Elektromagnetische Strahlung |
13.09.2023 17:37:00
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Apple-Aktie höher: Französische Aufseher drohen mit Rückruf des iPhone 12 - China will kein Nutzungsverbot für iPhones erlassen
Von Apple gab es keine offizielle Stellungnahme zum Vorstoß der ANFR. Der Konzern widersprach den Ergebnissen der Überprüfung und legte der Behörde mehrere Untersuchungsergebnisse eigener und unabhängiger Labore vor, die die Konformität des Geräts belegten. Das iPhone 12 war von mehreren internationalen Gremien zertifiziert und als konform mit den weltweit geltenden Vorschriften anerkannt worden. Apple stellte am Dienstag die nächste Generation seines Smartphones - das iPhone 15 - vor.
Die ANFR ließ jüngst ihrer Mitteilung zufolge 141 Telefone in einem Labor darauf untersuchen, wie viel elektromagnetische Strahlung der Körper bei ihrem Betrieb aufnehme. Dabei sei festgestellt worden, dass beim iPhone 12 der Grenzwert für unmittelbaren Körperkontakt - etwa in der Hand oder in der Hosentasche - überschritten werde. Statt der maximal erlaubten 4 Watt pro Kilogramm seien es 5,74 Watt pro Kilogramm gewesen. Ein eventuelles Update von Apple will die Behörde kontrollieren.
Den Grenzwert von zwei Watt pro Kilogramm für Strahlungswerte bei einem Abstand von fünf Millimetern zum Körper habe das iPhone 12 hingegen eingehalten, schrieb die ANFR. Er gilt für Situationen, in denen ein Telefon etwa in einer Jacke oder Tasche getragen wird.
Apples schwieriger Abschied vom Lightning-Ladekabel
Apple nimmt Abschied von seinem hauseigenen Ladekabel-Format Lightning und wechselt mit dem neuen iPhone 15 zum Standard USB-C. Bei der Einführung vor elf Jahren war Lightning ein großer Fortschritt, weil Anwender nicht mehr darauf achten mussten, wie herum man den Stecker einführt. Doch zuletzt entwickelte sich Lightning zu einem politischen Zankapfel.
Im September 2021 machte die EU nach langer und kontroverser Debatte USB-C zum einheitlichen Ladestandard. Langfristig könne dadurch Elektroschrott verhindert werden, weil nur noch ein Kabel für alle Geräte benötigt werde - vom Laptop über Tablet-Computer und Smartphone bis hin zu Kopfhörern und anderen Kleingeräten.
Apple hatte zuvor vergeblich versucht, die EU von ihrem Vorhaben abzubringen. Der iPhone-Hersteller argumentierte, die Politik sollte keine kleinteiligen Vorgaben machen. Der Konzern verwies auf einen ersten Anlauf der EU, den technisch unterlegenen Micro-USB-Anschluss zum Standard zu erheben. Außerdem befürchtete Apple Ärger mit der eigenen Kundschaft, die ihre vorhandenen Lightning-Kabel und anderes Zubehör dann nicht mehr mit neuen Geräten verwenden könnte.
Bei der eineinhalbstündigen Präsentation der neuen iPhone-Generation am Dienstag auf dem Firmen-Campus in Cupertino nahm sich die für iPhone-Vermarktung zuständige Managerin Kaiann Drance keine zwei Minuten Zeit, um über die fürs Apple-Universum weitreichende Änderung zu sprechen. Sie verwies darauf, dass bereits seit geraumer Zeit MacBook-Laptops und iPad-Tablets mit USB-C geladen werden könnten. Auch könne man damit Daten synchronisieren und Zubehör anschließen. Kein Wort zu den Vorgaben der EU, die aber auch erst in einem Jahr gegriffen hätten.
Hinter den Kulissen hieß es im Apple Park jedoch, es sei richtig gewesen, sich vor Jahren gegen den fummeligen Micro-USB-Standard zur Wehr zu setzen. Inzwischen sei die Zeit aber für einen Wechsel reif. Ob Apple wie zuvor beim Lightning-Kabel auch geeignete USB-C-Kabel in seinem "Made for iPhone"-Programm (MFI) kostenpflichtig zertifizieren wird, steht noch nicht fest. Einen Adapter, der zwischen USB-C und Lightning vermittelt, verkauft Apple für 35 Euro.
Blendet man das Thema USB-C aus, lockte beim Apple-Event vor allem das iPhone 15 Pro mit Neuerungen. Es bekommt unter anderem ein Gehäuse aus Titan sowie einen neuen Chip mit stark verbesserter Grafik-Leistung. Die teureren Pro-Modelle attraktiver zu machen, ist ein probates Mittel, um in einem schrumpfenden Smartphone-Markt die Umsätze hochzuhalten.
