Teuerer Stimmrechtskampf 17.10.2017 10:12:46

Bei Procter & Gamble droht Hängepartie um Stimmauszählung zur Board-Wahl

Bei Procter & Gamble droht Hängepartie um Stimmauszählung zur Board-Wahl

Nach einer ersten Auszählung hatten die Gegner eines Sitzes für den umstrittenen Investor einen Vorsprung von 6,15 Millionen Stimmen, was 0,2 Prozent der Gesamtmenge entspricht. Nunmehr steht dem Konzern eine zermürbende wochenlange Neuauszählung bevor, um zu einem Ergebnis im teuersten Stimmrechtskampf der Geschichte zu kommen.

Gemäß dem vorläufigen Ergebnis der Auszählung aus der Vorwoche waren die elf Board-Ernennungen bestätigt worden. Die Ankündigung überraschte das Lager des Investors Peltz, das das Rennen noch für offen gehalten hatte. Erst Anfang dieser Woche veröffentlichte der Konzern dann die vorläufigen Ergebnisse. Das Ergebnis, das per Pflichtmitteilungen an die Börse ausgegeben wurde: Peltz kam auf 973 Millionen Stimmen, der amtierende Direktor Ernesto Zedillo mit den wenigstens Stimmen aller Board-Mitglieder aber auf 979,2 Millionen Stimmen. Peltz wollte den früheren mexikanischen Präsidenten eigentlich ablösen. Am Ende erhielt Zedillo 48,9 Prozent der Gesamtstimmen, Peltz aber nur 48,6 Prozent.

Aktionärsaktivist Peltz gibt nicht auf

Peltz will jetzt aber nicht klein beigeben. "Trian hält die Abstimmung immer noch für zu eng, um zu einem Endergebnis zu kommen", teilte der von Peltz' mitbegründete Trian Fund mit. Die Erstergebnisse basierten auf Schätzungen und unvollständiger Information. Der mutmaßliche Verlierer stößt sich daran, dass der Konzern die Stimmen von Einzelpersonen, die ihre Rechte an den Fonds übertrugen, nur geschätzt hätte.

Jetzt soll es nach Willen von Procter & Gamble ein unabhängiger Gutachter richten und die Ergebnisse bestätigen. Selbstbewusst erklärte der Firmensprecher: "Unsere Aktionäre haben gesprochen." Der Konzern werde auch weiterhin im Sinne seiner Anteilseigner agieren. Trian hatte in der Vorwoche angekündigt, nur nach dem Testat eines unabhängigen Schlichters, der die Stimmen zertifiziert, das Feld zu räumen.

Peltz sah sich am Morgen der Abstimmung sogar um 175 Millionen Stimmen vorne. Das Problem der Auszählung liegt vor allem darin begründet, dass mit 40 Prozent der Anteil von Kleinaktionären am stimmberechtigten Eigenkapital überaus hoch ist. Diese kleinen Aktienpakete mit wenig Einzel-Stimmengewicht können nur sehr mühselig aufaddiert werden.

Von David Benoit und Sharon Terlep

NEW YORK (Dow Jones)

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Bildquelle: Jonathan Weiss / Shutterstock.com,Gil C / Shutterstock.com

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