Problemprojekt 02.04.2014 18:03:00

Andritz schließt Arbeit an "Montes del Plata" ab

Der Nettogewinn brach in der Folge um 72,6 Prozent auf 66,6 Millionen Euro ein. Mittlerweile seien die Arbeiten an dem Werk aber abgeschlossen, sagte ein Unternehmenssprecher auf APA-Anfrage. "Die Wahrscheinlichkeit für weitere Mehrkosten ist minimal", erklärte der Sprecher. Man arbeite gemeinsam mit dem Auftraggeber noch eine Mängelliste ab und werde dann "in den nächsten Monaten" das Werk sukzessive hochfahren. Es hätte zwar seit der letzten Gewinnwarnung im Herbst 2013 "immer wieder Irritationen" seitens der Arbeiter und Gewerkschaften gegeben. Das habe man aber schon eingeplant, somit sei eine weitere Verschiebung der Inbetriebnahme nicht mehr notwendig.

Die Börsianer können also aufatmen, das Projekt lastete im Vorjahr schwer auf dem Kurs von Andritz. Die Aktie stürzte von knapp 55 auf bis zu 38 Euro ab. Aktuell notieren die Titel bei rund 45 Euro.

2011 feierte der Anlagebauer "Montes del Plata" noch als größte Order in der Unternehmensgeschichte, dann wurde der 750-Millionen-Euro schwere Auftrag zum Fiasko. Streikwellen der uruguayischen Gewerkschaften erfassten den Bau. Den Plan, das Zellstoffwerk im ersten Halbjahr 2013 in Betrieb zu nehmen, durchkreuzten die uruguayischen Arbeiter, die höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen forderten.

Andritz baute das komplette Werk im Südwesten Uruguays als Generalunternehmer. Auftraggeber war ein Gemeinschaftsunternehmen des skandinavischen Forstkonzerns Stora Enso und des lateinamerikanischen Branchenkollegen Arauco. In der Anlage soll künftig Eukalyptus-Holz aus den Plantagen von Stora Enso und Arauco verarbeitet werden.

Wie viel "Montes del Plata" Andritz unterm aber Strich kosten wird, war zuletzt noch nicht klar. Bisher wurde lediglich Geld für die Verspätungen zur Seite gelegt. Genauere Zahlen dürften erst nach Inbetriebnahme vorliegen, hieß es im Herbst 2013. Andritz könnte sich aber über den Rechtsweg auch Geld zurückholen.


Andritz-Projekt "Montes del Plata" fährt nicht vor Mai hoch

Das Projekt "Montes del Plata" soll laut einem Medienbericht nicht vor Mai 2014 hochgefahren werden. Die Inbetriebnahme sei mindestens vier Wochen verzögert, berichtet der Branchendienst "RISI". Die Betreiber, Stora Enso und Arauco, hatten zuletzt Ende März angepeilt. Grund seien Umweltauflagen der Behörden.

Andritz hat seine Arbeiten an dem Zellstoffwerk mittlerweile abgeschlossen, wie ein Sprecher zur APA sagte. Ursprünglich war geplant, das Werk im ersten Halbjahr 2013 in Betrieb zu nehmen, doch dann durchkreuzten Streikwellen der uruguayischen Gewerkschaften diesen Plan. Der ATX-Konzern musste im Vorjahr zwei Mal "einen mittleren zweistelligen" Millionen-Euro-Betrag zur Seite legen. Wie viel das Projekt Andritz unterm Strich aber gekostet hat, könne erst nach Inbetriebnahme gesagt werden, heißt es vom Unternehmen.

pro/ivn

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