"Handelsblatt" berichtet 10.04.2013 08:40:35

Autostahl-Kartell mit voestalpine und ThyssenKrupp bestand seit 1998

Das berichtet das "Handelsblatt" (Mittwoch) unter Berufung auf Branchenkreise. Diese Jahreszahl sei auch in einer Anzeige vermerkt, die anonym beim Bundeskartellamt eingereicht worden ist. Die Behörde hatte Ende Februar Büros und Privaträume von Mitarbeitern der drei Konzerne ThyssenKrupp, voestalpine und ArcelorMittal durchsucht und umfangreiche Unterlagen beschlagnahmt.

    In der Anzeige werde detailliert das System beschrieben, mit dem die Stahlfirmen ihre Kunden übervorteilt haben sollen, schreibt die Zeitung. Laut einem Insider sollen vor allem die langlaufenden Lieferverträge von dem Kartell betroffen sein. Es sei bei den Absprachen darum gegangen, den Markt zu glätten.

    Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, dann drohen den Unternehmen neben einem hohen Bußgeld auch Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe. Allein ThyssenKrupp erzielt im europäischen Stahlgeschäft ein Drittel des jährlichen Umsatz von elf Milliarden Euro mit der Automobilindustrie. Zu den wichtigsten Kunden zählen Daimler, Volkswagen, Ford und General Motors mit seiner deutschen Tochter Opel.

    Vertreter von ThyssenKrupp und Voestalpine betonten in der Zeitung, dass sie intensiv an der Aufklärung der Vorwürfe arbeiteten. Erfolge können sie bei ihren internen Ermittlungen aber nicht vorweisen. Bislang habe noch kein Unternehmen weitergehende Informationen an das Kartellamt gegeben, wie es in den Kreisen heißt.

    Vor allem der mit hohen Verlusten kämpfende Traditionskonzern ThyssenKrupp steht als Wiederholungstäter unter Druck. Doch angesichts der harten Linie des seit gut zwei Jahren amtierenden Vorstandschefs Heinrich Hiesinger gegen unlautere Geschäftspraktiken haben laut "Handelsblatt" viele Mitarbeiter Angst auszupacken. Wegen Preisabsprachen bei Schienen mussten im vergangenen Jahr mehr als ein Dutzend Mitarbeiter gehen.

     Dazu gehörten laut Zeitung auch Beteiligte, die umfangreich auspackten und ThyssenKrupp so erst halfen, das Kartellamt mit Informationen gnädig zu stimmen und die Strafzahlung mit 103 Millionen Euro erträglich zu halten. Im neuen Kartellfall fürchteten die Beschäftigten nun ähnliche Konsequenzen und schwiegen, schreibt das Blatt. "Warum soll ich denen etwas über die Absprachen verraten, wenn ich dafür doch nur entlassen werde", zitiert das Blatt einen Betroffenen.

/enl/she/kja

DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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