Geändert am: 20.03.2025 15:58:15

Nach Fed-Zinsentscheid: Dow fester -- ATX tiefer -- DAX rutscht deutlich ab -- Asiens Börsen letztlich in Rot - Feiertag in Tokio

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt notiert am Donnerstag schwächer.

Der ATX begann die Sitzung unbewegt bei 4.337,60 Punkten und fällt im Anschluss klar unter die Nulllinie.

Damit gab der heimische Leitindex die Gewinne vom Wochenbeginn wieder ab, im Zuge dessen er ein weiteres 16-Jahres-Hoch bei rund 4.356 Zählern erreicht hatte.

Auch im europäischen Umfeld gaben die Kurse nach. Die Anleger würden sich weiterhin um die Auswirkungen der US-Zollpolitik sorgen, kommentierte Christian Henke vom Broker IG. Neuen Nährboden erhielten diese Sorgen durch Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die vor den Auswirkungen eines Handelskriegs warnte. Das Wachstum würde dadurch gedämpft werden und die Inflation angeheizt, sagte Lagarde im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON) des EU-Parlaments. Vor diesem Hintergrund nahmen die Anleger bei exportlastigen Industriewerten Gewinne mit.

In Wien richten sich die Blicke inzwischen zudem auf einige Unternehmenszahlen. Der Verbund hat nach den Rekordergebnissen aus den Vorjahren einen Ergebniseinbruch verbucht. Gesunkene Preise im Großhandel bescherten dem Unternehmen 2024 einen Gewinn von 1,875 Mrd. Euro, um 17,2 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 22,5 Prozent auf 3,48 Mrd. Euro.

Auch Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) hat im Geschäftsjahr 2024 weniger verdient und weniger Gewinn geschrieben. Insbesondere das schwache Marktumfeld in den USA habe belastet, hieß es vom Unternehmen, das seine Dividende zusammenstrich.

Semperit hat inzwischen die Verlustzone verlassen und 2024 nach Steuern einen Gewinn von 11,5 Mio. Euro geschrieben. 2023 stand unterm Strich noch ein Verlust von 17,1 Mio. Euro. Für das laufende Jahr gibt sich der Semperit-Vorstand vorsichtig.

Am Mittwoch hatte der ATX um 0,29 Prozent schwächer bei 4.337,98 Punkten geschlossen. Strabag sackten ab, nachdem bekannt geworden war, dass die Gründerfamilie Haselsteiner rund 1,7 Prozent des Baukonzerns verkaufen will.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich im Handel am Donnerstag in der Verlustzone.

Der DAX startete 0,03 Prozent höher bei 23.295,72 Punkten, drehte dann jedoch ins Minus und sackt nun immer weiter ab.

Anleger machen am Donnerstag bei den zuletzt stark gelaufenen deutschen Aktien verstärkt Kasse. Am Tag vor dem großen Verfall an den Terminbörsen zollte der DAX seiner Rekordrally Tribut. Nach bis zu 18 Prozent Plus im laufenden Jahr fehlt den Anlegern derzeit der Wille, die Kurse weiter nach oben zu treiben. Zeitweise hatte der Leitindex auf seiner Talfahrt sogar bis zu zwei Prozent eingebüßt.

Von den Zinssignalen der US-Notenbank Fed, die auf zwei kleine Zinsschritte in diesem Jahr hindeuten, konnte der deutsche Aktienmarkt nicht profitieren. Laut dem Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG werden die Blicke wieder vermehrt auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gerichtet - und die damit verbundene Gefahr, dass die Fed nur eine Zinssenkung vornimmt oder sogar ganz darauf verzichten könnte.

Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank sprach von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die die Währungshüter weiter vorsichtig stimmten. Laut der Pimco-Ökonomin Tiffany Wilding ist in den Vereinigten Staaten ein "Spagat zwischen steigender Inflation und zunehmenden Rezessionsrisiken" notwendig.

Zahlreiche Unternehmen in Deutschland legten am Donnerstag zudem Zahlen vor.

WALL STREET

Die Wall Street präsentiert sich am Donnerstag mit grünen Vorzeichen.

Zwar eröffnete der Dow Jones 0,40 Prozent tiefer bei 41.795,26 Zähler, anschließend kann er jedoch ins Plus drehen.
Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite zieht inzwischen an, wogegen er zum Start 0,93 Prozent auf 17.586,06 Punkte verloren hatte.

Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einem verhaltenen Start ins Plus gedreht und so an den guten Vortag angeknüpft. Eine Trendwende sei aber fraglich, sagte Eckhard Schulte vom Vermögensverwalter MainSky mit Blick auf den übergeordneten Abwärtstrend der vergangenen vier Wochen. Beobachtern zufolge wachsen am Markt die Zweifel, dass die US-Notenbank Fed noch Spielraum für deutliche Zinssenkungen hat.

Sorgen bereitet die inflationstreibende Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump - auch wenn die EU die Gegenzölle für die amerikanischen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte um zwei Wochen auf Mitte April verschoben hat. Der Schritt soll es ermöglichen, zusätzlichen Raum für Gespräche mit der US-Regierung zu schaffen.

