Nach Zwischenfall |
25.01.2024 21:17:00
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Boeing-Aktie im Minus: Baldige Rückkehr der Boeing 737-9 Max erwartet
Bei einer so gut wie neuen 737-9 Max von Alaska Airlines mit mehr als 170 Menschen an Bord war am 5. Januar kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen. An der Stelle haben manche Konfigurationen des Typs mit mehr Sitzen eine Tür. Die betroffene Variante der 737-9 Max hat stattdessen eine Abdeckung, die die Öffnung verschließt. Die FAA und andere Behörden ordneten an, alle rund 170 ähnlichen Flugzeuge des Typs für Untersuchungen am Boden zu lassen. Bei dem Zwischenfall wurde niemand ernsthaft verletzt - durch einen glücklichen Zufall waren allerdings die beiden Plätze direkt an der Öffnung leergeblieben.
Die FAA wies nun speziell an, Befestigungselemente zu prüfen und bei Bedarf festzuziehen. Alaska und United Airlines hatten auch bei weiteren Maschinen des Typs an dieser Stelle lose Befestigungsteile entdeckt. Fluggesellschaften aus der EU haben keine Flugzeuge des betroffenen Modells.
Die Kontrollen dauern mehr als zehn Stunden pro Flugzeug. Alaska will nun am Freitag erste überprüfte Maschinen wieder in den Flugplan aufnehmen. United peilt den Sonntag an. Alaska will Anfang Februar wieder alle ihre 65 Flugzeuge des Typs in der Luft haben. Das Unternehmen schätzt, dass die Stilllegung sie etwa 150 Millionen Dollar kosten wird.
Kritik an Qualitätskontrolle
Der Zwischenfall hat nun größere Konsequenzen für Boeing und seine Kunden. Die FAA kündigte an, dass sie vorerst keinen weiteren Ausbau der Produktion von allen Modellen der 737 Max genehmigen werde. Boeings Probleme in der Qualitätskontrolle seien "inakzeptabel", betonte Behördenchef Mike Whitaker. Nun will die FAA die Produktion der 737 Max gründlich unter die Lupe nehmen. "Boeing wird nicht einfach so zur Tagesordnung zurückkehren können", sagte Whitaker.
Für Boeing ist der Ausbau-Stopp ein Problem: Der US-Flugzeugbauer arbeitet die vielen 737-Max-Bestellungen nur langsam ab. Im Moment baut Boeing im Monat rund 30 Flugzeuge der Max-Familie. 2025 oder 2026 sollte der monatliche Ausstoß auf 50 erhöht werden.
Boeing droht nun bei den viel gefragten Mittelstreckenjets noch weiter hinter den Rivalen Airbus (Airbus SE (ex EADS)) zurückzufallen. Der Hersteller aus Europa baut von seiner konkurrierenden Modellfamilie A320neo schon jetzt um die 50 Maschinen im Monat. Angesichts Tausender Bestellungen will Airbus-Chef Guillaume Faury die Produktion zum Jahr 2026 auf monatlich 75 Jets der Reihe ausweiten. Dazu zählt auch die neue Langstreckenversion A321XLR, deren erstes Exemplar Airbus spätestens Mitte 2024 ausliefern will.
Die Boeing-Aktie verliert an der NYSE zeitweise 6,13 Prozent auf 201,00 US-Dollar.
/so/DP/stk
WASHINGTON (dpa-AFX)
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