Das größte und teuerste iPhone - Pro Max - bekommt eine weitere Innovation: fünffachen optischen Zoom (Zoom Video Communications). Wenige Monate vor dem Start von Apples VR-Brille wird die Kamera der Pro-Modelle auch 3D-Aufnahmen machen können, in die man dann mit dem Headset eintauchen kann. Apple hofft, dass die Inhalte, die mit dem iPhone 15 Pro Max erzeugt werden, den Marktstart der Computer-Brille im kommenden Jahr erleichtern.
Im neuen Standard-Modell kommen nun die Innovationen der Pro-Version aus dem Vorjahr an. So bekommt das iPhone 15 den Bild-Sensor mit 48 Megapixel für detailreichere Fotos und den Bereich zur dynamischen Anzeige aktueller Informationen.
Für etliche Käuferinnen und Käufer ist aber der Preis ein gewichtiges Argument. Und hier konnte Apple zumindest für den Euro-Raum gute Nachrichten verkünden. Nachdem Apple vor einem Jahr angesichts des damals schwachen Euro-Kurses die Preise in Europa zum Teil deutlich angehoben hatte, gibt es nun eine Gegenbewegung. So kostet das günstigste iPhone 15 nun 949 Euro - 50 Euro weniger als beim 14er. Das Pro-Einstiegsmodell wird mit 1199 Euro nun 100 Euro günstiger, der Preis des großen Pro Max blieb aber unverändert bei 1449 Euro.
Die Preisgestaltung hilft Apple, die Rückgänge im Smartphone-Markt auszugleichen. Zuletzt konnte auch Apple sich nicht mehr gegen den allgemeinen Abschwung stemmen: Laut der Analysefirma IDC wurden im zweiten Quartal gut sechs Prozent weniger iPhones abgesetzt als ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank aber nur um rund 2,4 Prozent - Apple gelingt es also, teurere Modelle zu verkaufen. Das iPhone ist Apples wichtigstes Produkt und bringt mehr als Hälfte der Erlöse ein.
Die Computer-Uhr Apple Watch bekommt in der neuen Version unter anderem einen schnelleren Chip und kann nun Anfragen an die Sprachassistentin Siri direkt auf dem Gerät verarbeiten. Das Display kann doppelt so hell sein wie beim Vorgängermodell.
Neu ist, dass man Funktionen der Uhr auslösen kann, indem man Daumen und Zeigefinger zwei Mal aneinander tippt. Das soll helfen, die Uhr zu bedienen, wenn die andere Hand nicht frei ist. Zum Beispiel kann man damit einen Anruf annehmen oder beenden. Die Uhr erkennt die Art der Bewegung mit Hilfe ihrer Sensoren und maschinellen Lernens.
Einen großen Teil der Präsentation widmete Apple Umweltthemen. Managerin Lisa Jackson verkündete, dass neue Apple-Uhren komplett CO2-neutral seien. Außerdem will der Konzern keine neuen Produkte aus Leder mehr einführen. Selbst die im Apple Store verkauften Armbänder des Luxus-Konzerns Hermès bestehen demnach aus Stoff. Auf der eigenen Website bietet Hermès aber weiter auch Armbänder für die Apple-Uhr aus Leder an. Beim iPhone 15 wird das Gehäuse den Angaben zufolge zu 75 Prozent aus Recycling-Aluminium gefertigt. Beim Pro-Modell bestehe das Chassis im Inneren nur aus recyceltem Aluminium. Auch Kobalt in Batterien komme aus dem Recycling.
China: Kein Nutzungsverbot für iPhones erlassen
China hat nach eigenen Angaben keine Nutzungsverbote für Apple-Handys erlassen. "China hat keine Gesetze, Regelungen oder Dokumente mit Maßnahmen eingeführt, die den Kauf oder die Nutzung von ausländischen Smartphone-Marken wie Apple verbieten", sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, am Mittwoch in Peking. Kürzlich habe man jedoch wahrgenommen, dass "viele Medien" Sicherheitslücken im Zusammenhang mit Apples Verkaufsschlager iPhone aufgedeckt hätten, erklärte sie, ohne konkreter auf die von ihr genannten Berichte einzugehen.
Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass die chinesische Regierung erwäge, hochrangigen Beamten in bestimmten Ministerien oder gewissen Mitarbeitern in staatlichen Unternehmen die Nutzung von iPhones zu untersagen. Die Nachricht hatte unter einigen Apple-Anlegern für Beunruhigung gesorgt, da der Markt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt für den US-Techkonzern sehr wichtig ist.
China messe Informationen und Internetsicherheit große Wichtigkeit bei und behandle inländische wie ausländische Firmen gleich, sagte Mao Ning. China hoffe, dass sich alle Mobiltelefonunternehmen, die in der Volksrepublik tätig seien, an die geltenden Gesetze hielten.
Im NASDAQ-Handel verliert die Apple-Aktie zeitweise 0,60 Prozent auf 175,24 US-Dollar.
/so/DP/zb
PARIS (dpa-AFX)
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