Die Fed hatte am Mittwoch wie erwartet an den aktuellen Zinsen festgehalten und zudem ihre Wachstumsprognose für die amerikanische Wirtschaft gesenkt, die Inflationserwartungen aber nach oben revidiert. Dennoch geht sie weiterhin von zwei Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf aus, was die Aktienkurse gestützt hatte.

Dass Fed-Chef Jerome Powell keine Rezessionsängste geschürt habe, habe der Stimmung an den Märkten zur Wochenmitte geholfen, sagte Wei Li, globaler Chef-Investmentstratege bei der Investmentgesellschaft Blackrock International. Allerdings beunruhige ihn Powells Charakterisierung der Auswirkungen der Zölle auf die Inflation als einmaligen Effekt.

Die Währungshüter stecken laut Tiffany Wilding, Ökonomin der Investmentgesellschaft Pimco, in der Zwickmühle. Denn die Fed müsse einen Kompromiss zwischen steigender Inflation und zunehmenden Rezessionsrisiken finden.

ASIEN

An den Märkten in Fernost waren am Donnerstag Verluste zu sehen.

In Tokio schloss der Nikkei 225 am Mittwoch um 0,25 Prozent tiefer bei 37'751,88 Punkten. Wegen des Feiertags zu Frühlingsanfang wurde am Donnerstag nicht gehandelt.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite letztlich 0,51 Prozent auf 3'408,95 Zähler.

In Hongkong sanken die Kurse noch deutlicher: Der Hang Seng ging um 2,23 Prozent tiefer bei 24'219,95 Einheiten aus dem Handel.

Die Aktienmärkte in Fernost zeigten im Handelsverlauf am Donnerstag eine negative Tendenz. An der Wall Street hatten die Kurse positiv auf den Ausgang der Sitzung der US-Notenbank reagiert mit wie erwartet unveränderten Zinsen. Sie signalisierte aber für den weiteren Jahresverlauf zwei Zinssenkungen und sprach von gestiegenen Unsicherheiten für die wirtschaftliche Entwicklung. Notenbankchef Jerome Powell sagte aber auch: "Die Wirtschaft ist insgesamt stark und hat in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Fortschritte bei der Erreichung unserer Ziele gemacht". Die Arbeitsmarktbedingungen seien solide, und die Inflation habe sich dem längerfristigen Ziel von 2 Prozent angenähert, auch wenn sie nach wie vor etwas erhöht sei.

Die chinesische Notenbank hat unterdessen ihren Referenzzins für Bankkredite an Unternehmen und Haushalte unverändert gelassen. Die Märkte rechneten immer noch mit neuen Impulsen, weil Peking zugesagt habe, den Mindestreservesatz der Banken und die Zinssätze zu einem geeigneten Zeitpunkt zu senken, heißt es im Handel.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Unternehmensdaten

Datum Unternehmen/Event
20.03.25 111 Incorporation (spons. ADRs) / Quartalszahlen
20.03.25 1844 Resources Inc Registered Shs / Quartalszahlen
20.03.25 22nd Century Group Inc 22nd Century Rg / Quartalszahlen
20.03.25 3R Petroleum Oleo e Gas SA Unsponsored American Depositary Receipt Repr 2 Shs / Quartalszahlen
20.03.25 A2A S.p.A. / Quartalszahlen
20.03.25 A2A S.p.A. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 5 Shs / Quartalszahlen
20.03.25 Abu Dhabi National Company for Building Material(BILDCO) Bearer Shs / Quartalszahlen
20.03.25 Academy Sports and Outdoors Inc Registered Shs / Quartalszahlen

