Dow Jones
Geändert am: 18.02.2022 22:31:13
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Ukraine-Krise und Zinswende belasten: US-Börsen schließen leichter -- ATX geht mit Verlusten ins Wochenende -- DAX taucht letztendlich ab -- Asiens Börsen schließen uneinheitlich
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt gab vor dem Wochenende nach.
Der ATX präsentierte sich am Morgen zunächst wenig bewegt, fiel im Laufe des Vormittages jedoch auf rotes Terrain zurück und verharrte dort anschließend. Schlussendlich bewegte er sich 1,76 Prozent tiefer bei 3.816,10 Punkten.
Europaweit herrschte aufgrund der angespannten Lage an der russisch-ukrainischen Grenze angespannte Stimmung unter Anlegern. Zuletzt hatte die Aussicht auf weitere Verhandlungen in dem Russland/Ukraine-Konflikt noch für leichtes Aufatmen gesorgt. Laut Meldungen, haben der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Amtskollege für kommende Woche ein Treffen anberaumt.
Trotzdem bleibt die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze angespannt. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach von einer Schaukelbörse zwischen Diplomatie und Eskalation. Zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz hat nun der UN-Generalsekretär António Guterres alle Beteiligten zur Deeskalation aufgerufen. Guterres wies auf die Gefahr einer unkalkulierbaren Eskalation hin.
Angesichts der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt, rückte das Zinsthema am letzten Handelstag der Woche wieder etwas in den Hintergrund. Zuletzt haben sich die Zinserhöhungserwartungen sowohl in den USA als auch in der Eurozone nicht weiter erhöht. Marktrelevante Konjunkturdaten standen nicht an.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex zeigte sich am Freitag im geopolitisch weiter nervösen Umfeld unter Druck.
Der DAX eröffnete die Sitzung kaum verändert. Im weiteren Verlauf wechselte er dann zwischen Gewinn- und Verlustzone, setzte sich dann aber tief im Minus fest. Dabei fiel er zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Am Abend stand noch ein Minus von 1,47 Prozent auf 15.402,51 Punkte an der DAX-Tafel.
Nachrichten zur Nato-Russland-Krise in Sachen Ukraine bestimmten in dieser Woche das Kursgeschehen. Der Markt bewegte sich dabei zwischen der Hoffnung auf eine diplomatische Lösung der Krise und der Furcht vor einer Invasion Russlands in das Nachbarland.
Auch das längere Wochenende in den USA, wo am Montag wegen eines Feiertages nicht gehandelt wird, sorgte für Zurückhaltung. Zu viel kann in dieser Zeit passieren.
WALL STREET
An der Wall Street zeigten sich die wichtigsten Aktienindizes vor dem Wochenende schwächer.
Der Dow Jones begann den Freitagshandel nahezu unverändert, verbuchte zum Sitzungsende dann aber einen Verlust von 0,68 Prozent und schloss auf 34.079,18 Zählernn. Mit dem Techwerteindex NASDAQ Composite ging es deutlich stärker bergab. Er rutschte um 1,23 Prozent auf 13.548,07 Punkte ab.
Vor dem langen Wochenende mit der feiertagsbedingten Pause am Montag schwand die Risikoneigung. Teilnehmer sprachen von einem nervösen Geschäft inmitten immer neuer Hiobsbotschaften rund um den Krisenherd Ukraine. Aufgeschreckt wurden Anleger von Meldungen über anhaltende Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Separatisten hatten nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dieser Schritt könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine dienen, hieß es im Handel. Auch das Weiße Haus warnte erneut vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.
Mitten in die ohnehin gespannte Lage platzte die Meldung, dass Russland am Samstag ein Manöver mit atomwaffenfähigen Raketen und Marschflugkörpern durchführen wird. "Die geopolitischen Schlagzeilen rund um die Spannungen in der Ukraine mit Russland und dem Rest der Welt im Westen haben die Stimmung der Anleger eindeutig beeinflusst", sagte Portfolioverwalter Kei Sasaki von Northern Trust Wealth Management.
Krieg und Zinserhöhungen kein Widerspruch
Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen werde, so Portfolioverwalter Hani Redha von Pinebridge Investments. Russland ist einer der weltweit größten Öllieferanten, der größte Weizenexporteur und ein wichtiger Produzent von Metallen wie Palladium, Aluminium und Nickel. "Die Inflation ist wirklich die große Frage, die bestimmen wird, wie sich die Märkte entwickeln", sagte Redha. Die beiden US-Notenbanker Charles Evans (Chicago) und John Williams (New York) hatten sich wegen der Inflation indes klar zugunsten baldiger Zinserhöhungen ausgesprochen.
ASIEN
Die Börsen in Asien zeigten sich am Freitag uneinheitlich.
Der japanische Leitindex Nikkei gab bis zum Handelsende um 0,41 Prozent auf 27.122,07 Punkte nach.
Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland notierte letztlich bei 3.490,76 Zählern mit einem Plus von 0,66 Prozent. In Hongkong verlor der Hang Seng derweil 1,88 Prozent auf 24.327,71 Einheiten.
Vor dem Wochenende und angesichts der bestehenden Risiken war Zurückhaltung angesagt. Angesichts der schwachen Vorgaben der Wall Street hielten sich die asiatischen Finanzmärkte recht gut. Steigende US-Futures verhinderten Schlimmeres. Im Zentrum des Interesses stand weiter der Ukraine-Konflikt. Die Landesbank Baden-Württemberg bezeichnete die Lage als nach wie vor unklar, doch gebe es positive Signale. "Heute Morgen keimt bereits wieder etwas Hoffnung auf eine Entspannung der Lage auf", hieß es mit Blick auf das geplante Treffen der Außenminister von Russland und den USA.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 884,75 | -0,43% | |
TecDAX | 3 413,81 | -0,55% | |
Dow Jones | 42 840,26 | 1,18% | |
NASDAQ Comp. | 19 572,60 | 1,03% | |
NASDAQ 100 | 21 289,15 | 0,85% | |
NIKKEI 225 | 38 701,90 | -0,29% | |
Hang Seng | 19 720,70 | -0,16% | |
ATX | 3 589,54 | 0,03% | |
Shanghai Composite | 3 370,03 | -0,36% |