfeuerwerk. Soll das der neue Weg sein?
Man habe "keinen passiven Ansatz gewählt", erklärte Trainer Terzic angesprochen auf die defensive Ausrichtung, mit der die Dortmunder den weiter extrem starken Stuttgartern entgegentreten wollten, letztlich aber hoffnungslos unterlegen waren. Die vielen einfachen Ballverluste hätten zu einer Verunsicherung in der Mannschaft geführt, analysierten Terzic und Sebastian Kehl unisono. Diese hätten aber nichts mit der Taktik zu tun, so der Sportdirektor. Man habe sich nicht eingeigelt, meinte Kehl. Phasenweise wirkte es aber so.
Die Idee des Trainers, das Spiel in dieser Saison komplett dem Erfolg unterzuordnen und etwas weniger euphorisch als pragmatisch aufzutreten, mag vom Grundsatz her richtig gewesen sein. Doch die Borussia, die jahrelang für einen attraktiven und mitreißenden Offensivstil stand, fremdelt mit ihrem neuen Gewand. Letztlich komme es auf die richtige Mischung aus Kampf und Spielwitz an, erklärte Keeper Kobel. Das Problem ist: Der BVB findet sie nicht.
Der Trainer sieht sich zunehmend mit Fragen zu seiner Taktik konfrontiert. Die Neuzugänge, die der Club im Sommer geholt hat, befinden sich abgesehen von Nationalstürmer Niclas Füllkrug offenbar immer noch in der Eingewöhnungsphase. Es ist ein wackliges Gerüst, auf dem der BVB nach der verpassten Meisterschaft in der Vorsaison seine neuen Titel-Träume aufbaut. Gibt's nun auch gegen Leipzig keine Punkte, wächst die Unruhe weiter.
"Das Spiel am Samstag entscheidet jetzt nicht die ganze Saison", sagte Kobel. Mit Blick auf die Tabelle fügte der Torwart aber hinzu: "Wir müssen extrem aufpassen, dass wir da den Anschluss nicht verlieren." Nach dem Pokal-Aus sei die Stimmung "schon kacke" gewesen.
"Wir haben häufig genug gezeigt, dass wir auch eine Reaktion zeigen können", sagte Sportdirektor Kehl. Gegen RB müsse die Borussia aber "eine bessere Leistung bringen, um zu bestehen". Und so über kurz oder lang auch wieder zurück zu sich selbst zu finden.
So reagiert die BVB-Aktie
Nach dem Aus im DFB-Pokal hat der Kurs des Fußballvereins Borussia Dortmund (BVB) am Donnerstag Federn gelassen. Im XETRA-Handel verlieren die BVB-Anteile zeitweise 3,60 Prozent auf 3,62 Euro. Wirklich voran kam der Kurs seit Jahresanfang kaum, es steht nur ein knappes Plus zu Buche.
Auffällig war Ende Mai der Ausreißer nach oben mit der greifbaren Chance auf die Meisterschaft, gefolgt von einem ebenso deutlichen Kurseinbruch, nachdem diese verspielt worden war.
Am Mittwoch war der BVB nun im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart ausgeschieden. Es war die zweite Niederlage gegen den VfB in kurzer Zeit. Zuvor hatten die Stuttgarter bereits in der Meisterschaft den BVB besiegt.
Spannend wird sein, wie die Anleger auf eine Personalspekulation reagieren. Denn einem Medienbericht zufolge steht möglicherweise die Rückkehr des englischen Nationalspielers Jadon Sancho in diesem Winter bevor - im Tausch gegen den unzufriedenen BVB-Angreifer Donyell Malen, der in die Premier League wechseln möchte.
/lot/DP/zb
STUTTGART (dpa-AFX)
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