Geändert am: 08.01.2022 00:57:37

Dow stabil, NASDAQ schwach -- ATX geht fester ins Wochenende -- DAX beendet Handel mit Verlusten -- Asiatische Indizes schließen uneinheitlich

AUSTRIA

In Wien zeigten sich die Kurse zum Wochenausklang mit einem kleinen Plus.

Der ATX stand kurz nach Handelsbeginn lediglich minimal höher und bewegte sich auch im weiteren Verlauf leicht im Plus. Er beendete den Tag letztlich 0,33 Prozent stärker bei 3.971,97 Punkten.

Die Inflationsrate im Euroraum ist Ende 2021 auf einen weiteren Rekordwert gestiegen, wurde am späteren Vormittag bekannt. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um 5,0 Prozent über dem Niveau vom Vorjahr, wie das Statistikamt nach einer ersten Schätzung mitteilte. Es ist die höchste Inflationsrate seit der Einführung des Euro.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am letzten Handelstag der Woche leichter.

Der DAX gab zur Eröffnung etwas nach und zeigte sich auch im Verlauf schwach. Dabei kämpfte der deutsche Leitindex immer wieder mit der Marke von 16.000 Punkten, die er letztlich auch nach unten durchbrach. So verabschiedete er sich mit einem Abschlag von 0,65 Prozent bei 15.947,74 Zählern ins Wochenende.

In den USA sank die Arbeitslosigkeit im Dezember weiter. Die Löhne stiegen stärker erwartet. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen Lohnsteigerungen dürfte sich die US-Notenbank in der beschlossenen, schnelleren Gangart bei der Rückführung der konjunkturstützenden Anleihekäufe bestätigt sehen, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Eine schärfere Gangart der Fed würde die Renditen weiter steigen lassen, sodass Aktien gegenüber festverzinslichen Anleihen an Attraktivität einbüßen würden.

Bereits am Vortag hatten Zinssorgen dem DAX einen Rückschlag verpasst, nachdem er am Mittwoch nur knapp an einem Rekordhoch vorbeigeschrammt war. Der Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar bleibt derweil zuversichtlich: "Der DAX war sehr schnell an den oberen Randbereich seines kurzfristigen Schwankungskorridors gestiegen, was ihn erfahrungsgemäß anfälliger für eine Konsolidierung macht. Daher ist die nun laufende Gegenbewegung vorhersehbar gewesen und stellt keine Gefährdung für den Aufwärtstrend dar."

WALL STREET

An den US-Börsen tendierten Standardwerte vor dem Wochenende stabil und Technologiewerte eher schwach.

Der Dow Jones schloss mit 36.231,66 Punkten (-0,01 Prozent) gegenüber dem Vortag nahezu unverändert. Der Techwerteindex NASDAQ Composite verlor hingegen deutlich an Wert und rutschte um 0,96 Prozent auf 14.935,90 Zähler ab.

Deutlich erholt von den Tagestiefs aber mit Abgaben hat die Wall Street am Freitag den Handel beendet. Der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember hatte die Sorgen erhöht, dass es rascher zu einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank kommen könnte. Etwas stützend wirkte die Erwartung, dass die US-Wirtschaft robust genug ist, auch Zinserhöhungen zu überstehen, ohne dass das Wachstum abgewürgt wird.

Während die Zahl neu geschaffener Stellen mit 199.000 nur halb so hoch war wie von den Ökonomen erwartet, fiel der Anstieg der Durchschnittslöhne stärker aus als gedacht. Das verschärfte die Spekulationen über die Notwendigkeit steigender Zinsen, weil höhere Löhne klassische Inflationstreiber sind. Dafür, dass die US-Notenbank ihre eingeleitete geldpolitische Straffung fortsetzen kann, sprach auch die Arbeitslosenquote. Sie ist mit 3,9 Prozent niedriger ausgefallen als mit 4,1 Prozent geschätzt, womit praktisch Vollbeschäftigung herrscht.

Der unter der Woche vom Protokoll der Notenbanksitzung im Dezember ausgelöste Zinsschreck hielt damit an. Entsprechend weiter nach oben ging es mit dem Marktzinsen. Die Zehnjahresrendite stieg um 4,8 Basispunkte auf 1,77 Prozent - den höchsten Stand seit einem Jahr. Es wird mittlerweile mehrheitlich für März mit der ersten Zinserhöhung in den USA gerechnet.

ASIEN

Die asiatische Aktienmärkte wiesen am Freitag gemischte Vorzeichen auf.

Der japanische Leitindex Nikkei ging um nur 0,03 Prozent tiefer bei 28.478,56 Punkten ins Wochenende.

Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite mit einem Minus von 0,18 Prozent bei 3.579,54 Zählern. In Hongkong legte der Hang Seng bis zur Schlussglocke um 1,82 Prozent auf 23.493,38 Stellen zu.

Zum Wochenausklang setzte sich an den Börsen in Asien keine einheitliche Tendenz durch. Einige Handelsplätze erholten sich etwas von den Vortagesverlusten, an anderen Märkten überwog die Vorsicht, denn im späteren Tagesverlauf, wenn die Börsen der Region längst geschlossen sind, wird der stark beachtete offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember veröffentlicht.

Investoren zeigten sich gespannt darauf, ob ein starker Beschäftigungsaufbau ebenfalls für eine rasche geldpolitische Straffung spricht, nachdem das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung am Mittwoch signalisiert hat, dass die Fed die Zügel früher als bislang erwartet anziehen will.

In Tokio gewannen derweil Pandemie-Sorgen die Oberhand. Wegen hoher COVID-19-Fallzahlen erwägt die japanische Regierung, in einigen Präfekturen die Öffnungszeiten der Restaurants einzuschränken. Außerdem steht in Japan ein langes Feiertagswochenende an. Die dortigen Börsen bleiben am Montag geschlossen - auch dies dürfte für viele Anleger ein Grund gewesen sein, sich zurückzuhalten.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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DAX 19 884,75 -0,43%
TecDAX 3 413,81 -0,55%
Dow Jones 42 840,26 1,18%
NASDAQ Comp. 19 572,60 1,03%
NASDAQ 100 21 289,15 0,85%
NIKKEI 225 38 701,90 -0,29%
Hang Seng 19 720,70 -0,16%
ATX 3 589,54 0,03%
Shanghai Composite 3 370,03 -0,36%