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Datum Unternehmen
20.03.25 EU-Gipfel
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20.03.25 Vollzeitbeschäftigung
20.03.25 Arbeitslosenquote
20.03.25 Beschäftigungsänderung s.a.
20.03.25 Teilzeitbeschäftiung
20.03.25 Zinsentscheidung der PBoC
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20.03.25 Verbraucherpreisindex (YoY)
20.03.25 Verbraucherpreisindex (MoM)
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20.03.25 Erzeugerpreisindex (Jahr)
20.03.25 dreimonatiger, quartalmäßiger Durchschnitt der Arbeitslosenquote
20.03.25 ILO Arbeitslosenquote (3M)
20.03.25 Importe ( Monat )
20.03.25 Arbeitslosenänderung
20.03.25 Durchschnittseinkommen ohne Bonuszahlungen (3Mo/Jr)
20.03.25 Durchschnittseinkommen inkl. Bonuszahlungen (3 Mo/Jr)
20.03.25 Arbeitslosenquote
20.03.25 Veränderung der Beschäftigung
20.03.25 Exporte
20.03.25 Handelsbilanz
20.03.25 EZB-Präsidentin Lagarde spricht
20.03.25 CBC (Taiwan) Zinssatzentscheidung
20.03.25 Verbraucherpreisindex
20.03.25 Riksbank Zinssatzentscheidung
20.03.25 SNB Zinssatzentscheidung
20.03.25 SNB Beurteilung der Geldpolitik
20.03.25 Entlohnung im Unternehmensbereich
20.03.25 Industrieertrag (im Jahresvergleich)
20.03.25 Wirtschaftsbulletin
20.03.25 Arbeitslosenquote
20.03.25 Herstellerpreisindex (im Jahresvergleich)
20.03.25 SNB Pressekonferenz
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20.03.25 Leistungsbilanz EUR
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20.03.25 TCMB Zinssatzentscheidung
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20.03.25 BoE MPC Abstimmung für Erhöhung der Zinsen
20.03.25 BoE MPC Abstimmung für unveränderten Zins
20.03.25 Zusammenfassung der geldpolitischen Sitzung
20.03.25 Bank von England Sitzungsprotokoll
20.03.25 BoE Zinssatzentscheidung
20.03.25 BoE MPC Abstimmung für Senkung der Zinsen
20.03.25 Änderung der Empfänger von Arbeitslosenversicherung (MoM)
20.03.25 Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung
20.03.25 Leistungsbilanz
20.03.25 Philly-Fed-Herstellungsindex
20.03.25 Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
20.03.25 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung 4-Wochendurchschnitt
20.03.25 Industrieproduktpreise (Monat)
20.03.25 Rohstoffpreisindex
20.03.25 SARB Zinssatzentscheidung
20.03.25 Zentralbankreserven USD
20.03.25 Verkäufe bestehender Häuser ( Monat )
20.03.25 Verkäufe bestehender Häuser (Monat)
20.03.25 Kredite an den Privatsektor
20.03.25 Geldmenge M3
20.03.25 EIA Änderung des Erdgaslagerbestandes
20.03.25 Auktion 4-wöchiger Treasury Bills
20.03.25 10-jährige TIPS-Auktion
20.03.25 BoC-Gouverneur Macklem spricht
20.03.25 Arbeitslosenquote (im Quartalvergleich)
20.03.25 Erzeugerpreisindex ( Jahr )
20.03.25 Wachstum Produzentenpreisindex
20.03.25 Handelsbilanz ( Monat )
20.03.25 Handelsbilanz ( Jahr )
20.03.25 Importe
20.03.25 Exporte
20.03.25 Tag der Menschenrechte

Rohstoffe in diesem Artikel

Aluminiumpreis 2 668,02 9,99 0,38
Baumwolle 0,66 0,00 -0,60
Bleipreis 2 080,50 6,50 0,31
Dieselpreis Benzin 1,61 -0,01 -0,31
EEX Strompreis Phelix DE 95,30 3,80 4,15
Eisenerzpreis 104,81 -0,59 -0,56
Erdgaspreis - Natural Gas 4,05 -0,16 -3,85
Ethanolpreis 2,16 0,00 0,05
Goldpreis 3 039,40 -10,54 -0,35
Haferpreis 3,77 0,06 1,55
Heizölpreis 59,70 0,79 1,35
Holzpreis 656,50 1,00 0,15
Kaffeepreis 3,95 0,01 0,22
Kakaopreis 6 236,00 57,00 0,92
Kohlepreis 97,50 -1,00 -1,02
Kupferpreis 9 914,00 61,17 0,62
Lebendrindpreis 2,06 0,00 -0,04
Mageres Schwein Preis 0,86 0,00 -0,17
Maispreis 4,66 0,04 0,92
Mastrindpreis 2,87 0,00 -0,05
Milchpreis 18,51 0,02 0,11
Naphthapreis (European) 607,70 0,36 0,06
Nickelpreis 16 345,00 291,00 1,81
Orangensaftpreis 2,63 0,00 -0,04
Palladiumpreis 953,50 -13,50 -1,40
Palmölpreis 4 668,00 34,00 0,73
Platinpreis 986,00 -10,50 -1,05
Rapspreis 495,00 8,75 1,80
Reispreis 13,21 -0,11 -0,79
Silberpreis 33,41 -0,44 -1,30
Sojabohnenmehlpreis 296,70 -1,70 -0,57
Sojabohnenpreis 10,08 -0,01 -0,07
Sojabohnenölpreis 0,42 0,00 -0,05
Super Benzin 1,68 0,00 0,00
Uranpreis 70,05 -0,65 -0,93
Weizenpreis 226,50 -0,75 -0,33
Zinkpreis 2 890,97 -5,53 -0,19
Zinnpreis 35 075,00 -110,00 -0,31
Zuckerpreis 0,20 0,00 1,93
Ölpreis (Brent) 71,91 1,05 1,48
Ölpreis (WTI) 68,17 1,07 1,59

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 998,46 -1,24%
Dow Jones 42 163,17 0,47%
NASDAQ Comp. 17 839,82 0,50%
S&P 500 5 696,02 0,37%
NIKKEI 225 37 751,88 -0,25%
Hang Seng 24 771,14 0,12%
ATX 4 278,82 -1,36%
Shanghai Composite 3 426,43 -0,10%