Keine weiteren Ermittlungen 15.07.2021 17:51:00

Borealis-Deal der OMV für WKStA abgehakt - Borealis startet Verkauf von Düngemittelgeschäft - OMV-Aktie in Rot

Borealis-Deal der OMV für WKStA abgehakt - Borealis startet Verkauf von Düngemittelgeschäft - OMV-Aktie in Rot

"Mangels Anfangsverdacht wird kein Ermittlungsverfahren eingeleitet", zitierte die Zeitung "Die Presse" am Donnerstag die Oberstaatsanwältin Elisabeth Täubl. Bei der Anzeige ging es um den Verdacht, dass die OMV einen zu hohen Preis für die Borealis gezahlt hätte.

Bereits im Herbst des Vorjahres war eine anonyme Anzeige zu demselben Thema zurückgelegt worden. Daraufhin habe die NEOS-Abgeordnete Karin Doppelbauer eine zweite Anzeige eingereicht, hieß es in dem Artikel. Aber auch diese sei von der WKStA nicht als gewichtig genug angesehen worden, um weitere Ermittlungen einzuleiten.

Unter Konzernchef Rainer Seele hat die OMV im Vorjahr für rund 4 Mrd. Euro die Mehrheit an Borealis übernommen und war dafür stark in die Kritik geraten. Im April gab der OMV-Chef seinen Rückzug bekannt, seinen Posten wird ab 1. September Borealis-Chef Alfred Stern übernehmen.

OMV-Tochter Borealis startet Verkauf des Düngemittelgeschäfts

Der österreichische Kunststoffhersteller Borealis startet den Verkauf seines Geschäfts mit Stickstoff-Düngemitteln. Mit dem Deal könnte Borealis zwischen 500 und 600 Mio. Euro einnehmen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von mehreren mit der Sache vertrauten Personen.

Mit dem Verkauf sei die britische Bank Barclays beauftragt worden, erste Angebote könnten bis Ende des Monats eingereicht werden. Als mögliche Interessenten wurden OCI, Eurochem, Acron, Agrofert und Fertiberia genannt.

Borealis gehört zu 75 Prozent der OMV, die restlichen 25 Prozent liegen beim Staatsfonds Mubadala von Abu Dhabi. OMV und Barclays wollten sich nicht dazu äußern, bei Borealis war laut Reuters keine Stellungnahme erhältlich.

Der Kunststoffhersteller hatte bereits im Februar angekündigt, man wolle die Stickstoff-Sparte noch im Laufe dieses Jahres verkaufen und sich auf die Produktion von Polyolefinen und Basischemikalien konzentrieren. Dabei würde es um die Düngemittel- und die Melaminproduktion gehen. Allein in Linz (Oberösterreich) wären von einem Verkauf der Borealis Agrolinz Melamine und Borealis L.A.T gut 800 Mitarbeiter betroffen. Der Stickstoffbereich von Borealis, zu dem auch die Düngemittelproduktion gehört, mache rund 15 Prozent des Gesamtgeschäfts aus, hatte das Unternehmen damals erklärt.

Borealis betreibt nach Angaben von Februar Anlagen für die Pflanzennährstoffproduktion in Österreich und Frankreich. Mit rund 60 Lagern in ganz Europa und einer jährlichen Auslieferung von rund 5 Mio. Tonnen Produkten in West-, Mittel- und Südosteuropa sei man einer der führenden Düngemittelproduzenten in Europa, hieß es in einer Borealis-Mitteilung.

Dennoch werde der Bereich nun abgestoßen: "Wir haben mit dem Düngemittelgeschäft einfach keine wettbewerbsfähige Größe", hatte OMV-Chef Rainer Seele Anfang Februar zur APA gesagt: "Auch wenn es große Volumina sind - im Vergleich zu den Wettbewerbern und auch mit der Auslegung der verschiedenen Standorte hat die Borealis in diesem Geschäftssegment nicht die Economies of Scale."

Die OMV-Aktie notiert im Wiener-Handel derzeit 2,14 Prozent tiefer bei 46,22 Euro.

APA

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Bildquelle: OMV Aktiengesellschaft

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