BaFin plant Liste systemrelevanter Versicherer

   Nach der jüngst veröffentlichten Liste der global systemrelevanten Versicherer zieht die deutsche Finanzaufsicht BaFin nach. "Wir werden in den nächsten ein bis zwei Jahren eine ähnliche Initiative für deutsche Institute starten", sagte Felix Hufeld, verantwortlich für die Versicherungsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), dem Handelsblatt. "Wir werden mit Sicherheit von den national wichtigsten Unternehmen verlangen, dass sie ebenfalls eine mögliche Schieflage durchspielen sollen."

   Allein durch die Beschäftigung mit der Frage, was systemrelevant ist, würden Schwachpunkte und Querverbindungen aufgedeckt, die ansonsten möglicherweise unentdeckt blieben, warb Hufeld für den Vorstoß. Laut Hufeld gibt es auch bei den deutschen Versicherern systemische Risiken, auch wenn diese anders gelagert seien als bei Banken.

   Vorvergangene Woche hatte der Finanzstabilitätsrat (FSB) die seit langem erwartete Liste der systemrelevanten Versicherer vorgelegt. Als einziger deutscher Versicherer gehört die Allianz SE zu den insgesamt neun Assekuranzen weltweit, die bei einem Zusammenbruch das globale Finanzsystem gefährden könnten. Sie müssen mit einer strengeren Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden und höheren Eigenkapitalanforderungen rechnen.

   In der Branche war befürchtet worden, dass in Deutschland ähnliche Schritte drohen könnten, schreibt das Handelsblatt. Dies erweist sich nun als nicht unbegründet. "Wenn die niedrigen Zinsen langfristig anhalten, wird es enger, das steht außer Frage. Deswegen tun wir alles, um die Versicherer risikotragfähiger zu machen", sagte Versicherungsaufseher Hufeld.

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   July 29, 2013 10:49 ET (14:49 GMT)

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