Dow Jones
Geändert am: 17.03.2023 21:06:39
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ATX und DAX verlieren letztendlich -- Wall Street klar im Minus -- Asiens Börsen erholen sich zum Wochenschluss
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich am Freitag von seiner schwachen Seite.
Der ATX schloss an der Wiener Börse mit 0,73 Prozent im Minus bei 3.124,59 Punkten.
Zuletzt war bekannt geworden, dass elf große US-Banken der unter Druck geratenen First Republic Bank mit unversicherten Einlagen von insgesamt 30 Milliarden US-Dollar aushalfen. Außerdem erhielt auch die angeschlagene Credit Suisse Unterstützung der Schweizerischen Notenbank.
Von geldpolitischer Seite kamen Signale, die auf weniger restriktive Zinserhöhungen hindeuteten. Die EZB habe sich nach der gestrigen Leitzinsanhebung nicht auf weitere Zinserhöhungen festgelegt, hieß es dazu bei der Helaba. Die Experten der Commerzbank rechneten unter anderem wegen des ausgeprägten Inflationsproblems mit weiteren Zinserhöhungen, haben aber ihren erwarteten Zinsgipfel gesenkt.
"Denn die gegenwärtigen Marktturbulenzen könnten aus Sicht der EZB-Ratsmitglieder die Kreditvergabe der Banken dämpfen - und damit auch das Wachstum und letztlich die Inflation. Außerdem dürften die Marktturbulenzen die EZB sensibler für die Nebenwirkungen höherer Leitzinsen gemacht haben", so die Commerzbank-Ökonomen.
Am Vormittag wurde bekannt, dass die Inflation in der Eurozone sich etwas abgeschwächt hat - die Verbraucherpreise kletterten zum Vorjahresmonat um 8,5 Prozent, im Jänner war der Anstieg noch bei 8,6 Prozent gelegen. Die Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg auf 5,6 Prozent an. Das ist ein Rekordniveau. Im Jänner hatte sie noch bei 5,3 Prozent gelegen.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Freitag abwärts.
Der DAX notierte zum Handelsabschluss 1,33 Prozent im Minus bei 14.768,20 Punkten. Er war davor noch im Plus gestartet und hatte zeitweise die Marke von 15'000 Punkten zurückerobert.
Vor dem Wochenende wirkten die Notenbankhilfen für die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse sowie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter nach, der für eine positive Reaktion an den Finanzmärkten gesorgt hatte. Die Währungshüter hatten sich im Kampf gegen die hohe Inflation von Problemen der Bankenbranche nicht beirren lassen. Nach den Hilfen für die Credit Suisse sorgte in den USA eine milliardenschwere Unterstützung für die US-Regionalbank First Republic durch die größten amerikanischen Geldhäuser für Erleichterung.
"Alarmiert, aber nicht irritiert" sei die Reaktion der EZB auf die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Bankenwelt gewesen, schrieb Gebhard Stadler, Ökonom bei der Landesbank BayernLB. Trotz der Turbulenzen im Bankensektor seien die Euro-Notenbanker nicht von ihrem angekündigten Kurs abgewichen. Die Währungshüter hatten bei ihrer jüngsten Sitzung - wie zuvor signalisiert - den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte angehoben und ihren entschlossenen Kampf gegen die Inflation betont.
Auf weitere Zinsschritte für die Zukunft hatte sich die EZB indes nicht festgelegt. Das dürfte am Vortag auch die Anleger an den Aktienmärkten überzeugt haben, die trotz der kräftigen Zinsanhebung deutlich ins Plus gingen. Auch steigt inzwischen die Hoffnung auf eine ebenfalls gemäßigtere Gangart der US-Notenbank Fed.
Im Tagesverlauf sorgte noch der sogenannte große Verfall für Ausschläge der Aktienindizes. Gegen Mittag verfielen an der Termin- und Derivatebörse Eurex Optionen und Terminkontrakte auf den DAX und den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50. Investoren versuchen zu den Verfallterminen, die Indizes in die für ihre Marktposition günstige Richtung zu bewegen. Daher kommt es oft zu unvermittelten Kurskapriolen.
Auf Unternehmensseite profitierten die Banken mit deutlichen Kursgewinnen von der wieder verbesserten Stimmung für den Sektor. Darüber hinaus bergen höhere Leitzinsen für die Institute auch die Chance auf höhere Erträge.
WALL STREET
Die US-Indizes verloren am Freitag an Punkten.
Der Dow Jones startete tiefer in den letzten Handelstag der Woche und verblieb auch anschließend in der Verlustzone. Er ging 1,20 Prozent schwächer bei 31.858,89 Einheiten ins Wochenende. Der NASDAQ Composite zeigte sich zu Handelsbeginn ebenfalls leichter und bewegte sich auch im weiteren Verlauf auf rotem Terrain. Zu Handelsschluss verlor der technologielastige Index 0,74 Prozent auf 11.630,51 Zähler.
Zum Wochenausklang zeigte sich an den Börsen in den USA keine Verschnaufpause, der große Verfallstermin und die damit verbundene Volatilität machte einer Stabilisierung zudem einen Strich durch die Rechnung. Die Angst vor einer Finanzkrise bleibt weiter sehr präsent. Zwar haben andere US-Banken ein Rettungspaket für die First Republic Bank geschnürt, jedoch beantragte am Freitag auch die SVB Financial, der Mutterkonzern der Silicon Valley Bank - Auslöser der aktuellen Krise - Gläubigerschutz nach dem "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts.
Die Anleger blicken nun mit Spannung auf die Zinssitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Experten gehen weiter von einer Erhöhung des Zinssatzes von 25 Basispunkten aus.
Unter den Einzelwerten standen Microsoft und FedEx im Fokus sowie die Bilanzvorlage von Ballard Power am frühen Abend.
ASIEN
Die asiatischen Börsen erzielten am Freitag zum Teil deutliche Aufschläge.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Gewinn von 1,20 Prozent bei 27.333,79 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland kletterte der Shanghai Composite daneben um 0,73 Prozent auf 3.250,55 Zähler. In Hongkong zog der Hang Seng um 1,64 Prozent auf 19.518,59 Stellen an.
Die Börsen folgten damit den positiven Vorgaben von der Wall Street. Hier hatten Maßnahmen zur Beilegung der Probleme im US-Bankensektor für eine kräftige Erholung nach den jüngsten Verlusten gesorgt. So haben elf US-Banken der nach dem Debakel der Silicon Valley Bank (SVB) ins Kreuzfeuer geratenen Regionalbank First Republic mit einer konzertierten Aktion und 30 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 884,75 | -0,43% | |
TecDAX | 3 413,81 | -0,55% | |
Dow Jones | 42 840,26 | 1,18% | |
NASDAQ Comp. | 19 572,60 | 1,03% | |
NASDAQ 100 | 21 289,15 | 0,85% | |
NIKKEI 225 | 38 701,90 | -0,29% | |
Hang Seng | 19 720,70 | -0,16% | |
ATX | 3 589,54 | 0,03% | |
Shanghai Composite | 3 370,03 | -0,36% |