Lufthansa Aktie
WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125
Corona-Krise |
04.03.2021 13:12:00
|
AUA schrieb ohne Staatszuschuss Verlust
Derzeit führt die AUA nur ungefähr 15 Prozent der Flüge durch, das Streckennetz ist pandemiebedingt deutlich kleiner als normal. Bis zum Sommer soll die Zahl die Reiseziele von derzeit 40 Prozent des Vorkrisenniveaus aber auf 80 Prozent wachsen. Große Hoffnungen setzt der Vorstand in den "Grünen Pass" der EU. Vor allem bei Urlaubsflügen erwartet die Fluglinie eine steigende Nachfrage, bei Geschäftsreisen dürfte die Durststrecke aber länger anhalten. Auch die AUA selbst will künftig verstärkt auf Videokonferenzen setzen, wie Hoensbroech sagte.
Der deutsche Mutterkonzern hat 2020 einen Verlust von 6,7 Mrd. Euro geschrieben. Das bereinigte operative Ergebnis war mit 5,5 Mrd. Euro ebenfalls tiefrot. Die AUA verlor auf operativer Ebene rund eine halbe Milliarde Euro. Um Flugzeugabwertungen bereinigt waren es 469 Mio. Euro, unbereinigt sogar 529 Mio. Euro. Zieht man den Staatszuschuss von 150 Mio. Euro ab, der im Dezember verbucht wurde, beläuft sich der bereinigte operative Verlust auf 319 Mio. Euro, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag mitteilte. Sowohl die Lufthansa als auch die AUA mussten wegen der Coronakrise staatlich gestützt werden.
Die AUA hatte den Flugbetrieb im Frühjahr 2020 für rund drei Monate komplett eingestellt. Das habe auch "zu einem Stillstand am Konto" geführte, so Hoensbroech. Die Pandemie habe die Airline "in die herausforderndste Zeit in der Geschichte der Luftfahrt katapultiert." Ohne Staatshilfe würde es die AUA nicht mehr geben. "Was 2020 passiert ist, hat alles andere in den Schatten gestellt", zog der AUA-Chef am Donnerstag Bilanz.
Der Umsatz der AUA schmolz auf ein Viertel der mehr als zwei Milliarden Euro 2019. Die Passagierzahlen brachen von 14,6 Millionen Fluggästen 2019 um 79 Prozent auf 3,1 Millionen ein. Die Gesamterlöse sanken um 69 Prozent auf 672 Mio. Euro. Darin enthalten sind ebenfalls die 150 Mio. Euro Katastrophenbeihilfe, die die AUA von der österreichischen Bundesregierung erhalten hat. Diesen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss, hat die AUA im Dezember verbucht. Insgesamt wurde die AUA vergangenes Jahr mit 600 Mio. Euro gerettet. 150 Mio. Euro kamen von der Lufthansa und 300 Mio. Euro aus staatlich garantierten Bankkrediten. Hoensbroech bekräftigte, mit dem Rettungspaket über die Runden zu kommen.
Die AUA verlor in der Krise täglich bis zu zwei Millionen Euro an Liquidität. Durch Sparmaßnahmen, Kurzarbeit und Steuerstundungen habe der Abfluss der Geldmittel zuletzt auf unter eine Million Euro gesenkt werden können, erklärte die AUA. Die Aufwendungen wurden 2020 um 54 Prozent auf 991 Mio. Euro heruntergefahren. Die Liquidität sei deshalb auch trotz weniger Flüge über dem Plan. Die AUA hatte Ende 2020 mit 6.443 Mitarbeitern um 550 weniger als Ende 2019. Der Sparkurs könnte verschärft werden, aktuell werde geprüft, ob von den rund 60 Flugzeugen, die nach der Krise noch in Betrieb sein sollen, weitere auf längere Zeit stillgelegt werden sollten, hieß es. Vor Ausbruch der Coronapandemie hatte die AUA über 80 Flieger. Auch die Lufthansa erwägt mehr Jets in Pension zu schicken als bisher geplant. Die Passagiere werden den Sparkurs ebenfalls spüren. An Bord wird es künftig nur noch Wasser gratis geben. Die restlichen Getränke und Speisen werden kostenpflichtig.
APA

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Lufthansa AGmehr Nachrichten
01.04.25 |
Lufthansa verlegt Airbus-Langstreckenjets nach Frankfurt (dpa-AFX) | |
01.04.25 |
Zuversicht in Frankfurt: MDAX notiert zum Start des Dienstagshandels im Plus (finanzen.at) | |
31.03.25 |
Handel in Frankfurt: MDAX letztendlich mit Abgaben (finanzen.at) | |
31.03.25 |
Börse Frankfurt in Rot: MDAX am Nachmittag in Rot (finanzen.at) | |
27.03.25 |
MDAX-Titel Lufthansa-Aktie: So viel hätten Anleger mit einem Investment in Lufthansa von vor 3 Jahren verdient (finanzen.at) | |
26.03.25 |
Angespannte Stimmung in Frankfurt: MDAX zum Handelsende in Rot (finanzen.at) | |
25.03.25 |
Flughafen München noch klar unter Vor-Corona-Niveau (dpa-AFX) | |
24.03.25 |
Lufthansa: Gericht verbietet bestimmte CO₂-Aussagen in Werbung (Spiegel Online) |
Analysen zu Lufthansa AGmehr Analysen
01.04.25 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.03.25 | Lufthansa Hold | Deutsche Bank AG | |
17.03.25 | Lufthansa Buy | UBS AG | |
12.03.25 | Lufthansa Halten | DZ BANK | |
12.03.25 | Lufthansa Outperform | Bernstein Research |
Aktien in diesem Artikel
Lufthansa AG | 6,61 | -1,02% |
|