Optimismus |
06.03.2023 22:11:00
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Apple-Aktie steigt: Goldman Sachs mit Kaufempfehlung für Apple - Noch offene Fragen bei iPhone-Öffnung für andere App-Stores
Mit Goldman Sachs ist eine weitere große US-Investmentbank positiv für den iPhone-Hersteller gestimmt, denn von JPMorgan und Morgan Stanley gibt es mit "Overweight" bereits zwei positive Empfehlungen. Die Bank of America rät dagegen aktuell noch mit "Neutral" zum Halten der Papiere. Ähnlich zurückhaltend ist im Universum des dpa-AFX Analyser noch das Analysehaus Bernstein Research mit dem Votum "Market-Perform".
Der Vorgänger von Michael Ng, Rod Hall, war über Jahre hinweg mit "Sell" oder "Neutral" stets pessimistischer für die Aktie. Bei Goldman Sachs traut man ihr aber nun in neuer Hand einen Anstieg bis auf 199 Dollar zu, was auf dem aktuellen Niveau einem Kurspotenzial von fast einem Drittel entspricht. Der Analyst betonte in seiner Neubewertung, Apple verfüge mit seinen Erfolgen bei der Entwicklung von Premium-Geräten über eine hohe Markenbindung und eine breite Nutzerbasis. Dies untermauere die Chancen mit dem Produktbündel "Apple As A Service".
Sollte die Apple-Aktie das Kursziel von Michael Ng erreichen, würde dies ein Rekordniveau bedeuten. Das bisherige Hoch der Aktie stammt mit 182,94 US-Dollar vom Januar 2022, als der jüngste Kursrutsch an der US-Technologiebörse Nasdaq noch nicht begonnen hatte. Branchenwerte wie Apple sind seither mächtig unter Druck geraten wegen der rapiden Zinssteigerungen, die die US-Notenbank Fed im Kampf gegen die Inflation vornimmt. Etwa ein Drittel hatte der Apple-Kurs binnen eines Jahres verloren, seit Januar dieses Jahres aber auch wieder gut 20 Prozent zugelegt.
Apple ist damit nach wie vor das wertvollste Unternehmen, wenngleich die Marktkapitalisierung auf zuletzt knapp 2,4 Billionen geschrumpft ist. Anfang 2022 war der Konzern der erste der Welt, der kurzzeitig einen Börsenwert von drei Billionen Dollar erreichte. Damit war die Marktkapitalisierung größer als die damals errechnete jährliche Wirtschaftsleistung großer Volkswirtschaften wie Großbritannien oder Frankreich. In diesen Sphären wurde es den Anlegern aber mulmig: Es begann ein einjähriger Abwärtstrend, der Anfang Januar bei einer Bewertung von knapp unter 2 Billionen sein jüngstes Tief fand.
Noch offene Fragen bei iPhone-Öffnung für andere App-Stores
Apple sieht noch grundlegende offene Fragen bei der Umsetzung neuer EU-Regeln zur Öffnung von Smartphone-Plattformen. Der Konzern ist vom europäischen Digital Markets Act (DMA) besonders stark betroffen, da er auf seinem iPhone unter anderem erstmals andere App-Stores zulassen muss. Apple warnte vor der Verabschiedung der neuen Plattform-Regeln lange, dass dies die Sicherheit der Nutzer gefährden könne.
Jetzt sagte Apple-Manager Kyle Andeer bei einer Debatte in Brüssel am Montag, dass der Konzern daran arbeite, die DMA-Vorgaben zu erfüllen. Zugleich gehe man der Frage nach, auf welche Weise andere App-Stores zugelassen werden könnten, ohne die Integrität der Apple-Produkte zu gefährden.
Andeer verwies unter anderem darauf, dass die Prüfer in Apples hauseigener Download-Plattform viele betrügerische oder nicht funktionierende Anwendungen herausfilterten. Nutzer müssten auch in Zukunft sicher sein, dass die Apps wie avisiert funktionierten - unabhängig davon, aus welcher Quelle sie geladen wurden, sagte er. Die Frage sei, wie dies bewerkstelligt werden könne.
Der Apple-Manager verwies darauf, dass Unternehmen laut DMA sowohl technische als auch vertragliche Maßnahmen ergreifen dürften, um die Integrität ihrer Geräte und Software zu sichern. Dem Gesetz zufolge müssen solche Schritte angemessen sein, und der Plattform-Betreiber muss begründen, dass sie in diesem Umfang notwendig sind.
Der Musikstreaming-Marktführer Spotify, der mit Apple schon lange im Clinch liegt, forderte den iPhone-Konzern auf, seine App-Store-Regeln zu ändern. Unter anderem müsse die Vorschrift fallen, die den Einsatz von Apples System für In-App-Käufe innerhalb von Anwendungen vorschreibt. Die DMA-Vorgaben seien auf diese Weise einfach zu erfüllen, sagte Spotify-Manager Gene Burrus.
Bei In-App-Käufen kassiert Apple eine Gebühr von bis zu 30 Prozent vom Kaufpreis. Spotify bietet deswegen keine Abo-Abschlüsse innerhalb seiner iPhone-App mehr an. Streaming-Dienste können zwar in den iPhone-Apps die Nutzung von im Web erworbenen Abonnements zulassen. Sie dürfen aber die Nutzer nicht in den Apps darauf hinweisen, dass die Abos auch anderswo abgeschlossen werden können. Die EU-Kommission geht auf Beschwerde von Spotify deswegen gegen Apple vor.
NEW YORK/BRÜSSEL (dpa-AFX)
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