Großauftrag |
13.12.2022 22:12:00
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Boeing-Aktie fester: United Airlines ordert 100 Dreamliner von Boeing - Absatzanstieg im November
Über die "Dreamliner"-Bestellung war bereits spekuliert worden. Die Boeing-Aktien legten im NYSE-Handel zu Handelsende um 0,45 Prozent auf 187,10 US-Dollar zu.
Der Auftrag dürfte Boeings Pläne untermauern, die "Dreamliner"-Produktion weiter hochzufahren. Von Mai 2021 bis August 2022 hatte der Hersteller den Typ wegen mehrerer Produktionsmängel nicht ausliefern dürfen. Der Hersteller muss an vielen Maschinen Nacharbeiten ausführen. Ohnehin hatte der Einbruch des Langstreckengeschäfts in der Corona-Krise den Bedarf an entsprechenden Flugzeugen ausgebremst. Der Start der neuen "Dreamliner" und 737 Max für Boeing soll 2024 anlaufen.
Laut Preisliste haben die 200 nun fest bestellten Mittel- und Langstreckenjets je nach Variante einen Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden US-Dollar. Allerdings sind hier oft hohe Preisnachlässe drin. Laut einer Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg dürften die Maschinen tatsächlich auf einen Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar (16,1 Mrd Euro) kommen.
Bei der Bestellung der größten und kleinsten Variante des Mittelstreckenjets 737 Max gehen Fluggesellschaften derzeit durchaus ein Risiko ein. Denn die Zulassung der Versionen Max 7 und Max 10 zieht sich hin - und eine wichtige Frist droht abzulaufen.
Allerdings gab es zuletzt positive Signale: Nach einem Plan einer demokratischen Senatorin könnte der Hersteller um den Einbau eines modernen Cockpit-Alarmsystems herumkommen, wie es ab kommendem Jahr für neue Flugzeugtypen eigentlich vorgeschrieben ist, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Im Gegenzug müsste Boeing den beiden neuesten Max-Varianten einen zusätzlichen Sensor verpassen.
United Airlines will mit den neuen Maschinen derweil ihre Flotte erneuern und das Wachstum des eigenen Geschäfts absichern. So kommen die Flugzeugbauer Airbus und Boeing seit einiger Zeit mit der Produktion bestimmter Modelle kaum hinterher. Lieferengpässe bei wichtigen Teilen plage die Unternehmen. Gleichzeitig hat sich die Reisenachfrage nach der Corona-Pandemie überraschend schnell und stark erholt, vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke.
Boeing verkauft mehr Jets im November
Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im November mehr Passagier- und Frachtmaschinen an seine Kunden übergeben als im Oktober. Mit 48 Maschinen lagen die Auslieferungen höher als die 35 Jets im Vormonat, wie der Airbus-Konkurrent am Dienstag in Arlington mitteilte. Nach elf Monaten sind das 363 Auslieferungen insgesamt.
Beim wichtigen Flugzeugmodell 737 kam Boeing im November auf 33 ausgelieferte Maschinen - damit stehen im bisherigen Jahr 333 Jets von dem Typ zu Buche. Für das Erreichen des Jahresziels von 375 Maschinen vom Typ 737 braucht Boeing im Dezember einen Schlussspurt von 42 Flugzeugen dieses Modells. Boeing verzeichnete den Angaben zufolge im vergangenen Monat insgesamt 21 Bruttobestellungen und keine Stornierungen.
Wie der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus aus Europa hatte Boeing zuletzt mit Verzögerungen bei Zulieferern zu kämpfen. Airbus steigerte seine Auslieferungen im November zwar auf 68 Verkehrsflugzeuge. Der Vorstand verabschiedete sich aber von seinem schon im Sommer gekappten Ziel, in diesem Jahr rund 700 Maschinen an seine Kunden zu übergeben. Im Gesamtjahr sollen die Auslieferungen die zuletzt angepeilten Marke aber nicht wesentlich verfehlen. Boeing hat sich ein solches Ziel angesichts von Problemen mit mehreren Flugzeugtypen gar nicht erst gesetzt.
RBC hebt Ziel für Boeing auf 200 Dollar
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für Boeing nach der Ankündigung über einen Großauftrag von United Airlines von 170 auf 200 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Auftrag über mindestens 100 Flugzeuge der Serie 787 sei bereits heiß ersehnt worden und sei der bislang größte Auftrag für diesen Flugzeugtyp, schrieb Analyst Ken Herbert in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Er verwies zudem darauf, dass United Airlines noch 44 Kaufoptionen für die Boeing 737 Max in Festbestellungen umgewandelt und weitere 56 Max-Bestellungen aufgegeben habe. Das stärke insgesamt das Vertrauen der Anleger in die umfassende Erholung bei Großraumflugzeugen.
/mis/stw/jha/
SEATTLE (dpa-AFX)
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