Bilfinger in der Krise |
05.08.2014 09:15:31
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Anleger schicken Bilfinger-Aktie nach Gewinnwarnung auf Talfahrt
Der Ausverkauf der Aktie geht unvermindert weiter. Schon nach der Gewinnwarnung Anfang Juli hatte Bilfinger an der Börse knapp 17 Prozent an Wert verloren. Seitdem taumelte das Papier immer weiter in Richtung 60-Euro-Marke. Enttäuschend fällt somit auch die Bilanz der vergangenen drei Jahre aus, in denen der ehemalige CDU-Politiker die Fäden bei den Mannheimern zog.
Koch übernahm Mitte 2011 das Ruder, als die Aktie bei knapp über 60 Euro gehandelt wurde. Damit ist die Kursentwicklung während der Amtszeit des ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Hessen verheerend: Während andere Unternehmen an der Börse deutlich zulegten, hat Bilfinger an Wert verloren.
Anleger, die auf einen Erfolg von Koch gesetzt haben, werden bitter enttäuscht sein. Der Mittelwerteindex MDAX, in dem auch die Bilfinger-Aktie notiert ist, hat seit dem Amtsantritt von Koch etwa 40 Prozent an Wert zugelegt.
Für einige Anleger scheint das Urteil daher klar zu sein: "Politiker will der Markt nicht an der Spitze von börsennotierten Unternehmen sehen", sagte ein Analyst. Aus diesem Grund dürfte aber auch ein Malus von der Aktie genommen werden, meint der Marktbeobachter.
Bilfinger hat am Montagabend mit der Nachricht überrascht, dass Koch den Konzern verlässt, nachdem er die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Wochen veröffentlichen musste. Grund für die zweimal gesenkte Prognose ist die schlechte Situation in der Energiesparte, die Koch offensichtlich über längere Zeit falsch eingeschätzt hat.
Das Unternehmen hatte die Jahresprognose bereits am 30. Juni gesenkt. Damit war der Mannheimer Konzern für viele Beobachter ziemlich überraschend aus der Erfolgsspur gerutscht, denn Koch hatte die Prognose für das laufende Jahr noch im Mai bekräftigt. Zudem hatte Bilfinger in den vergangenen Jahren den Wandel vom klassischen Baukonzern mit seinem risikoreichen Geschäft hin zu einem Dienstleister, der auf weitgehend stabile Margen blicken kann, relativ erfolgreich gemeistert.
Doch angesichts der Investitionszurückhaltung im Energiegeschäft hat sich die Ergebniserwartung im Geschäftsfeld Power nochmals verschlechtert. Für die im Vorjahr mit fast neun Prozent margenstärkste Sparte im Konzern erwartet der Vorstand in diesem Jahr nur noch eine EBITDA-Marge zwischen vier und fünf Prozent. Grund dafür ist unter anderem ein erst jetzt bekannt gewordener Projektverlust in Südafrika. Ende Juni hatte Bilfinger für die Sparte Power noch eine Marge von rund sechs Prozent in Aussicht gestellt.
Bis zum 31. Mai 2015 soll Kochs Vorgänger Herbert Bodner nun vorläufig den Vorstandsvorsitz übernehmen. Sobald ein Nachfolger gefunden ist, soll Bodner wieder in den Aufsichtsrat zurückkehren.
Mitarbeit: Britta Becks, Steffen Gosenheimer, Natali Schwab und Michael Denzin
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