"Keine substanzielle Hilfe" 14.01.2020 13:15:43

Apple wehrt sich weiter gegen iPhone-Hintertüren für US-Justiz

Apple wehrt sich weiter gegen iPhone-Hintertüren für US-Justiz

Barr hatte am Montag gesagt, Apple habe "keine substanzielle Hilfe" bei der Aufklärung des Angriffs eines saudischen Offiziers auf einem Marinefliegerstützpunkt in Florida im Dezember geleistet. Er drängt den Konzern dazu, den Passwort-Schutz von zwei iPhones des Attentäters aufzuknacken. Apple lehnt den Einbau einer Hintertür kategorisch ab, mit der Begründung, dies würde die Datensicherheit für alle Nutzer verschlechtern.

Barr stufte den Angriff, bei dem drei US-Soldaten getötet wurden, als Terrorismus ein und verstärkte damit weiter den Druck auf Apple. "Es ist sehr wichtig zu wissen, mit wem und über was der Schütze kommuniziert hat, bevor er starb", sagte der Minister.

Apple entgegnete, man habe binnen Stunden nach der ersten FBI-Anfrage am 6. Dezember "eine breite Auswahl an Informationen" bereitgestellt. In den Tagen danach habe Apple unter anderem auch im Speicherdienst iCloud gespeicherte Backups sowie Kommunikationsdaten zu mehreren Accounts geliefert. Während der Zugang zu einem verschlüsselten iPhone nur mit einem Passcode möglich ist, wird der Schlüssel für in der Cloud gespeicherte iPhone-Backups ebenfalls dort gelagert. Damit können sie für Behörden entschlüsselt werden. Besonders sensible Informationen wie Gesundheitsdaten, Passwörter oder Zahlungsdaten werden dabei auch in der Cloud Ende-zu-Ende verschlüsselt und sind damit nur für die Nutzer zugänglich.

Apple betonte, man sei erst einen Monat später, am 6. Januar, durch das FBI von der Existenz eines zweiten iPhones in Kenntnis gesetzt worden. In eines der Geräte hatte der Attentäter geschossen.

"Wir haben immer betont, dass es keine Hintertür nur für die Guten geben kann", bekräftigte Apple. "Hintertüren können auch von denen missbraucht werden, die unsere nationale Sicherheit und die Datensicherheit unserer Kunden bedrohen." Zugleich hätten die Ermittlungsbehörden heute auch so schon Zugang zu mehr Daten als jemals zuvor.

Apple hatte sich bereits nach einem Anschlag von 2015 vom FBI verklagen lassen, statt eine Software zum Entsperren von iPhones zu schreiben. Die Ermittler kamen damals nach eigenen Angaben mit Hilfe eines externen Dienstleisters in das Gerät rein und ließen die Klage fallen.

/so/DP/men

CUPERTINO/WASHINGTON (dpa-AFX)

Weitere Links:


Bildquelle: WaitForLight / Shutterstock.com,NoDerog / iStock,Iakov Filimonov / Shutterstock.com,View Apart / Shutterstock.com

Analysen zu Apple Inc.mehr Analysen

06.01.25 Apple Overweight JP Morgan Chase & Co.
06.01.25 Apple Neutral UBS AG
03.01.25 Apple Neutral UBS AG
02.01.25 Apple Neutral UBS AG
16.12.24 Apple Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Apple Inc. 223,35 0,54% Apple Inc.