Rekord- Auftragsbestand |
06.11.2019 17:47:00
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Andritz-Aktie: Andritz wegen Umstrukturierungskosten mit Gewinneinbruch
Andritz bekräftigt in der Mitteilung zum dritten Quartal bzw. den Neunmonatsergebnissen auch die Erwartungen für das Gesamtjahr 2019. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr "deutlich" steigen, die Rentabilität (operative EBITA-Marge) ohne Sondereffekte mit rund 6,9 Prozent auf Vorjahresniveau liegen.
Für Andritz-Vorstandschef und Großaktionär Wolfgang Leitner ist der Rekordauftragsstand von gut 8,1 Milliarden Euro "angesichts der schwachen Weltwirtschaft eine gute Basis für die Umsatzentwicklung im kommenden Jahr". Wichtigste Ziele für 2020 seien die Abarbeitung der Aufträge, die Umsetzung der angekündigten Anpassungsmaßnahmen im Bereich Metals Forming sowie "die weitere Optimierung unserer Kostenstrukturen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit".
Andritz hat 2019 im dritten Quartal 1,69 Mrd. Euro Umsatz gemacht (plus 17,6 Prozent zum Vorjahresquartal). Der Auftragseingang stieg um 42,6 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Dem stand ein Konzernverlust von 31 Mio. Euro gegenüber.
In den ersten neun Monaten des Jahres zusammen gab es 4,75 Mrd. Euro Umsatz (plus 13,1 Prozent), der Auftragsstand stieg per Ende September um 18,1 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro. Der Konzerngewinn schrumpfte auf 46,5 Mio. Euro, nach 157 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Andritz hatte Ende September ohne Lehrlinge 29.690 Mitarbeiter (plus 12,5 Prozent).
Damit lag der Umsatz im dritten Quartal auf der Höhe der Analystenschätzung, der Verlust war etwas höher als die prognostizierten 22,4 Mio. Euro.
Pressen-Hersteller Schuler bleibt Sorgenkind von Andritz
Der österreichische Maschinenbauer Andritz bekommt über seine deutsche Tochter Schuler die Schwäche der Automobilbranche zu spüren. Der operative Gewinn (Ebita) brach im dritten Quartal vor allem wegen hoher Restrukturierungskosten bei dem Göppinger Pressen-Hersteller von 85,9 Millionen auf 6,4 Millionen Euro Euro ein, wie das steirische Unternehmen am Mittwoch mitteilte.Unter dem Strich schrieb der Konzern sogar einen Verlust von 31 Millionen Euro nach einem Gewinn von 56,4 Millionen Euro. Eine Nachfragerholung sei vorerst nicht in Sicht, erklärte Andritz. Man gehe davon aus, dass die Autobauer bei Investitionen weiterhin auf der Bremse stünden. Im Falle einer weiteren Abschwächung des Automobilmarktes könnten zusätzliche Einschnitte bei Schuler notwendig werden. An den Jahreszielen hält der Konzern aber fest. Neben einem deutlichen Umsatzanstieg soll die operative Rendite (Ebita-Mage) vor Sondereffekten weitgehend stabil bleiben. 2018 lag die Ebita-Marge bei 6,9 Prozent.
Insgesamt schlugen im dritten Quartal Sondereffekte von rund 95 Millionen Euro zu Buche. Neben den Restrukturierungskosten bei Schuler seien Vorsorgen für kleinere Anpassungen der Kapazitäten in anderen Geschäftsbereichen vorgenommen worden, hieß es. Bereinigt um die Sondereffekte lag das Ebita im dritten Quartal bei 101,7 Millionen Euro.
Die deutsche Tochter Schuler, die rund drei Viertel ihres Umsatzes mit der Automobilbranche erwirtschaftet, hatte bereits im Sommer ihre Mitarbeiter auf harte Einschnitte eingestellt. 500 der 4.200 Stellen - vor allem in der Fertigung - sollen gestrichen werden. Andritz kostet der Stellenabbau 85 Millionen Euro. Bis 2022 sollen die Kosten bei Schuler um 60 Millionen Euro sinken.
APA
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