Nachfrage weggebrochen |
16.10.2023 22:08:00
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BioNTech-Aktie tiefrot, Pfizer-Aktie trotzdem deutlich fester: Nachfrageschwäche bei COVID-Arzneien führt zu Prognosesenkung
Pfizer verbuchte auch eine Abschreibung von 5,5 Milliarden Dollar auf Lagerbestände im Zusammenhang mit der niedriger als erwartet ausfallenden Nachfrage. Allein für das Covid-Medikament Paxlovid senkte der Konzern die Umsatzerwartung um sieben Milliarden Dollar. Bei seinem Corona-Impfstoff Comirnaty rechnet Pfizer nun mit zwei Milliarden Dollar weniger Umsatz.
BioNTech) kündigte am Montag an, dass das Unternehmen die möglichen Auswirkungen der von Pfizer getätigten Abschreibungen und anderen Belastungen im Zusammenhang mit Comirnaty auf die Finanzergebnisse des eigenen Konzerns prüfen werde. Die Mainzer werden voraussichtlich im dritten Quartal die Auswirkungen der Vorratsabschreibungen von Pfizer im Zusammenhang mit dem Covid-Impfstoffs in Höhe von bis zu 0,9 Milliarden Euro erfassen. Dies entspreche etwa der Hälfte des Bruttogewinnanteils aus der Vereinbarung mit Pfizer, hieß es. Jede solcher Abschreibungen werde die Umsatzerlöse des Unternehmens reduzieren. BioNTech will am 6. November seine Zahlen zum dritten Quartal 2023 veröffentlichen.
Wie auch beim US-Partner Pfizer hat das mittlerweile deutlich geringere Geschäft mit Covid-19-Impfstoffen auch in der Bilanz der Mainzer Biontech starke Spuren hinterlassen. So war der Umsatz mit diesen Vakzinen im ersten Halbjahr auf 1,4 Milliarden Euro nach fast 9,6 Milliarden im Vorjahreszeitraum gesunken. Der Gewinn war von knapp 5,4 Milliarden Euro auf 311,8 Millionen Euro eingebrochen. Für das zweite Quartal stand unter dem Strich sogar ein Verlust von 190,4 Millionen Euro nach 1,67 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Derweil teilte Pfizer am Freitag weiter mit, dass die US-Regierung Ende 2023 etwa 7,9 Millionen der Paxlovid-Dosen zurückgeben werde. Im Gegenzug sollen Patienten der Krankenversicherer von Medicare und Medicaid sowie Unversicherte eine Gutschrift bekommen. Dieser Schritt ermöglicht es Pfizer, Paxlovid an private Käufer zu verkaufen, zu einem Preis, der laut Analysten höher sein werde als der von der Regierung gezahlte.
Das Medikament könnte auf dem Einzelhandelsmarkt bis zu 700 Dollar erzielen, so Morningstar-Analyst Damien Conover. Pfizer berechnete der Regierung 530 Dollar pro Dosis des Medikaments. Als der Gesundheitsnotstand in den USA mit Covid im Mai endete, stellte die Regierung den Kauf der meisten Medikamente und Impfstoffe für die Öffentlichkeit ein. Pfizer begann, seine Covid-Auffrischungsimpfungen an private Personen zu einem Listenpreis von etwa 120 Dollar zu verkaufen. Dies ist viermal so viel, wie das Unternehmen von der Regierung verlangt.
Jefferies hebt Pfizer auf 'Buy' - Ziel hoch auf 39 Dollar
Das Analysehaus Jefferies hat Pfizer von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 38 auf 39 US-Dollar angehoben. Das gesenkte Umsatzziel des US-Pharmakonzerns für COVID-Medikamente gehe vor allem auf geringere Erwartungen für Paxlovid zurück, während sich Comirnaty besser als erwartet entwickle, schrieb Analyst Akash Tewari in einer am Montag vorliegenden Studie. Zudem sollten die Ergebnisziele (EPS) für 2024/25 mit den angestrebten Einsparungen mehr als erreichbar sein. Dazu sollten einige Produktkandidaten sowie der anstehende Abschluss der Seagen-Übernahme zu Kurstreibern für die Aktie werden, die sich seit Jahresbeginn schwach entwickelt habe.
Die Anleger reagierten jedoch äußerst gelassen, ja sogar positiv auf die Meldung und schickten die Pfizer-Aktie, die im vorbörslichen Handel noch im Minus gelegen hatte, im NYSE-Handel letztlich um 3,60 Prozent auf 33,27 US-Dollar nach oben. Für das Papier des Konkurrenten Moderna ging es an der NASDAQ hingegen 6,47 Prozent auf 91,94 US-Dollar abwärts. Die BioNTech-Aktie sank daneben 6,38 Prozent auf 96,97 US-Dollar.
NEW YORK (dpa-AFX) und (dpa-AFX Broker)
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