Ausblick negativ |
09.03.2016 11:19:47
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E.ON schreibt größten Verlust seiner Geschichte
Auch für das laufende Jahr ist der Konzern pessimistisch. Die ersten Monate seien durch "neue Tiefststände bei den Energiepreisen, weiterhin fallende Gaspreise und einen anhaltend schwachen Rubelkurs gekennzeichnet", heißt es in einer Mitteilung.
Angesichts der verschlechterten Rahmenbedingungen überprüfe der Konzern die Annahmen über die Entwicklung von E.ON und Uniper "kritisch". In das neue Unternehmen, das seit Jahresbeginn aktiv ist, lagert der Konzern seine konventionelle Stromerzeugung aus. E.ON konzentriert sich auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Vor allem der frei verfügbare Cashflow werde geringer ausfallen als erwartet, "künftige Investitionen und Dividenden müssten dies reflektieren". Die Aufspaltung des Konzerns sei zwar die richtige Antwort auf den Umbruch in der Energiebranche, sagte E.ON-Chef Johannes Teyssen laut der Mitteilung - "der Weg wird aber härter und länger als erwartet". Der Konzern liege dennoch beim Umbau im Zeitplan. Derzeit arbeitet E.ON an einem sogenannten Spaltungsbericht, der die einzelnen Vermögenswerte den beiden Teilen zuordnen soll. Ende April will der Konzern seine Ziele für die beiden Unternehmen vorstellen.
Unter dem Strich stand im vergangenen Jahr bei E.ON ein Minus von rund 7 Milliarden Euro. Damit fiel der Verlust mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Grund dafür waren hohe Abschreibungen: Der Konzern nahm vor allem auf seine konventionellen Kraftwerke Wertberichtigungen von 8,8 Milliarden Euro vor. In den Geschäftszahlen enthalten sind auch noch die Ergebnisse der Sparten, die nun zu Uniper gehören.
Bereinigt um Sondereffekte erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 1,65 Milliarden. Die Kennzahl lag auf dem Niveau des Vorjahres und fiel besser aus als von Analysten erwartet. Die von Dow Jones Newswires befragten Branchenexperten hatten im Schnitt mit einem Rückgang von 9 Prozent gerechnet.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 10 Prozent auf 7,56 Milliarden Euro. E.ON hatte einen Wert von 7 Milliarden Euro bis 7,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Seine Schulden senkte E.ON innerhalb des vergangenen Jahres um 5,7 Milliarden Euro auf 27,7 Milliarden Euro. Grund dafür war unter anderem der Verkauf des norwegischen Öl- und Gasfördergeschäftes. Die Veräußerung hatte allerdings zu einem Buchverlust von mehr als 1 Milliarde Euro geführt.
Für 2016 prognostiziert E.ON einen Rückgang des bereinigten EBITDA auf 6 Milliarden Euro bis 6,5 Milliarden Euro. Das nachhaltige Nettoergebnis soll nach den Erwartungen des Konzerns 1,2 Milliarden bis 1,6 Milliarden Euro betragen. Auch in der Prognose sind die Ergebnisse von Uniper allerdings noch enthalten. Stimmen die Aktionäre auf der Hauptversammlung im Juni mit einer Mehrheit von 75 Prozent der Aufspaltung zu, wird E.ON den Ausblick anpassen. Die Annahmen werden dann "deutlich niedriger" ausfallen, kündigte der Konzern an. Nach der Hauptversammlung soll Uniper an die Börse gehen.
Von Jenny Busche
ESSEN (Dow Jones)
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