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Sparkurs zahlt sich aus 27.10.2015 15:13:00

Aixtron schreibt überraschend schwarze Zahlen - Aktie schießt hoch

Hoffnungsschimmer für den kriselnden Spezialmaschinenbauer AIXTRON: Dank des Sparkurses und eines höheren Quartalsumsatzes gelang dem Unternehmen erstmals seit rund zwei Jahren wieder der Sprung in die schwarzen Zahlen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe zwischen Juli und Ende September 4,1 Millionen Euro betragen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Herzogenrath mit. Im zweiten Quartal stand hier noch ein Minus von 15,3 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente die Gesellschaft nun 300 000 Euro. Damit überrascht AIXTRON zwei Wochen nach der gesenkten Umsatzprognose und zuletzt meistens negativen Nachrichten endlich einmal positiv.

Die im TecDAX notierte Aktie legte zeitweise rund 10 Prozent zu und setzte damit ihre jüngste Erholung fort. Mit einem Abschlag von 40 Prozent ist das Papier aber weiter der schwächste Wert im Technologieindex im laufenden Jahr. Seit dem Mehrjahreshoch Anfang 2011 summiert sich das Minus auf rund 83 Prozent. Nach dem heftigen Kursrückgang setzen viele Analysten mittelfristig wieder auf ein besseres Geschäft und damit steigende Kurse. So empfehlen 11 der 28 von Bloomberg erfassten Experten das Papier zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 7 Euro und damit ein Viertel über dem aktuellen Niveau.

"AIXTRON ist im Hinblick auf eine Trendwende 2016 auf einem guten Weg", schrieb Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Er stuft die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 7,50 Euro ein. Seiner Einschätzung nach werde AIXTRON im kommenden Jahr wieder kräftig wachsen und dabei auch wieder Geld verdienen. Diese Aussichten würden vom Markt derzeit noch nicht ausreichend berücksichtigt. Er rechnet damit, dass der zuletzt verschobene Großauftrag aus China, der zu der gesenkten Umsatzprognose geführt hatte, 2016 voll verbucht wird. Zudem dürfte sich die Lage der Branche im Allgemeinen wieder verbessern.

Der mit hohen Überkapazitäten in der LED-Branche kämpfende Spezialmaschinenbauer wartet seit Jahren auf eine wieder dauerhaft anziehende Nachfrage. Das Unternehmen hatte vor zwei Wochen die Umsatzprognose wegen Problemen bei der Entwicklung einer neuen Anlage und den daraus resultierenden Lieferverschiebungen gesenkt. Dennoch bestätigte AIXTRON das Ziel, in der zweiten Jahreshälfte beim Ebitda die Gewinnschwelle zu erreichen.

Zudem sollen der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) und das Minus unter dem Strich im laufenden Jahr geringer ausfallen als 2014. Beim Umsatz rechnet AIXTRON im laufenden Jahr nach der gekappten Prognose mit 190 bis 200 (2014: 193,8) Millionen Euro. Nach neun Monaten stagnierte der Erlös bei 135,3 Millionen Euro. Der Verlust ging um 37 Prozent auf 27,3 Millionen Euro zurück. Vor Zinsen und Steuern habe das Minus 25,2 Millionen Euro betragen - nach 39,4 Millionen Euro im Vorjahr.

Sorgen bereitet nach wie vor der Auftragseingang, der in den ersten neun Monaten um neun Prozent auf 135,8 Millionen Euro gefallen ist. Dies sei auf die nach wie vor verhaltene Marktnachfrage und Verzögerungen bei der Entwicklung des neuen Anlagetyps AIX R6 zurückzuführen. Der seit März 2013 an der Spitze des Unternehmens stehende Martin Goetzeler hat wegen des anhaltenden Umsatzschwunds viele Stellen gestrichen, um die Kosten in den Griff zu kriegen. Ende September hatte AIXTRON noch 752 Mitarbeiter. Zu den Blütezeiten des Unternehmens im Jahr 2010/2011 waren es noch knapp 1000./zb/enl/stb

HERZOGENRATH (dpa-AFX)

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