27.03.2014 08:00:34
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Airbus stößt mit ANA-Order weiter auf japanischen Markt vor
Von Yoshio Takahashi und Christine Benders-Rüger
Die japanische Fluggesellschaft ANA Holdings kauft weitere Flugzeuge beim europäischen Flugzeugbauer Airbus. Die Europäer fassen damit in kleinen Schritten weiter Fuß auf dem lukrativen japanischen Markt. Allerdings bestellten die Japaner nur Mittelstreckenflugzeuge bei Airbus, bei der Langstrecke blieb ANA dem US-Wettbewerber Boeing treu.
Die Fluglinie kauft 23 Airbus der Modellreihe A321 und 7 Flugzeuge des Typs A320. Gemessen am Katalogpreis müsste ANA dafür 366 Milliarden Yen, das sind umgerechnet 2,59 Milliarden Euro, auf den Tisch legen. Aber üblicherweise bekommen die Fluglinie einen Rabatt durch die Hersteller eingeräumt.
Zudem kauft die ANA 14 Flugzeuge des Typs 787 von Boeing. Die Boeing 787 oder auch Dreamliner, ist ein zweistrahliges Langstrecken-Verkehrsflugzeug für 200 bis 300 Passagiere. Damit ist die Shoppingtour der ANA aber noch nicht abgeschlossen: Zusätzlich erwerben die Japaner 26 Flugzeuge des Modells Boeing 777. Das Großraum-Langstreckenflugzeug der US-Amerikaner hat Platz für 300 bis 550 Passagiere. Insgesamt kauft die ANA damit für 1,36 Billionen Yen bei Boeing ein.
Im letzten Oktober hat die Fluglinie Japan Airlines (JAL) mit einer langen Tradition in Japan gebrochen und erstmals in großem Stil Flugzeuge bei Airbus bestellt. Damit konnte Airbus auf ein Terrain vorstoßen, das bislang exklusiv von dem US-Konkurrenten Boeing gehalten wurde. Boeings Partnerschaft mit den japanischen Fluggesellschaften besteht bereits mehr als ein halbes Jahrhundert. Seit den Anfangszeiten der Luftfahrt haben die Fluggesellschaften des Landes fast jedes Modell des US-Herstellers geflogen. Aus Sicht der Japaner positiv war dabei, dass Boeing bei den drei letzten neuen Langstreckenmaschinen mit japanischen Zulieferern zusammengearbeitet hat.
JAL war eine der letzten Fluggesellschaften weltweit - neben dem heimischen Wettbewerber All Nippon Airlines - die noch so stark von nur einem großen Flugzeughersteller abhängig ist. Die ANA-Flotte besteht nur zu einem geringen Prozentanteil aus Airbus-Maschinen. Ihre Kreditgeber drängten die Fluggesellschaften immer mehr dazu, sich weniger abhängig zu machen und sich breiter bei den Flugzeugen aufzustellen.
Boeings starke Marktstellung in Japan geht auf die Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. In den 1970er und 1980er Jahren hatte die Regierung des Landes die Fluggesellschaften dazu gedrängt, in großem Stil Flugzeuge aus US-Produktion zu kaufen, teilweise auch, um ein damals riesiges Handelsungleichgewicht mit den USA auszugleichen. Seit einiger Zeit mehren sich aber die Zeichen, dass Airbus langsam in den japanischen Markt ein und vordringt. So hat der europäische Hersteller kleine Aufträge von schnell wachsenden Fluggesellschaften gewonnen, unter anderem bei von ANA gegründeten Billigfluggesellschaften.
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March 27, 2014 02:28 ET (06:28 GMT)
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