Allianz Prime |
15.06.2018 08:45:41
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Allianz erwägt eigenen mobilen Bezahlservice in Deutschland
Derzeit testet der Versicherer das Angebot auf dem italienischen Markt. Die kostenlose App für mobiles Bezahlen hat er zusammen mit dem Kreditkartenanbieter Visa und dem Zahlungsdienstleister Wirecard aufgelegt.
Offensichtlich sieht der Konzern aus München dafür auch Bedarf in Deutschland. Eine endgültige Entscheidung stehe zwar noch aus, sagte Röhler. "Aber es ist ein sehr innovativer Bezahlservice, der attraktiv für den deutschen Markt sein kann." Die Allianz hat auf ihrem Heimatmarkt 20 Millionen Versicherungskunden. Mit dem Angebot treibt der Dax-Konzern seinen digitalen Umbau weiter voran und wagt sich in ein Gebiet, das bisher von IT-Größen wie Apple und Start-ups beackert wird - und wildert zugleich im Bereich der Banken.
Die Prime-App verfügt dem Bericht zufolge über eine integrierte Sicherheitstechnologie, die von Visa entwickelt wurde. Dabei können die Kunden bezahlen, ohne ihre eigentlichen Kontendaten offenzulegen. Der Versicherer wolle damit jedoch nicht ins Bankgeschäft einsteigen. Der Konzern erhoffe sich stattdessen mehr Informationen über seine Kunden und wolle ihnen dadurch besser passende Versicherungsangebote unterbreiten können. Denn die Transaktionsdaten laufen in Italien in anonymisierter Form auch beim Versicherer auf.
Die Allianz versucht derzeit, sich in der Sachversicherung neu zu erfinden und ihr Angebot radikal zu vereinfachen. "Wir möchten eine neue, sehr schlanke Produktarchitektur aufbauen, die künftig deutlich weniger Varianten umfassen wird", sagte Röhler. "Wir wollen am Ende deutlich weniger Produktvarianten im Regal haben." Diese Strategie hatte schon Konzernchef Oliver Bäte in den vergangenen Monaten skizziert. Laut Röhler kam die Allianz in Italien am Ende auf 35 Produkte, die der Versicherer noch anbietet. Für Deutschland erwartet der Manager in der Sachversicherung eine ähnliche Größenordnung.
Bäte zufolge bietet die Allianz bisher allein in der gewerblichen Haftpflichtversicherung 340 verschiedene Module an. "Von denen werden 90 Prozent höchstens dreimal im Jahr genutzt", hatte er im Januar gesagt. Künftig solle es eine solche Vielfalt nicht mehr geben.
DÜSSELDORF/MÜNCHEN (dpa-AFX)
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