04.09.2015 07:45:47

BASF und Gazprom führen Asset-Tausch mit Verspätung durch

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Mit einer erheblichen Verzögerung kommt der geplante Austausch von Unternehmensteilen zwischen dem Chemiekonzern BASF und der russischen Gazprom nun doch noch zustande. Mit dem Schritt baut die BASF SE ihre Öl- und Gasförderung weiter aus und trennt sich vom Gashandels- und Speichergeschäft.

   Der bereits im Dezember 2013 vereinbarte und von der EU-Kommission genehmigte Deal war Ende 2014 zunächst geplatzt. Nun soll der Vollzug des Austauschs der wertgleichen Vermögensgegenstände aber doch stattfinden, laut BASF wird die Transaktion nun für das Jahresende 2015 erwartet und mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. April 2013 erfolgen.

   BASF zieht sich damit aus dem margenschwachen Geschäft mit Gashandel und -speicherung zurück und gibt den Anteil an dem mit Gazprom betriebenen Joint Venture an den russischen Gasmonopolisten ab. Gazprom beteiligt sich zudem an der Explorations- und Fördertochter Wintershall Noordzee.

   Diese Aktivitäten haben 2014 rund 12,2 Milliarden Euro zum Umsatz und 260 Millionen Euro zum EBITDA von BASF beigetragen. In der ersten Jahreshälfte betrug der Umsatz dieser Bereiche 7,2 Milliarden Euro und das EBITDA 240 Millionen Euro.

   Im Gegenzug erhält die BASF-Tochter Wintershall 25 Prozent plus einen Anteil an Gasfeldern in Westsibirien. Die Blöcke, um die es sich dreht, enthalten Kohlenwasserstoffvorkommen in Höhe von 274 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 74 Millionen Tonnen Kondensat, was laut BASF-Pressemitteilung 2,4 Milliarden Barrel Öläquivalent entspricht. Die Blöcke wollen Gazprom und Wintershall gemeinsam erschließen, der Start der Produktion ist für 2018 vorgesehen.

   Die Förderung von Öl und Gas ist attraktiver für BASF, weil der Konzern hier mit seiner technologischen Kompetenz punkten kann, um auch in geographisch und geologisch schwierigen Gebieten wie etwa Sibirien nach Rohstoffen zu suchen. Der Gashandel ist wegen des scharfen Wettbewerbs dagegen für BASF kaum noch attraktiv.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/jhe

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   September 04, 2015 01:15 ET (05:15 GMT)

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