Erfolg |
02.05.2024 17:50:39
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Bayer-Aktie zieht an: US-Gericht hebt Urteil von 2021 gegen Bayer auf
Bayer hofft nun auf Signalwirkung für andere Fälle in der Schule, von der insgesamt rund 200 Personen Klage eingereicht hatten. Erst Ende 2023 etwa hatte eine Geschworenen-Jury ehemaligen Schülern und Eltern der Schule Schadenersatz in Höhe von 857 Millionen Dollar zugesprochen.
Die Leverkusener argumentieren in allen Fällen, dass die Produkte mit PCB wie Beleuchtungskörper und Dichtungsmasse nicht von Monsanto hergestellt wurden, sondern von anderen Unternehmen. Zudem hätten sie bereits vor Jahrzehnten ausgetauscht werden müssen. Der Anwalt der drei Lehrer kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einlegen zu wollen.
Für die Anteilsscheine der Leverkusener ging es am Vormittag an der Spitze des DAX um rund fünf Prozent auf 28,73 Euro nach oben. Damit setzten sie ihren Stabilisierungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit 2005 fort. Die teuren Rechtsstreitigkeiten in den USA, eine träge Agrarkonjunktur und ein Rückschlag bei der Entwicklung eines Medikamentes in der Pharmasparte lasten schon länger schwer auf den Papieren.
Wie auch der milliardenschwere Streit rund um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat sind die PCB-Verfahren ein teures Erbe des US-Saatgutkonzerns Monsanto, den Bayer 2018 übernommen hatte.
In den PCB-Verfahren wird Monsanto vorgeworfen, jahrzehntelang verheerende Folgen der toxischen Schadstoffe verschwiegen zu haben. Das Unternehmen sei von 1935 bis 1977 der einzige Hersteller von PCB in den USA gewesen. 1979 wurde die Chemikalie dort verboten. In Deutschland darf PCB seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr verwendet werden.
Bayer-Aktie auf Hoch seit Anfang April nach US-Gerichtserfolg
Die Aktien der Bayer AG haben am Donnerstag von einem US-Gerichtsurteil zur Chemikalie PCB profitiert und den höchsten Stand seit rund einem Monat erklommen. Im XETRA-Handel legte die Bayer-Aktie schließlich 2,85 Prozent auf 28,13 Euro zu. Mit einem Jahresverlust von rund 15 Prozent gehören sie aber weiterhin zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex.
Bayer erzielte in den USA im Streit um Altlasten durch die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB vor Gericht einen womöglich wegweisenden Erfolg. Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Washington hob ein Urteil aus dem Jahre 2021 auf, das drei Lehrern Schadenersatz in Höhe von insgesamt 185 Millionen US-Dollar zugesprochen hatte. Die Lehrer hatten PCB im Schulgebäude für Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. Das Berufungsgericht fand Mängel im Urteil der Vorinstanz und verwies den Fall an diese zurück.
Bayer hofft nun auf eine Signalwirkung für andere Fälle in dieser Schule, von der insgesamt rund 200 Personen Klage eingereicht hatten. Die Leverkusener argumentieren, dass die Produkte wie Beleuchtungskörper und Dichtungsmasse, die PCB enthalten, nicht von Monsanto hergestellt wurden, sondern von anderen Unternehmen. Zudem hätten sie bereits vor Jahrzehnten ausgetauscht werden müssen.
Das Gerichtsurteil sei ein wichtiger Sieg für die Leverkusener, kommentierte Experte Charlie Bentley von Analysehaus Jefferies. Denn es stelle die negativen Gerichtsentscheidungen gegen Bayer in weiteren Fällen infrage, für die Bayer zu Strafen von insgesamt mehr als einer Milliarde Dollar verurteilt worden sei.
/mis/stk
SEATTLE/LEVERKUSEN (dpa-AFX)
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