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12.07.2021 08:24:00
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Bayer bekommt US-Zulassung für Nierenmedikament Finerenon
Bayer setzt große geschäftliche Hoffnungen in Finerenon. Mit einem erwarteten Spitzenumsatz von mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr in dieser Indikation gehört es zu jenen Neuzulassungen, mit denen der Pharmabereich Einnahmeverluste kompensieren will, die nach Auslaufen des Patentschutzes für die beiden umsatzstärksten Arzneien Xarelto und Eylea ab 2024 erwartet werden. Weitere Zulassungsanträge für Finerenon in Europa, China sowie mehreren anderen Ländern weltweit sind bereits gestellt.
Mit Kerendia, so der Markenname in den USA, werde ein bisher ungedeckter Bedarf gedeckt, so Lars Schwichtenberg, der medizinische Leiter für den Bereich Nieren- und Herzerkrankungen bei Bayer. "Diabetes Typ 2 ist der Hauptgrund dafür, dass Patienten eine chronische Nierenerkrankung entwickeln und dialysepflichtig werden", sagte er im Interview mit Dow Jones Newswires. "Zudem sterben Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Diabetes Typ 2 dreimal häufiger an einem kardiovaskulären Ereignis als Patienten, die ausschließlich an Typ-2-Diabetes erkrankt sind."
Bei zwei von fünf Diabetes-Patienten folgt früher oder später auch eine chronische Nierenerkrankung. Weltweit sind laut Bayer 160 Millionen Menschen betroffen. Bei frühzeitiger Gabe von Finerenon lässt sich eine Abnahme der Nierenfunktion verlangsamen, so Bayer. Mit dem Mittel wird die Überaktivierung des Mineralokortikoidrezeptors gehemmt, die vornehmlich für das Fortschreiten der Nierenerkrankung verantwortlich ist.
Betroffene müssen erst später an die Dialyse, bleiben länger von Nierentransplantationen oder negativen Folgen für das Herz-Kreislauf-System verschont. Laut Schwichtenberg weiß derzeit weniger als die Hälfte der Diabetes-2-Patienten überhaupt von ihrer Nierenerkrankung. Mit der jetzigen Behandlungsmöglichkeit könne sich das ändern. "Die Indikation, für die Finerenon zugelassen wurde, ist höchst patientenrelevant", sagte er. Das Mittel habe das Potenzial, zu einer Standardtherapie zu werden.
FRANKFURT (Dow Jones)
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