Geld für Produktionsprozess |
08.02.2021 22:08:00
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BioNTech-Aktie schließt in Grün: Impfstoff wirkt laut Laborstudie gegen zwei Corona-Varianten - EU-Vertrag finalisiert
Ende Januar waren die Daten der Untersuchung von Pfizer und der University of Texas erstmals bekannt geworden. Damals hatten BioNTech und Pfizer betont, die Ergebnisse deuteten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin. Mittlerweile haben auch externe Experten die Ergebnisse begutachtet, so dass es nun zu der Veröffentlichung in dem Fachblatt "Nature Medicine" kam. Dort heißt es unter anderem, nun brauche es klinische Daten, um noch mehr über die Wirkung des Impfstoffs gegen Virusvarianten zu lernen. Die anhaltende Weiterentwicklung von Sars-CoV-2 mache ein kontinuierliches Monitoring der Variationen und möglicher Folgen für die Effektivität von Impfstoffen nötig.
Die britische und südafrikanische Variante des Coronavirus gelten als ansteckender, auch in Deutschland sind sie aufgetaucht. Angesichts dessen zeigen sich manche Experten skeptisch, ob Lockerungen der Corona-Einschränkungen sinnvoll sind, auch wenn die Infektionszahlen hierzulande sinken.
Staatliches Geld für Produktionskapazitäten
Dem Mainzer Hersteller BioNTech würde nach eigenen Angaben mehr staatliches Geld nützen, um die Produktionskapazitäten für den Corona-Impfstoff auszubauen. "Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im großen Maßstab erst sicher aufstellen mussten", sagte Finanzvorstand Sierk Poetting dem "Spiegel". "Jetzt aber würde Geld helfen. Erst recht, wenn wir für nächstes Jahr eine Kapazität von drei Milliarden Dosen antizipieren sollen, wie es diese Woche bereits angefragt wurde."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "BioNTech hat auf dem Impfgipfel einen möglichen Finanzbedarf von bis zu 400 Millionen Euro für die Reservierung von Kapazitäten und Rohstoffen bis in das nächste Jahr hinein dargelegt. Wir sind im Austausch mit dem Unternehmen, um dies weiter zu konkretisieren." Darüber spreche man auch mit anderen Herstellern von Impfstoff. "Wir wollen für den Fall problematischer Mutationen oder notwendiger Auffrisch-Impfungen auch für 2022 ausreichend Kapazität für Deutschland, Europa und die Welt sichern."
Ein Regierungssprecher sagte der dpa: "Wir werden alles Notwendige zur Unterstützung tun." Finanzminister Olaf Scholz (SPD) äußerte sich im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) ähnlich: "Am Geld wird die schnellere Beschaffung von Impfstoff jedenfalls nicht scheitern."
Poetting geht davon aus, dass der Bedarf an Impfstoff weiter steigen wird. "Es gibt unterversorgte Länder, es könnte eine dritte Impfdosis gegen mutierte Varianten des Virus notwendig werden, oder es könnten sich ganz neue Mutationen entwickeln. Deswegen arbeiten wir daran, weitere Standorte auszubauen und neue Partner in unser Netzwerk zu nehmen", sagte er.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte angesichts der Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen für die Bereitstellung weiterer EU-Mittel geworben. Als Beispiel wurden zusätzliche Investitionen in den Ausbau oder die Umwidmung von Produktionsstätten genannt. Poetting sagte dem Magazin dazu: "Den Vorschlag müsste man prüfen. Er könnte idealerweise dazu führen, dass mittelfristig Kapazitäten erhöht werden könnten."
EU-Vertrag mit BioNTech über bis zu 300 Millionen Dosen finalisiert
Der EU-Vertrag mit BioNTech/Pfizer über weitere bis zu 300 Millionen Corona-Impfdosen hat die letzte formelle Hürde genommen. Das Kollegium der EU-Kommissare habe dem Vertrag über 200 Millionen Dosen und eine Option auf 100 Millionen weitere am Montag zugestimmt, sagte ein Sprecher der EU-Kommission auf Anfrage. Dies sei nur noch eine Formalie gewesen, hieß es aus EU-Kreisen.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte die Abmachung bereits am 8. Januar öffentlich gemacht. Insgesamt kann die EU nun bis zu 600 Millionen Impfstoff-Dosen von BioNTech/Pfizer beziehen. Bis Handelsende stieg die an der NASDAQ notierte BioNTech-Aktie um 1,64 Prozent auf 119,50 Dollar.
MAINZ (dpa-AFX)
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